Böden und ihre Nutzung
Braunerde aus Phyllit (Hangschutt)
Profilaufnahme 1981, Text aktualisiert 2004
Ap (0-25 cm)
dunkelgraubrauner, humoser, schwach steiniger, sandig-lehmiger Schluff; Krümelgefüge, sehr gut durchwurzelt
Bv (25-45 cm)
gelbbrauner, steiniger, schluffig-lehmiger Sand; kohärent, porös; gut durchwurzelt
II Bv-Cv (45-100 cm+)
angewitterter Gesteinsschutt, dazwischen sandig-lehmiges Material; kaum durchwurzelt
Entstehung:
Aus Verwitterung des Phyllit-Hangschuttes hervorgegangene Bodenbildung (Phyllit: dünnschiefrig-blättriges metamorphes Gestein)
Verbreitung:
Phyllitgesteine im nordostbayerischen Grundgebirge
Bodenschätzung:
SL 4 V 41/34
Besondere Hinweise:
Das im Verbreitungsgebiet herrschende raue Klima und die Höhenlage bedingen späten Anbau im Frühjahr und späte Ernte. Häufige Vorsommertrockenheit im Mai und Juni
Humus:
Mäßig humos
Nährstoffe:
Von Natur aus gute K-, schlechte P-Versorgung, kalk- und magnesiumarm
Wasser:
Geringe bis mittlere nutzbare Feldkapazität
Luft:
Durchlüftung in der humosen Krume gut, im Unterboden mäßig bis gering
Wärme:
Bedingt durch die klimatische Lage und den relativ hohen Schluffanteil nur langsame Erwärmung
Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 50 cm Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 93 mm
|
LK [%] |
nFK [%] |
nFK [mm] |
TRG [g/cm3] |
Ton [%] |
Schluff [%] |
Sand [%] |
Ap |
12 |
23 |
58 |
1,47 |
12 |
52 |
36 |
Bv |
5 |
15 |
30 |
1,63 |
17 |
47 |
36 |
II Bv-Cv |
- |
- |
5 |
- |
- |
- |
- |
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser
Nutzungseignung:
Mittlere Ertragsleistung, ursprünglich Kartoffel-, Roggen-, Haferstandorte
Schwächen:
Raues Klima, kurze Vegetationsperiode; hohe Steinanteile können Bodenbearbeitung und Ernte (Kartoffeln) erschweren; Erosionsgefahr
Bearbeitung:
Für konventionelle wie auch konservierende Verfahren gut bearbeitbare Böden. Der Steinanteil kann bei angetriebenen Werkzeugelementen zu erheblichem Verschleiß führen.
Düngung:
Kalkung nicht unmittelbar vor Kartoffeln, allenfalls als Kopfgabe (Kartoffelschorf!). Auf ausgeglichenes K/Mg-Verhältnis achten. Zu hohe Kaligaben führen zu Magnesiummangelerscheinungen bei Kartoffeln. Mg-haltige Dünger verwenden. Dankbar für organische Dü
ngung