Böden und ihre Nutzung
Kalkpaternia (Auenpararendzina) aus sandig-lehmiger Deckschicht über Kalkschotter
Profilaufnahme 1982, Text aktualisiert 2004

Profil 20, Ettringen, Lkr. UnterallgäuZoombild vorhanden

Profil 20, Ettringen, Lkr. Unterallgäu

Ap (0-25 cm)
grauschwarzer, sehr stark humoser, stark lehmiger Sand; Krümelgefüge, stark porös; stark durchwurzelt

II Cv (25-50 cm)
Kalkschotter mit lehmig-sandigem Zwischenmittel; mäßig durchwurzelt

Cn (50-100 cm+)
Kalkschotter

Entstehung:
Bedingt durch hohen Grundwasserstand gehemmte Verwitterung, aber starke Humusbildung mit Übergängen zum kalkreichen Anmoor und Niedermoor. Durch Grundwasserabsenkung ackerfähig geworden
Verbreitung:
Schotterfluren der Alpenflüsse und glazialen Schmelzwasserrinnen vom Alpenrand bis zur Donau mit hochstehendem, in jüngerer Zeit zum Teil abgesenktem Grundwasser
Bodenschätzung:
lS 4 Al 45/43
Besondere Hinweise:
Bei Ackernutzung in Trockenperioden leicht puffig werdend, gefährdet durch Winderosion

Eigenschaften

Humus:
Humos bis stark humos
Nährstoffe:
Hohe Kalk- und Magnesiumgehalte, starke N-Nachlieferung, geringe Spurenelementgehalte; wegen Flachgründigkeit kaum Nährstoffnachlieferung aus dem Unterboden
Wasser:
Geringe nutzbare Feldkapazität
Luft:
Sehr gute Durchlüftung in Krume und Untergrund
Wärme:
Schnelle Erwärmung ("hitzige" Böden)

Bodenphysikalische Kennwerte

Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 40 cm Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 71 mm
LK
[%]
nFK
[%]
nFK
[mm]
TRG
[g/cm3]
Ton
[%]
Schluff
[%]
Sand
[%]
Ap 11 25 62 1,09 15 36 49
II Cv 15 6 9 - - - -
Cn
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser

Hinweise für die Bewirtschaftung

Nutzungseignung:
Wegen sehr guter Wasserdurchlässigkeit auch bei hohen Niederschlagsmengen als Acker zu nutzen. Grünlandnutzung mit Annäherung an die Alpen vorherrschend, Niederschläge kompensieren geringe Wasserspeicherfähigkeit
Schwächen:
Wegen geringer Durchwurzelungstiefe im nördlichen Verbreitungsgebiet gelegentlich unter Wassermangel leidend. Hohe Nährstoffauswaschungsgefahr, Spurenelementmangel möglich (Mangan)
Bearbeitung:
Leicht zu bearbeiten. Zum Schutz vor Nährstoffauswaschung sollte dem Zwischenfruchtbau mit nachfolgender Mulchsaat ein hoher Stellenwert eingeräumt werden.
Düngung:
Kalk- und Magnesiumdüngung entbehrlich. Düngegaben teilen (wegen hoher Auswaschungsgefahr), bei Mn-Mangel Mangan über das Blatt zuführen