Böden und ihre Nutzung
Flacher Regosol aus schluffig-toniger Deckschicht über rotlehmartiger Verwitterung (Fersiallit) von Kreidesedimenten (tonige Albüberdeckung)
Profilaufnahme 1981, Text aktualisiert 2004

Profil 28, Bergstetten, Lkr. RegensburgZoombild vorhanden

Profil 28, Bergstetten, Lkr. Regensburg

Ap (0-26 cm)
dunkelbraungrauer, humoser, schwach toniger Lehm; Krümel- Subpolyedergefüge, porös; zahlreiche Wurmgänge; gut durchwurzelt

II fSwd-Bj (26-76 cm)
rot und graubraun gefleckter, lehmiger Ton; Polyedergefüge, oben mäßig porös, nach unten zunehmend dicht werdend; einzelne Wurmgänge; schwach durchwurzelt

III Sd (76-100 cm+)
blaugrauer, lehmiger Ton; Kohärentgefüge, dicht gelagert

Entstehung:
Es handelt sich um ein aus mehreren Fließerdeschichten zusammengesetztes Bodenprofil. Der rotbraune Unterboden und blaugraue Untergrund sind sehr alte, umgelagerte Bodenrelikte der tertiären Kreidemergelverwitterung, erkennbar an der intensiven Färbung, de
r starken Versauerung, der Nährstoffverarmung und dem kaolinitischen Tonmineralbestand. Die jüngste Fließerde deckt sich mit dem heutigen Pflughorizont (Regosol). Sie kann hinsichtlich Mächtigkeit und Bodenart stark schwanken.
Verbreitung:
Mit kreidezeitlichen Sedimenten bedeckte Hochflächen der östlichen Frankenalb
Bodenschätzung:
LT 6 V 40/36
Besondere Hinweise:
Überdeckter "Paläoboden", eine bodenkundliche Besonderheit

Eigenschaften

Humus:
Schwach humos
Nährstoffe:
Von Natur aus geringe Nährstoffversorgung (Ausnahme Magnesium), im Unterboden stark sauer
Wasser:
Geringe nutzbare Feldkapazität, bedingt durch den hohen Totwasseranteil der unteren Bodenhorizonte; leicht staunass
Luft:
Durchlüftung in der Krume mäßig, nach unten zunehmend dicht
Wärme:
Die Erwärmung hängt weitgehend von der Hangneigung und der Einstrahlung (Exposition) ab. In Verebnungsflächen mit stärkerem Wasserstau erwärmt sich der Boden nur langsam.

Bodenphysikalische Kennwerte

Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 80 cm Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 74 mm
LK
[%]
nFK
[%]
nFK
[mm]
TRG
[g/cm3]
Ton
[%]
Schluff
[%]
Sand
[%]
Ap 8 12 31 1,55 30 41 29
II fSwd-Bj 4 8 43 1,66 54 17 29
III Sd 2 6 - 1,69 61 22 17
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser

Hinweise für die Bewirtschaftung

Nutzungseignung:
Mäßiger Ackerbaustandort
Schwächen:
Etwas kalte Böden, beschränkte Durchwurzelung, nutzbare Wasserspeicherung schnell erschöpft; verdichtungsempfindlich; engräumiger Bodenwechsel
Bearbeitung:
Standorte mit stark wechselnden Böden bieten sich für konservierende Bestellverfahren an. Dies schließt nicht aus, dass im Rahmen der Fruchtfolge nach Bedarf die konventionelle Bearbeitung eingegliedert wird. Wegen der hohen Druckempfindlichkeit sind vor a
llem Arbeitsgänge zur Saatbettbereitung und Saat kombiniert durchzuführen. Mulchbewirtschaftung sollte so gestaltet werden, dass die Bodenoberfläche ausreichend abtrocknen kann.
Düngung:
Da der Unterboden nur wenig zur Pflanzenernährung beiträgt, ist eine ausreichende Nährstoffversorgung der Krume besonders wichtig. Humusversorgung und Kalkung besitzen hohen Stellenwert. Die Auswaschungsgefahr ist gering.