Böden und ihre Nutzung
Braunerde aus Terrassensand (Burgsandstein)
Profilaufnahme 1983, Text aktualisiert 2004

Profil 32, Mühlstetten, Lkr. RothZoombild vorhanden

Profil 32, Mühlstetten, Lkr. Roth

Ap (0-20 cm)
dunkelgraubrauner, humoser Sand; Einzelkorn- und Krümelgefüge, stark porös; zahlreiche Wurmgänge; sehr gut durchwurzelt

Bv (20-65 cm)
rötlichgelbbrauner, schwach steiniger Mittelsand; Einzelkorngefüge, stark porös; vereinzelte Wurmgänge; schwach durchwurzelt

Cv (65-100 cm+)
hellgraubrauner, schwach steiniger Grobsand mit rötlichbrauner, unregelmäßiger Bänderung; Einzelkorngefüge

Entstehung:
Aus mittel- bis grobkörnigen, aus dem Burgsandstein stammenden Terrassensanden entstanden. Die unregelmäßig verlaufenden Bändchen im Cv-Horizont zeigen eine leichte Verlagerung von Tonmaterial aus dem Verwitterungsbereich an.
Verbreitung:
Mittel- und Oberfranken, vor allem auf den Terrassen der Rednitz und Regnitz sowie deren Zubringern. Wegen der schlechten Bonität meist mit Wald bestockt
Bodenschätzung:
S 4 D 23/22
Besondere Hinweise:
Sehr geringe Wasserkapazität, hohe Auswaschungsgefahr, Wasser ist begrenzender Ertragsfaktor

Eigenschaften

Humus:
Schwach humos
Nährstoffe:
In der Krume gut versorgt, bedingt durch langjährige bäuerliche Bewirtschaftung; im Unterboden mäßige Nährstoffversorgung (P, K, Ca). Sehr geringe Mg-Versorgung. Eingeschränkte Nährstoffverfügbarkeit infolge häufiger Trockenheit, geringer Durchwurzelungsti
efe und hoher Auswaschungsgefahr
Wasser:
Sehr geringe nutzbare Feldkapazität, vielfach Trockenschäden am Pflanzenaufwuchs
Luft:
Sehr gute Durchlüftung bis in tiefe Bodenhorizonte
Wärme:
Leicht erwärmbar

Bodenphysikalische Kennwerte

Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 45 cm Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 45 mm
LK
[%]
nFK
[%]
nFK
[mm]
TRG
[g/cm3]
Ton
[%]
Schluff
[%]
Sand
[%]
Ap 26 15 30 1,49 4 7 89
Bv 31 6 15 1,65 3 3 94
Cv 38 4 - 1,56 1 1 98
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser

Hinweise für die Bewirtschaftung

Nutzungseignung:
Von Natur aus "armer" Föhrenstandort; unter Acker ursprünglich typischer Kartoffel- und Roggenstandort, bei ausreichenden Niederschlägen Standort mittlerer Ertragsleistung; auch für den Spargelanbau geeignet
Schwächen:
Geringe Wasserkapazität, Missernten in Trockenjahren, besonders bei Kartoffeln; hohes Auswaschungsrisiko
Bearbeitung:
Die Böden sind sehr leicht zu bearbeiten. Zur Verbesserung der Nährstoff- und Wasserhaltefähigkeit ist eine tiefe Krume (30 cm) hilfreich. Dies erfordert in der Regel die Bearbeitung mit dem Pflug.
Düngung:
Die Ertragsfähigkeit des Standorts hängt wesentlich vom Humus ab. Deshalb ist jede Möglichkeit der organischen Düngung zu nutzen. Um hohe Auswaschungsverluste zu vermeiden, ist der Stickstoff in geteilten Gaben auszubringen. Nicht nur die N-, sondern auch
die K-Düngung wird am besten im Frühjahr verabreicht. Die niedrigen Mg-Gehalte erfordern, besonders im Kartoffelbau, die Anwendung Mg-haltiger Dünger. Höhere ph-Werte als 5,8 sind nicht erforderlich, andernfalls muss mit erhöhten Humusabbau und Spureneleme
ntefestlegung gerechnet werden. Der hohen Auswaschungsgefahr ist besonders bei der Gülleausbringung Rechnung zu tragen. Um N-Verluste zu vermieden, sollte die Gülle, noch mehr als auf anderen Standorten, nur innerhalb der Vegetationsperiode ausgebracht wer
den.