Böden und ihre Nutzung
Pseudogley-Braunerde aus schluffig-sandiger Deckschicht
Profilaufnahme 1983, Text aktualisiert 2004

Profil 33, Reuth, Landkreis AnsbachZoombild vorhanden

Profil 33, Reuth, Landkreis Ansbach

Ap (0-18 cm)
dunkelgraubrauner, humoser, stark schluffiger Sand, vereinzelt Konkretionen; krümelig-bröckelige Struktur, porös; zahlreiche Wurmgänge; gut durchwurzelt

Sw-Bv (18-60 cm)
hellbraungrauer bis dunkelgrauer, stark lehmiger Sand, zahlreiche Konkretionen; Feinbröckel- bis Einzelkorngefüge, porös

II Sd-Bv (60-100 cm+)
mittel- bis schwarzbraun gefleckter, mittel toniger Sand, konzentrierte Manganablagerungen; verkittetes Einzelkorngefüge, dicht gelagert

Entstehung:
Die fast ebenen Hochflächen, auf denen die Böden heute vorkommen, sind Reste der alten tertiären Rumpffläche. Merkmale des ursprünglichen Grundwasserbodens finden sich noch im unteren Teil des Profils als braunschwarze Manganabscheidungen. Mit der Einschne
idung der Flüsse wurde der Grundwasserspiegel abgesenkt. Die nacheiszeitliche Bodenbildung hat sich aus einer Fließerde-Deckschicht mit Lösslehm- und Sandsteinkeupermaterial entwickelt.
Verbreitung:
Verbreitet auf mehr oder weniger ebenen Hochflächen im westmittelfränkischen Sandsteinkeuper
Bodenschätzung:
SL 5 V 36/34
Besondere Hinweise:
Aufgrund des hohen Schluffanteils erosionsgefährdet

Eigenschaften

Humus:
Schwach humos
Nährstoffe:
Von Natur aus mäßige K-, geringe P-Versorgung. Magnesiumgehalte in der Krume und im darunter liegenden Horizont mittel, im II SdBv-Horizont sehr hoch, hohe Mangangehalte
Wasser:
Mittlere bis geringe nutzbare Feldkapazität, gelegentlich Wasserstau, wechselfeucht bis wechseltrocken
Luft:
In den oberen beiden Horizonten gute, im Sd-Bv-Horizont mittlere bis geringe Durchlüftung
Wärme:
Da der Boden über Winter leicht zusammenfließt, erwärmt er sich im Frühjahr nur zögernd.

Bodenphysikalische Kennwerte

Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 60 cm Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 96 mm
LK
[%]
nFK
[%]
nFK
[mm]
TRG
[g/cm3]
Ton
[%]
Schluff
[%]
Sand
[%]
Ap 13 23 41 1,5 8 46 46
Sw-Bv 13 13 55 1,6 16 32 52
II Sd-Bv 8 10 - 1,71 22 11 67
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser

Hinweise für die Bewirtschaftung

Nutzungseignung:
Überwiegend Ackerland, in Senken Grünland
Schwächen:
Zum Teil unter Staunässe leidend, meist zu trocken; starker Bodenwechsel innerhalb der Schläge
Bearbeitung:
Leicht bearbeitbare Böden. Bearbeitung im Sommer und Frühjahr wassersparend durchführen.
Düngung:
Zur Erhaltung einer guten Bodenstruktur und eines hohen Ausnutzungsgrades der zugeführten Dünger benötigen diese Böden regelmäßige organische Düngung in Form von Wirtschaftsdüngern, Ernterückständen oder Zwischenfrüchten. Regelmäßige Erhaltungskalkung in F
orm von kohlensaurem Kalk durchführen. Das pH-Ziel liegt zwischen 6,2 und 6,8.