Böden und ihre Nutzung
Pelosol, schwach pseudovergleyt, aus mergeligem Molassematerial
Profilaufnahme 1984, Text aktualisiert 2004
Ah (0-15 cm)
dunkelbraungrauer, stark humoser, stark sandiger Lehm; Krümel- bis Subpolyedergefüge, zahlreiche Wurmröhren
P (15-40 cm)
gelbbrauner, stark kalkhaltiger, sehr schwach humoser, lehmiger Ton; Polyedergefüge; zahlreiche Wurmgänge; gut durchwurzelt
P-Cv (40-70 cm)
blau- und gelbgrauer, stark kalkhaltiger, schwach schluffiger Ton; prismatisch grobpolyedrisches Gefüge, zahlreiche Wurmgänge
Sd-Cv (70-100cm+)
blaugrauer, rostfleckiger, stark kalkhaltiger, schwach schluffiger Ton; Kalknester; Kohärentgefüge, dicht, einzelne Wurmgänge
Entstehung:
Aus anstehendem Mergelton durch Verwitterung entstandene Bodenbildung mit geringmächtiger, durch Bodenfließen aufgesetzter sandig-lehmiger Deckschicht
Verbreitung:
Im gesamten Tertiärhügelland, nur kleinflächig auf Kuppen und in Hanglagen vorkommend
Bodenschätzung:
LT 5 D 46/41
Besondere Hinweise:
Humus:
Mäßig humos
Nährstoffe:
Gute Nährstoff- und Spurenelementeversorgung in allen Horizonten, aber langsames Umsetzungsvermögen als Folge mangelnder Durchlüftung im gequollenen Zustand, dadurch schlechtere Düngerausnutzung. Freier kohlensaurer Kalk (bis 30%) im Unterboden, hohe Magne
siumgehalte
Wasser:
Hoher Totwasseranteil. Nutzbare Feldkapazität ist durch geringe Durchwurzelungstiefe zusätzlich eingeschränkt.
Luft:
Durchlüftung abhängig von Quellung und Schrumpfung. Im gequollenen Zustand Luftmangel. Mit zunehmender Austrocknung während der Vegetationsperiode Gefügezerteilung und Bildung tief reichender Schwundrisse
Wärme:
Wegen hoher Wasserkapazität nur langsam erwärmbar
Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 75 cm Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 109 mm
|
LK [%] |
nFK [%] |
nFK [mm] |
TRG [g/cm3] |
Ton [%] |
Schluff [%] |
Sand [%] |
Ah |
6 |
27 |
40 |
1,23 |
21 |
29 |
50 |
P |
7 |
11 |
27 |
1,52 |
51 |
39 |
10 |
P-Cv |
4 |
12 |
36 |
1,6 |
34 |
62 |
6 |
Sd-Cv |
2 |
12 |
6 |
1,62 |
33 |
63 |
4 |
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser
Nutzungseignung:
Schwächen:
Schwer zu bearbeitender Boden ("Minutenboden"), im Frühjahr zu nass, im Sommer gelegentlich unter Trockenheit leidend; sehr hoher Zugkraftbedarf
Bearbeitung:
Diese schwer zu bearbeitenden Böden eignen sich für wendende wie auch nicht wendende Bodenbearbeitung. Grundsätzlich sollte dafür gesorgt werden, dass Pflanzenreste im Oberkrumenbereich eingearbeitet werden. Die Mulchauflage fördert die Luft- und Wasserdur
chlässigkeit der Krume. Nach starker Bodenbeanspruchung bei (zu) nasser Ernte schafft das Pflügen die Voraussetzungen für eine gute Frostgare.
Düngung:
Zur Strukturverbesserung ist ein pH-Wert um 7 anzustreben. Die schlechte Nährstoffumsetzung erfordert leicht lösliche, bedarfsgerecht verabreichte Düngemittel. Die Auswaschungsgefahr ist gering. Organische Düngung verbessert die Bodenstruktur und die Bearb
eitbarkeit.