Versuchsergebnisse zur mineralischen Düngung
N-Düngung zu Wintergerste anhand verschiedener Düngesysteme

Versuchsdurchführung

Eine optimierte Stickstoffdüngung zu landwirtschaftlichen Kulturen ist eine Grundvoraussetzung für hohe Erträge und gleichzeitig geringe Stickstoffverluste. Grundlage hierfür sind eine den Ertragserwartungen angepasste N-Düngemenge sowie die Einhaltung des richtigen Düngezeitpunkts. Dies betrifft sowohl die mineralische als auch die organische Düngung.
Um den Einfluss dieser Faktoren erforschen und optimieren zu können, wurden 2011 in Bayern Versuche zu Wintergerste angelegt.
Dabei wurden die Düngeberatungssysteme DSN (Düngeberatungssystem Stickstoff), N-Sensor und N-Simulation auf den Ertrag, Qualität und die Einflüsse auf die Umwelt (z. B. Nmin, N-Bilanz) geprüft. Diese Systeme wurden sowohl bei reiner Mineraldüngung als auch einer Kombination aus organischer und mineralischer Düngung eingesetzt.

Ergebnisse (Versuchs-Nr. 525)

Versuchsjahre 2015 bis 2017

Säulendiagramm: Erträge 2015 bis 2017

Mittlere Erträge

Säulendiagramm: N-Bilanz 2015 bis 2017

Stickstoffbilanz

Düngesysteme
Die Erträge der drei Düngeberatungssysteme DSN, N-Simulation und N-Sensor unterschieden sich nur geringfügig. Bei der herkömmlichen Mineraldüngersteigerung höhere N-Mengen nötig um die Erträge der verschiedenen Düngesysteme zu erreichen.
Organische Düngung
Trotz bodennaher Ausbringung ergab sich nur ein Mineraldüngeräquivalent von 45 bis 50%. Laut DüV muss eine Mindestwirksamkeit von 50 % (je nach Art des organischen Düngers) der ausgebrachten org. N-Menge angerechnet werden. Die Kombinationen Gülle mit Mineraldünger konnte trotz hoher ausgebrachter Ges.-N-Mengen (bis zu 260 kg) nur Erträge erreichen, die z. B. bereits mit 160 kg N mineralisch erzielt wurden.
N-Bilanz
Ziel der Bilanzierung ist es, einen Überblick über die der Fläche (Betrieb) zugeführten bzw. abgefahrenen Nährstoffe zu gewinnen. Bei den N-Salden sind deutliche Unterschiede erkennbar. In den Mineraldüngervarianten kamen Bilanzwerte von -62 bis 34 kg N/ha zustande. Bei den Kombinationen Gülle mit Mineraldüngung traten Überhänge von 74 bis 86 kg N/ha auf. Aufgrund der schwachen Gülle-N-Wirkung kamen diese hohen Bilanzüberhänge zustande.
Reduzierte Düngung
Ziel einer reduzierten Düngung ist es, die Gefahr einer Nitratverlagerung zu verringern. Die mit dem Sensor 2 ermittelten N-Mengen lagen im Mittel ca. um 25 kg N/ha niedriger als bei Düngung nach Sensor 1. Aufgrund der etwas niedrigeren Erträge verringerte sich die N-Abfuhr um ca.14 kg N/ha.

Versuchsjahre 2011 bis 2014

SäulendiagrammZoombild vorhanden

Erträge bei verschiedenen Düngesystemen mit und ohne Gülledüngung

Grundlage einer optimierten Stickstoffdüngung zu landwirtschaftlichen Kulturen sind eine den Ertragserwartungen angepasste N-Düngemenge sowie die Einhaltung des richtigen Düngezeitpunkts.
Um den Einfluss dieser Faktoren erforschen und optimieren zu können, wurden in Bayern an den Standorten Haar, Rotthalmünster, Wöllershof, Weiterndorf und Euerfeld Exaktversuche zu Wintergerste mit einer Laufzeit von jeweils vier Jahren angelegt. Die Durchführung und Betreuung dieser Versuche wurde von den zuständigen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übernommen.
Dabei wurden die Düngeberatungssysteme DSN, N-Sensor und N-Simulation auf den Ertrag, Qualität und die Einflüsse auf die Umwelt (z. B. Nmin, N-Bilanz) sowohl bei reiner Mineraldüngung als auch einer Kombination aus organischer und mineralischer Düngung geprüft. Bei der organischen Düngung erfolgte die Ausbringung im Herbst bzw. im Frühjahr.
SäulendiagrammZoombild vorhanden

Nmin-Werte bei Gülledüngung zu unterschiedlichen Zeitpunkten

Erträge und Nmin nach der Ernte:
Im Mittel der fünf Orte und vier Jahre unterscheiden sich die Erträge im Vergleich der verschiedenen Düngesystemen nur geringfügig.
Bezüglich des Termins der Gülleausbringung sind nur geringe Ertrags-unterschiede erkennbar.
Die Nmin-Werte nach Ernte der Wintergerste liegen in allen Varianten mit ca. 50 kg N/ha im normalen Bereich.
N-Bilanz:
Der N-Bilanzüberhang weist bei alleiniger mineralischer N-Düngung deutlich niedrigere Werte aus als bei der kombinierten Düngung aus organischer und mineralischer Düngung. Beim Vergleich der drei Dün-gesysteme zeigt der N-Sensor den geringsten Bilanzüberhang, was auf die geringere N-Düngung zurückzuführen ist.