Agrararten - Ackerwildkräuter
Acker-Lichtnelke

Weiße Blüten der Nacht-LichtnelkeZoombild vorhanden

Foto: F. Mayer

Silene noctiflora, Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)

Die Acker-Lichtnelke ist ein Kalkzeiger.
Sie blüht von Juni bis Oktober weiß bis blass rosa. Die Blüten haben einen Durchmesser von 2 bis 2,5 cm und bestehen aus 5 tief eingeschnittenen Kronblättern sowie einem bauchigen Kelch mit 10 auffällig grünen Nerven.
Ihr Stängel ist behaart, am Ende klebrig (!) und in einem wenigblütigen Blütenstand verzweigt. Die Blüte ist nur nachts geöffnet. Ihre Blätter sind bis 5 cm lang, 1,5 cm breit und schütter behaart. Sie wachsen gegenständig.
Die Acker-Lichtnelke wird 5 bis 50 cm hoch und wächst aufrecht.
Sie hat ein geringes Konkurrenzpotential.

Acker-Lichtnelke mit blass rosa Blüte

Foto: F. Mayer

Acker-Lichtnelke aus seitlicher Perspektive

Foto: F. Mayer

Ähnliche Arten
Weiße Lichtnelke (Silene alba): Ihr Stängel ist nicht klebrig!

Verbreitung

Die Acker-Lichtnelke kommt in ganz Bayern vor, außer im Südosten, den Ostbayerischen Grenzgebirgen und von Spessart bis Rhön.
Gefährdungsstatus laut Roter Liste: RL V "Vorwarnstufe"

Wissenswertes

Die Blüten der Acker-Lichtnelke sind selten zu sehen, weil sie vorwiegend nachts geöffnet sind. Daher wird sie auch Nacht-Lichtnelke oder Nachtnelke genannt. Sie zieht Nachtfalter an, die auch für die Bestäubung dieser Art zuständig sind.

Lebensraum – Anforderungen an Bewirtschaftung / Pflege (Maßnahmen)

  • Die Acker-Lichtnelke wächst auf Lehmböden und ist ein Kalkzeiger.
  • Sie kommt vor allem in Getreide vor.
  • Mehrjährige Brachen, z. B. Blühflächen wirken sich negativ auf den Bestand blühender Ackerwildkräuter aus. Sie sind auf eine regelmäßige Bewirtschaftung angewiesen und werden bei mehrjähriger Brache durch konkurrenzstärkere Arten verdrängt.
  • Kurzfristige Ackerbrachen können den Bestand fördern, müssen aber spätestens nach einem Jahr wieder umgebrochen werden.

Literatur

  • Ackerwildpflanzen – erkennen und beurteilen Externer Link
  • Hofmeister, H., Garve, E. (2006): Lebensraum Acker. Verlag Kessel, Remagen, 2. Aufl.
  • Holzner, W., Glauninger, J. (2005): Ackerunkräuter - Bestimmung, Biologie, Landwirtschaftliche Bedeutung. Leopold Stocker Verlag, Graz.

Maßnahmen, von denen die Acker-Lichtnelke profitiert

Feld mit blühendem Randstreifen

Ackerrandstreifen (nfM), Foto: B. Schönberger

Ackerbrache im Winter

Ackerbrache (ÖR1a), Foto: S. Heinz

Überschwemmter Maisacker

Feldvogelinseln (K60), Foto: B. Gleixner

Getreidefeld mit rechteckigen Aussparungen

Lerchenfenster (nfM), Foto: P. Wechselberger

Blühende Ackerwildkräuter in einem Getreidefeld

Wiederansiedlung blühender Ackerwildkräuter (nfM), Foto: F. Mayer

KULAP

Ökoregelung

Nicht förderfähige Maßnahmen

  • Ackerrandstreifen
  • Lerchenfenster
  • Brachen, Schwarzbrache, Selbstbegrünung
  • Wiederansiedelung