Parzellendüngerstreuer für das Feldversuchswesen

Für Düngeversuche (Steigerungsversuche) auf Versuchsstationen wird ein Gerät benötigt, das sehr exakt variable Ausbringmengen dosiert und auch unter ungünstigen Witterungsbedingungen einsetzbar ist.

Zielsetzung

komisches Gefährt

Parzellendüngerstreuer

Es wurde ein modular erweiterbares System zur exakten Düngung von Versuchsparzellen entwickelt, das auch unter speziellen Bedingungen einsetzbar ist. Das Gerät kann mit einem handgeführten, elektrisch angetriebenen Fahrgestell in bereits hochgewachsenen Beständen oder bei ungünstiger Befahrbarkeit eingesetzt werden.

Methode

Zur exakten Dosierung wurde ein elektrisch angetriebenes Zellenradsystem entwickelt, dessen Ausbringmenge nur von der Drehzahl abhängig ist. Es wird durch einen Prozessrechner gesteuert, der als Führungsgrößen die aktuelle Fahrgeschwindigkeit und Arbeitsbreite verarbeitet. Die Ausbringmenge kann in programmierbaren Stufen variiert werden. Neben der Einstellung dieser Stufen unterstützt der Prozessrechner auch die Kalibrierung der Maschine für verschiedene Düngerarten (Abdrehen). Die Düngeeinheit kann zum einen an eine robuste dreirädrige elektrische Fahreinheit, zum anderen an das Heck eines Schleppers adaptiert werden. In Zukunft sollen Geschwindigkeitssignal und Sollausbringmenge von einem auf dem Schlepper implementierten, GPS gesteuerten Versuchsmanagementsystem verarbeitet werden können. Auch eine eine Verbindung mit Sensoren zur Onlineerfassung des Ernährungszustandes der Pflanzen kann auf diesem Weg realisiert werden.

Ergebnisse

Bisher wurde ein selbstfahrendes handgeführtes Gerät als Prototyp entwickelt und gefertigt. Weitere 10 Geräte wurden als Einzelstücke oder Kleinserie hergestellt. Haupeinsatzgebiet sind randomisierte Steigerungsversuche mit granuliertem Kalkammonsalpeter. Die Variationskoeffizienten der Dosiergenauigkeit (Längs- und Querverteilung) erreichen dabei Werte unter fünf Prozent. Die Abweichung der beabsichtigten von der erreichten Ausbringmenge beträgt ca. 5 % und kann durch laufende Kontroll- und Korrekturmaßnahmen verringert werden. Die Fahreigenschaften konnten durch den Einsatz eines Differentialgetriebes und Gewichtsverlagerungen optimiert werden. Ein Anbaugerät für die Dreipunktaufhängung mit 2,5 m Arbeitsbreite wurde realisiert.

Puplikationen

Projektinformation
Projektleiter: Dr. G. Fröhlich
Projektbearbeiter: H. Link, F. Wendling, Werkstatt
Laufzeit: ab 2003
Kooperation: AVS, IAB 2a

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