Forschungs- und Innovationsprojekt
Biodiversitätsförderung durch klimaangepasste Grünlandwirtschaft in der Grenzregion Bayern-Österreich (Biodiversität im Grünland)

Artenreiches Grünland bunt blühendZoombild vorhanden

Artenreicher Grünlandbestand, Foto: J. Maxa

Im Rahmen des Projektes soll die Biodiversität ausgewählter Grünlandflächen durch verschiedene Maßnahmen der Grünlandbewirtschaftung optimiert werden. Neben der Erhaltung und Schaffung artenreicher Grünlandbestände stehen die zielgerichtete Nutzung der Bestände und die Senkung der Bewirtschaftungskosten für die teilnehmenden Betriebe im Vordergrund.

Hintergrund

Das Grünland in der Projektregion Niederbayern/Oberösterreich ist die Futtergrundlage für rinderhaltende landwirtschaftliche Betriebe. Durch die besondere Lage des Projektgebiets in der Grenzregion mit unterschiedlichen Höhenlagen, Hängen, teils flachgründigen Böden und hohen Jahresniederschlägen ist somit die Nutzung als Grünland vorherrschend. Durch unterschiedliche Standorte, Beweidung und kleinräumige/vielfältige Nutzungs-/Mähregimes sind auf vielen Flächen artenreiche Grünlandbestände entstanden.
Diese Grünlandbestände sind aktuell durch mehrere Faktoren in ihrer Existenz gefährdet. Nämlich durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft, der einerseits zu größeren Betrieben und damit zu einer einheitlicheren Nutzung der Bestände führt. Zum anderen führt er dazu, dass Flächen extensiver bewirtschaftet werden oder gar die Nutzung als Grünland aufgegeben wird, zugunsten einer Aufforstung. Ebenfalls mehren sich die Herausforderungen durch den Klimawandel und den Befall der Grünlandflächen mit dem Maikäfer-Engerling.
Die Landwirte im Projektgebiet stehen somit vor vergleichbaren Herausforderungen: Anpassung der Grünlandbewirtschaftung an sich verändernde betriebliche Verwertungsmöglichkeiten, Optimierung der Grünlandnutzung vor dem Hintergrund der aktuell volatilen Märkte, Berücksichtigung klimawandelbedingter Ertragsschwankungen und -ausfälle auch durch die Maikäfer-Engerling-Problematik und steigende Erwartungen und Anforderungen von Gesellschaft und Politik insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, Biodiversität und Ernährungssicherung.

Ziele

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es daher, landwirtschaftlichen Betrieben in der Grenzregion Niederbayern/Oberösterreich Wege aufzuzeigen, wie sie das Grünland mit seiner teilweise sehr hohen Biodiversität erhalten und die Bewirtschaftung und Biodiversität ausgewählter Flächen optimieren können. Auch die Regulierung der Maikäfer durch mechanische oder biologische Maßnahmen steht im Projektgebiet im Fokus.
Aus den Projektergebnissen werden zum Projektende modellhafte Konzepte erarbeitet und zielgruppengerecht kommuniziert.
Durch die im Projekt formulierten Ziele ergeben sich für die Betriebe und beide Regionen Chancen zum Erhalt und zur Schaffung von artenreichen Grünlandbeständen bei gleichzeitig optimierter Nutzung der Bestände und Reduzierung der Bewirtschaftungskosten.

Methoden

Altgrasstreifen am WaldrandZoombild vorhanden

Altgrasstreifen, Foto: J. Maxa

Im Rahmen des Projekts werden über die Vegetationsperiode 2024 auf vier Pilotbetrieben Grünlanderträge erfasst und jeweils ein Maßnahmenplan im Sinne der genannten Ziele erarbeitet und in den folgenden Jahren 2025 und 2026 umgesetzt. Hauptansatz ist der abgestufte Wiesenbau mit gezielter Förderung der Biodiversität mittels Mahdgutübertragung/Einsaat sowie der Reduzierung des potenziellen Grünlandumbruchs und der Grünlandneuansaaten. Im Projektgebiet wird im Hauptschadensjahr (2025) auch eine Regulierung der Maikäfer durch mechanische oder biologische Maßnahmen getestet und beurteilt.Im Rahmen des Projekts werden über die Vegetationsperiode 2024 auf vier Pilotbetrieben Grünlanderträge erfasst und jeweils ein Maßnahmenplan im Sinne der genannten Ziele erarbeitet und in den folgenden Jahren 2025 und 2026 umgesetzt. Hauptansatz ist der abgestufte Wiesenbau mit gezielter Förderung der Biodiversität mittels Mahdgutübertragung/Einsaat sowie der Reduzierung des potenziellen Grünlandumbruchs und der Grünlandneuansaaten. Im Projektgebiet wird im Hauptschadensjahr (2025) auch eine Regulierung der Maikäfer durch mechanische oder biologische Maßnahmen getestet und beurteilt.
Durch die abgestufte Grünlandnutzung soll eine Mischung aus extensiveren und intensiveren Grünlandflächen sowie eine größere Heterogenität der Landschaft im Jahresverlauf erreicht werden - beides Voraussetzungen für mehr Biodiversität. Durch die Erprobung von Regulierungsmaßnahmen für den Maikäfer-Engerling und verschiedene Maßnahmen wie gezielte Einsaaten oder Saatgutübertragungen zur Erhöhung der Artenzahl im Grünland werden artenreiche Bestände erhalten und neu geschaffen.
Mithilfe verschiedener Bildungsmaßnahmen, Veranstaltungen u. a. auf den vier Pilotbetrieben, einer geplanten Befragung der Landwirte im Projektgebiet, den weiteren Wissenstransfermaßnahmen im Bereich der Schulen sowie über die Erwachsenenbildung und der weiteren breiten Öffentlichkeitsarbeit der beteiligten Organisationen soll das Thema der abgestuften Grünlandnutzung und die durch verschiedene weitere Maßnahmen mögliche Steigerung der Biodiversität allen Interessierten koordiniert übermittelt werden.

Ergebnisse

Erste Ergebnisse zum Projekt "Biodiversität im Grünland" werden Ende 2024 erwartet.

Projektinformation
Projektleitung: Stefan Thurner
Projektbearbeitung: Dr. Jan Maxa
Laufzeit: 01/2024 - 12/2026
Finanzierung: Europäische Union (Interreg Bayern-Österreich), Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF)
Förderkennzeichen: BA0100015

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Das Projekt "Biodiversitätsförderung durch klimaangepasste Grünlandwirtschaft in der Grenzregion Bayern-Österreich" findet im Rahmen des INTERREG Programms Bayern-Österreich 2021-2027 unter Kofinanzierung der Europäischen Union statt.