Triticale – Aktuelle Ergebnisse aus der Praxis und den Landessortenversuchen

Eine vorläufige Auswertung der Mehrfachantragsdaten zeigt, dass die Wintertriticalefläche heuer rund 80.600 Hektar umfasste und damit leicht unter dem Vorjahresniveau lag. Etwa 24.000 ha davon waren für die Nutzung als Ganzpflanzensilage vorgesehen. Sommertriticale wird nur selten angebaut. 2025 betrug die Fläche ca. 1.500 ha.
In Bayern wird heuer bei Triticale mit einem gut durchschnittlichen Ernteergebnis in der Praxis gerechnet. Der bayerische Durchschnittsertrag von rund 60 dt/ha liegt nach aktuellem Stand leicht über dem zehnjährigen Mittel von 59 dt/ha.
Erntebedingungen
Die Regenperiode ab Mitte Juli bis Anfang August hinterließ in den Landesortenversuchen wie auch in der landwirtschaftlichen Praxis ihre Spuren. Stärkerer Befall mit Schwärzepilzen, mehr oder weniger starker, stellenweise deutlich sichtbarer Auswuchs und an zwei Versuchsorten ausgeprägtes Halmknicken traten in den teils überreifen Beständen auf. Nur drei Versuchsorte wurden vor der Schlechtwetterperiode geerntet. Trotz der Frühjahrstrockenheit und des zum Teil ungünstigen Vorerntewetters lieferten heuer alle acht bayerischen Triticaleversuche brauchbare Ergebnisse.
Landessortenversuch
In den bayerischen Landessortenversuchen (LSV) werden alle Sorten in zwei Intensitätsstufen geprüft. Die Intensivvarianten (Stufe 2), die ortsüblich mit Wachstumsreglern und Fungiziden behandelt werden, erzielten in diesem Jahr im Durchschnitt lediglich rund 4 dt/ha mehr als die Extensivvarianten (Stufe 1), bei denen auf Fungizide verzichtet wird und Wachstumsregler gar nicht oder nur in reduzierter Menge eingesetzt werden. Der zusätzliche Pflanzenschutzaufwand in den Intensivvarianten betrug heuer im Mittel knapp 100 Euro pro Hektar. Bei fünf der acht Versuche reichte der Mehrertrag nicht aus, um die Mehrkosten zu decken. Dort lagen die Mehrerträge infolge der Frühjahrstrockenheit und des damit verbundenen geringen Befalls mit Blattkrankheiten nur zwischen 2 und 5 dt/ha.
Diese Ergebnisse zeigen, dass es in Jahren mit geringem Krankheits- und Lagerdruck häufig wirtschaftlicher ist, auf Wachstumsregler und Fungizide zu verzichten. Dies gilt besonders in Verbindung mit dem Anbau von Sorten mit guten Resistenzeigenschaften und ausreichender Standfestigkeit. Bei feucht-warmer Witterung zur Triticaleblüte kann, vor allem in Verbindung mit Ernterückständen von Mais auf der Bodenoberfläche, eine Fungizidbehandlung gegen Ährenfusarium sinnvoll sein, um das Mykotoxinrisiko zu senken.
Sortenwahl
Neben einer gezielten Fusariumspritzung zur Getreideblüte, die in der Regel einen Wirkungsgrad von 50 bis 80 % aufweist, lässt sich auch mit der Sortenwahl das Fusariumrisiko senken. Durch den Anbau einer mittel bis gering anfälligen Sorte, in der Sortenbeschreibung mit dem Symbol (+) dargestellt, konnte in den speziellen Fusariumversuchen des Bundessortenamts der Gehalt des Pilzgifts DON gegenüber einer mittel bis hoch anfälligen Sorte (Symbol (-)) etwa halbiert werden. Mit Cedrico und Bicross, den einzigen in Deutschland zugelassenen Sorten mit guter Fusariumresistenz, ließ sich der DON-Gehalt sogar um etwa zwei Drittel reduzieren. Fusariumtoxine, zu denen das Leittoxin Deoxynivalenol (DON) zählt, führen vor allem in der Schweinefütterung immer wieder zu gesundheitlichen Problemen. Besonders Schweinehalter sollten deshalb Sorten mit besserer Fusariumresistenz wählen.
Die Ertragsauswertung umfasst die Ergebnisse der letzten fünf Jahre. Diese stammen aus den LSV sowie den vorausgegangenen Wertprüfungen. Bei der Sortenwahl sollten neben dem Ertrag der Intensivvariante auch das Ergebnis der extensiven Stufe sowie die Standfestigkeit und die Resistenzausstattung berücksichtigt werden.
Die Erträge werden im Folgenden nach Stufe 1 und 2 getrennt ausgewiesen. Die extensive Stufe dient der Beschreibung der Resistenzeigenschaften und der Lagerneigung der Sorten. Die intensive Stufe mit bedarfsgerechtem Wachstumsregler- und Fungizideinsatz gibt dagegen Auskunft über das Ertragsvermögen bei intensiver Bestandesführung.
Die Erträge werden im Folgenden nach Stufe 1 und 2 getrennt ausgewiesen. Die extensive Stufe dient der Beschreibung der Resistenzeigenschaften und der Lagerneigung der Sorten. Die intensive Stufe mit bedarfsgerechtem Wachstumsregler- und Fungizideinsatz gibt dagegen Auskunft über das Ertragsvermögen bei intensiver Bestandesführung.