Produktionstechnische Hinweise Feldfutterbau
Kleearten

Die LfL hat allgemeine Informationen, sowie kurze Steckbriefe zu den wichtigsten Kleearten zusammengestellt.

Allgemeines

Weißklee
Kleearten sind in Deutschland seit Anfang des 18. Jahrhunderts ein wichtiger Bestandteil zum Aufbau von Fruchtfolgesystemen. Sie haben einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Bodenfruchtbarkeit beigetragen.
Kleearten zählen zur Familie der Leguminosen. Diese sind im Feldfutterbau von besonderer Bedeutung, da sie das Futter durch ihren hohen Eiweiß- und Mineralstoffanteil besonders schmackhaft machen. Sie binden aber auch mit Hilfe von Knöllchenbakterien den Luftstickstoff und machen ihn pflanzenverfügbar. Somit tragen sie zur besseren Stickstoffversorgung von Boden und nachfolgenden Kulturen bei. Ein Rotkleebestand mit hohem Trockenmasseertrag kann beispielsweise rund 300 kg/ha N in der oberirdischen Pflanzenmasse fixieren.
Untersuchungen mit Weißklee im mehrjährigen Feldfutterbau bestätigen den futterbaulichen Wert von Leguminosen. In der Regel steigt mit höheren Kleeanteilen die Futteraufnahme der Tiere. Mit steigendem Kleeanteil steigt auch die Nutzungselastizität der Aufwüchse.

Bedeutendste Vertreter

Produktion

An die Boden- und Klimaverhältnisse stellen die verschiedenen Kleearten nur geringe Ansprüche. Bei hoher Trockenmasseproduktion haben sämtliche Arten einen hohen Wasserbedarf und sind daher geeignete Pflanzen für kühl-feuchte Gebiete. Im Allgemeinen gelten Niederschlagsmengen von 600-650 mm als Untergrenze. Einige wenige artspezifische Einschränkungen sind dennoch nötig:
Rotklee liebt mittlere bis schwere Böden und sollte nicht auf leichten, sauren Sandböden angebaut werden. Stark humose Böden sind ebenfalls schlecht aufgrund der Auswinterungsgefahr, die bei Rotklee sehr hoch ist. Kühle, feuchte Sommer sind hingegen optimal für Rotkleeanbau.
Weißklee ist im Allgemeinen sehr anspruchslos und hat geringere Anforderungen an Klima und Boden als Rotklee. Lediglich trockene, saure und staunasse Böden werden gemieden sowie äußerst schwere, kalte Böden.
Alexandrinerklee fühlt sich auf leichten, alkalischen Böden zuhause. Er ist nicht winterhart und braucht daher ausreichend Wärme und reichliche, regelmäßige Niederschläge.
Perserklee ist weniger empfindlich als Alexandrinerklee und kann sich an ungünstigere Begebenheiten besser anpassen.

Fruchtfolge

Kleearten sind problemlos in die Fruchtfolge einzugliedern. Sie sind jedoch nicht selbstverträglich. So sind Anbaupausen von 3-4 Jahren (Rotklee 5-8 Jahre) erforderlich, um eine Vermehrung von tierischen und pilzlichen Schaderregern zu vermeiden.
Sie können vor und nach sämtlichen Kulturpflanzen angebaut werden. Kleeartige Pflanzen haben einen hohen Fruchtfolgewert. Durch die große Wurzelmasse wird die Bodenstruktur verbessert. In getreidereichen Fruchtfolgen können so mögliche Schäden engerer/einseitiger Fruchtfolgen vermieden oder zumindest abgemildert werden. Kleeartige Pflanzen werden daher auch oft "Gesundungsfrüchte" genannt.
Ansprüche an die Vorfrucht bestehen lediglich dann, wenn Kleearten als Untersaaten verwendet werden. Hier ist eine zeitige Ernte der Vorfrucht entscheidend. Die Vorfruchtwirkung von Kleearten ist aufgrund des gespeicherten Luftstickstoffs hervorragend. Um diesen Effekt zu nutzen steht daher z.B. im ökologischen Landbau oft Getreide nach Kleearten/Feldfutter.
Beim Erstellen der Düngebilanz muss der gespeicherte Stickstoff angerechnet werden.

Bodenbearbeitung, Saat und Düngung

sind bei Klee, Luzerne und Gräsern nahezu identisch und werden deshalb unter folgenden Punkten zusammengefasst dargestellt:

Kleeseide: Allgemeines, Schadbild, Bekämpfung

Die Kleeseide ist eine Samenpflanze, die parasitisch bevorzugt an verschiedenen Kleearten, wie beispielsweise Rotklee, Alexandriner-und Perserklee, lebt. Wie sieht das Schadbild aus und welche Bekämpfungsmaßnahmen sind möglich?  Mehr

Literatur
Lütke-Entrup, N: "Feldfutterbau und Ackerbegrünung". In: Lütke-Entrup, N. & Oehmichen, J.(Hg.): Lehrbuch des Pflanzenbaues. Band 2: Kulturpflanzen. Gelsenkirchen-Buer: Verlag Th. Mann, 2000. S. 593 - 601
Lochner H./Breker J.: Agrarwirtschaft. Fachstufe Landwirtschaft. 8., überarbeitete Auflage. München: BLV Buchverlag GmbH und Co.KG, 2007. S. 199