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Lägerrispe – Poa supina L. (engl.:supina bluegras)
von Stephan Hartmann, Tatjana Lunenberg, Januar 2013

Die Lägerrispe ist im Gegensatz zur jährigen Rispe ein wertvolles Gras auf Bergweiden. Sie blüht nur unter Langtagbedingungen und eignet sich auch als Rasengras.
Lägerrispe
Wachstumsbedingungen / Eigenschaften
Die Lägerrispe ist lange Zeit für eine Pflanze der Alpen gehalten worden, die als Seltenheit in den höheren Lagen der Mittelgebirge auftritt. Sie ist eine ausdauernde, gelbgrüne bis sattgrüne Rispenart. Ihre Blattspreiten sind flach ausgebreitet und oft sichelförmig gebogen.

Zur Unterscheidung: Die Blattspreiten der meist unerwünschten jährigen Rispe (Poa annua) sind am oberen Ende kapuzenförmig, weich, oft etwas quer gewellt, glatt, kahl und an den Rändern rau.

Als ausgesprochene Langtagspflanze kommt die Lägerrispe erst bei überschreiten vergleichsweise großer Tageslängen zur Blüte. Als Hemikryptophyt liegen ihre Überwinterungsknospen über der Erdoberfläche.

Poa supina bildet ausgebreitete Rasen. Diese erweitert sie über ihre Erneuerungssprosse, die außerhalb der untersten Blattscheiden emporwachsen und mit ihren unterirdischen Ausläufern.

Obwohl aus Skandinavien und aus den Alpen schon früher über Funde in tieferen Lagen berichtet wurde, dachte man lange dass sie in diesen Fällen von den Gebirgen in diese Lagen herabgeschwemmt worden sei. Erst in den 60er Jahren wurde definitiv festgestellt, dass die Art viel weiter verbreitet ist als bis dahin angenommen. Sie ist von der alpinen Region nicht selten auch bis zur Hügelstufe und stellenweise bis in die Ebene zu finden.
Vorkommen
Die Poa supina findet man
  • Im Hochgebirge (subalpine bis alpine Stufe) im Bereich von Kleinviehlägern (Ziegen, Schafe etc.) und nährstoffreicheren Flächen; zum Beispiel an Dungstellen, in der Nähe von Sennhütten, also überall dort wo es durch die Nutzung und die Stickstoffzufuhr der Böden gefördert wird.
  • im Mittelgebirge (in der montanen Stufe und der borealen Zone) zum Beispiel in Böhmen bis in die Ebenen hinein an Feldwegen und lichten Waldwegen (Lichtpflanze!) und an feuchten Dungstellen
  • als Feuchtezeiger, jedoch vereinzelt auch allgemein, auf frischen bis feuchten, basischen bis mäßig saueren, humosen, tonigen oder feinerdereichen, auch schlammig - torfigen Böden.
  • kaum auf reinen Lehmböden, da sie empfindlich auf Bodenverdichtungen reagiert. Ebenso ist sie empfindlich gegen Austrocknung.
Nutzwert
Sie ist auf Bergweiden stark verbreitet und besitzt die mittlere Futterwertzahl 5. Da sie tritt- und schattenverträglich ist, eignet sie sich auch als Rasengras, besonders für Schattenlagen und für stark betretene Flächen wie zum Beispiel Wege.