creeping bentgrass)" />

Flechtstraußgras – Agrostis stolonifera L. (engl.: creeping bentgrass)
von Stephan Hartmann, Tatjana Lunenberg, Januar 2013

Flechtstraußgras ist im landwirtschaftlichen Grünland nicht von Bedeutung. Auf Golfgreens gehört er jedoch durch seine Tiefschnittverträglichkeit zu den Bestandsbildnern.
Flechtstraußgras
Wachstumsbedingungen / Eigenschaften
Das Flechtstraußgras ist ein ausdauerndes, formenreiches Gras mit sehr langen, oberirdischen Stolonen (Ausläufer bzw. Kriechtriebe), die an den Knoten einwurzeln. Es bildet dichte Bestände aufsteigender Halme, die im Juni und Juli in Blüte stehen. Die Blätter mit den flachen Spreiten und den langen, zipfeligen Blatthäutchen sind leicht angeraut.

Haupterkennungsmerkmale sind die sehr langen Stolonen, der dichte Grasrasen, das lange Blatthäutchen und die Anhäufung der kleinen, leicht violetten, unbegrannten Ährchen an den Astenden in der Rispe.

Verbreitung
Das Flechtstraußgras gehört zu den sehr variablen Arten der Straußgräser, die sich durch stark unterschiedlichen Wuchs und verschieden hohe Widerstandsfähigkeit gegen extreme klimatische Bedingungen auszeichnen. Es ist über ganz Europa verbreitet und bevorzugt feuchte bis nasse Standorte. Massenweise kommt es auf Küstensanden, an überschwemmten Stellen in der Nähe von Gewässern, Wäldern und Gärten vor. Das Flechtstraußgras verträgt leichten Schatten und bildet je nach dem Standort entweder bodennahe oder höhere Bestände (zwischen 20 und 100 cm hoch). Als Schadgras ist es auch auf feuchten Ackerstandorten zu finden. Vom Vieh zertretene Weidenarbe wird von Flechtstraußgras besiedelt.
Nutzwert
Der landwirtschaftliche Nutzwert ist ebenso gering wie der Futterwert.
Da es jedoch sehr tiefen Schnitt (unter 0,5 cm) und starke Trittbelastung erträgt, wurden einige Sorten zur Begrünung von Sportflächen gezüchtet. Diese finden ihren Einsatz besonders bei der Anlage von Golfplätzen und stark trittbelastete Rasenflächen