Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und die Gesellschaft für Hopfenforschung (GfH) präsentieren Hopfen auf der Landesgartenschau in Freyung

Hopfenausstellungsstand auf Landesgartenschau mit Besuchern.Zoombild vorhanden

Hopfenausstellungsstand auf der Landesgartenschau

Das Hopfenforschungszentrum der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und die Gesellschaft für Hopfenforschung (GfH) präsentierten vom 25. bis 27. August 2023 auf der Landesgartenschau in Freyung in der wechselnden Ausstellung des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten alles rund um die Kultur Hopfen. Unter dem Motto "Neue Hopfensorten für besondere Biere" wurden neben fruchtigen Aromahopfensorten, die verstärkt von der Craft-Bier-Szene nachgefragt werden, auch neue krankheitsresistentere und klimaresilientere Sorten vorgestellt.

Bierverkostungsrunde mit Bierkönigin auf der Landesgartenschau.Zoombild vorhanden

Bierverkostung mit Bierkönigin

Hopfen ist derzeit in der Bierszene in aller Munde. Nicht nur wegen des 500. Jubiläums des Bayerischen Reinheitsgebots, das vor einigen Jahren in zahlreichen Veranstaltungen und mit einer Landesausstellung in Aldersbach gefeiert wurde, sondern vor allem wegen den neuen Hopfenzüchtungen unter der Bezeichnung "Flavor-Hopfen". Mit diesen Hopfen ist es möglich, dem Bier ohne chemische Zusätze neue Geschmacksrichtungen zum Beispiel mit fruchtigen oder blumigen Aromen zu geben. Darum staunten die Besucher auf der Landesgartenschau nicht schlecht, als sie aus den zerriebenen Dolden von "Mandarina Bavaria" Zitrus- und Mandarinenaroma herausriechen konnten. In diesem Zusammenhang wurde immer wieder gefragt, ob hier Geschmacksaromen dem Hopfen zugegeben werden. Die Erklärung, dass die auf natürliche Weise hineingezüchteten ätherischen Öle für das fruchtige und blumige Aroma verantwortlich sind, wurde mit Erstaunen aufgenommen. Und das alles ohne "Gentechnik". Interessiert haben die Besucher auch aufgenommen, dass mit unserer Hauptsorte Herkules der zehnfache Brauwert gegenüber den alten Landsorten zu erreichen ist oder mit den neuen Zuchtsorten wegen ihrer Gesundheit Pflanzenschutzmittel und Dünger eingespart werden können, ohne dass der Ertrag, insbesondere unter dem Einfluss des veränderten Klimas, leidet.
Tüten mit Hopfen, Hopfenpellets und Hopfenextrakt stehen auf einem Holzfass.Zoombild vorhanden

Bierfass mit Hopfen, Hopfenpellets und Hopfenextrakt

Um den Hopfen und seine Verarbeitungsprodukte kennenzulernen, wurde neben verschiedenen Doldenmustern auch ein 100-Liter-Bierfass ausgestellt mit der dafür benötigten Hopfenmenge in Form von Naturhopfen, Pellets und Extrakt. Mit der Gegenüberstellung der Mengenverhältnisse (100 g Naturhopfen – 90 g Pellets (Typ 90) – 10 g Extrakt) sollte veranschaulicht werden, welche geringe Hopfengabe zum Bierbrauen benötigt wird.
In einer Ecke des Ausstellungspavillons wurde die Kurzversion des Imagefilms des Hopfenpflanzerverbandes ausgestrahlt. Hier erhielten die Besucher einen Einblick in die Produktionstechnik, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung des Hopfens und konnten sich ausführlich über den Hopfenanbau informieren.
Alternative Verwendungsmöglichkeiten von Hopfen, wie zum Beispiel die Verarbeitung in Spirituosen oder die Verwendung in der Kosmetik- und Pharmaindustrie, wurden anhand von Objekten ausgestellt. Poster mit Hinweisen auf die Hopfeninhaltsstoffe und deren Bedeutung für das Bierbrauen sowie fachliche Erläuterungen zur Züchtung und zu den neuen Sorten rundeten die Ausstellung ab.
Bierverkostungsrunde mit der Vize-Hopfenkönigin und Besuchern auf Landesgartenschau.Zoombild vorhanden

Bierverkostung mit der Vizehopfenkönigin

Als besondere Highlights waren am Wochenende vom 26. bis 27. Juli verschiedene Aktionen geplant. Am Samstag und Sonntag fanden jeweils von 14 bis 14:30 Uhr Bierverkostungen statt, bei denen man den Geschmack der Flavor-Hopfen kennenlernen konnte. Zur Einstimmung gab es ein helles Vollbier von Müller Bräu in Pfaffenhofen zu verkosten. Darauf folgte das "Hallertauer Mandarina" von der Schlossbrauerei Au in der Hallertau, ein mit der Hopfensorte Mandarina Bavaria "hopfengestopftes" naturtrübes Kellerbier. Hier konnten die Besucher bereits eine deutliche fruchtige Hopfennote mit einer angenehmen Bittere herausschmecken. Den Abschluss der Verkostung bildete der "Doldensud" vom Riedenburger Brauhaus, ein fruchtiges IPA (India Pale Ale). Die Präsentation der dabei eingesetzten Bierrohstoffe und die Besonderheiten im Brauprozess bei der Kalthopfung und IPA-Herstellung wurden von Johann Portner zusammen mit der Vize-Hopfenkönigin Anna-Lena Ostler (Samstag) bzw. der Bayerischen Bierkönigin Mona Sommer (Sonntag) vorgestellt. Beide Produktköniginnen waren auch begehrte Gesprächs­partnerinnen für Fragen rund um den Hopfen und das Bier und standen für Fotos und Auto­gramme zur Verfügung.
Eine Frau bindet Kränze per Hand aus Hopfendolden.Zoombild vorhanden

Binden von Hopfenkränzen

Eine Bereicherung der Ausstellung waren am Wochenende auch die frisch gebundenen und verzierten Hopfenkränze, die Eva-Maria Pichlmeyer, Elke Fischer und Julia Beyer vor den Augen der Besucher aus mitgebrachten Hopfenreben herstellten.