Emissionsberichterstattungspflicht für Schweinehalter - was kommt auf die Landwirte aus Sicht der Schweinefütterung zu?

Gruppe von Mastschweinen am Trog

Hintergrund

Deutschland ist Partnerstaat im Klimarahmenabkommen und im Genfer Luftreinhalteabkommen. Jedes Teilnehmerland musste seit ca. 1990 regelmäßig über alle anfallenden Emissionen (z. B. Treibhausgase Kohlendioxid, Methan, Lachgas, Schwebstaub) berichten. Dabei wurden bisher die Tierzahlen auf Landkreisebene auf Basis der letzten amtlichen Viehzählung bereitgestellt und mit den absoluten Zahlen, meist nur Faustzahlen der Düngerverordnung verknüpft. Zur Abschätzung der Entwicklung wurden im sogenannten Emissionsinventar Zeitreihen für die Jahre 1990 bis 2010 erstellt. Der Nachteil dieser Vorgehensweise lag in der relativ statischen Betrachtung. Steigerungen der Leistung, Fortschritte in der Fütterung und Haltung sowie Unterschiede zwischen Betrieben und Fütterungsverfahren wurden so nicht erfasst.
Zur Reduzierung der Unsicherheiten und zur Abbildung der echten Emissionen aus der Landwirtschaft wird nun „befristet 2011 die Erhebung agrarstatistischer Daten für die Emissionsberichterstattung angeordnet“. Die rechtliche Handhabe dazu liefert eine entsprechende Ermächtigung des Agrarstatistikgesetzes.

Erster Ansatz

Die N-Emissionen und weitere umweltwirksame Parameter aus der Tierhaltung werden ab 2011 einzelbetrieblich (Schweinemast) erfasst und auf mögliche Einsparpotentiale untersucht. Die vorläufigen Berechnungen für alle bayer. Schweinebetriebe deuten eine positive Entwicklung in der Vergangenheit aber auch wirksame Verbesserungsmöglichkeiten für die Zukunft an. Die Landwirte sollten nicht in erster Linie den „Papierkrieg“ sehen, sondern ihre Produktionsqualität und insbesondere die Effizienz ihrer Fütterung hinterfragen. Umweltentlastungsmaßnahmen gehen nämlich einher mit mehr Leistungen bzw. weniger Futteraufwand, Futterkostensenkung bzw. Einsparung an teuren Futterkomponenten sowie der Förderung der Gesundheit bei Mensch und Tier. Es entsteht sogar Zusatznutzen, weil knappe Ressourcen geschont werden und lange Transportwege wegfallen und auch die Nachhaltigkeit und die allgemeine Akzeptanz steigen.