Fermentationsprodukte und Phytogene – eine Möglichkeit Sojaextraktionsschrot in der Schweinemast einzusparen?

Prüfung eines Fütterungskonzepts auf Basis einer Kombination von Fermentationsprodukte und Phytogenen zur Reduzierung von Sojaextraktionsschrot in der Mast von Schweinen
Aufgrund der sich immer mehr verschärfenden Umwelt- und Düngegesetzgebung wird es immer wichtiger, die Stickstoff- und Phosphorausscheidungen durch die Tiere zu minimieren. Vor diesem Hintergrund werden von der Futtermittelindustrie Fütterungskonzepte zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks durch Reduzierung des Rohproteingehalts entwickelt.
In vorliegender Untersuchung wurde eines dieser Konzepte im Rahmen des Forschungsvorhabens "Adapted feeding: Input-Output von Stickstoff und Phosphor am Ausbildungs- und Versuchszentrum des Staatsguts Schwarzenau" unter süddeutschen Fütterungsbedingungen (Selbstmischer) getestet. Diese Fütterungskonzept basiert laut Entwickler auf einer Kombination von Fermentationsprodukten und Phytogenen.
Versuchsdurchführung
- Kontrolle mit hohem Anteil an Sojaextraktionsschrot, kein Aminoreach Dual
- Negativkontrolle mit niedrigem Anteil an Sojaextraktionsschrot, kein Aminoreach Dual,
- Aminoreachgruppe, Anteil an Sojaextraktionsschrot wie in Negativkontrolle, mit Aminoreach Dual
Die Rationen basierten auf Getreide, Körnermais, Soja- und Rapsextraktionsschrot. In der Negativkontrolle und der Aminoreachgruppe war der Anteil an Sojaextraktionsgruppe gleich hoch und gegenüber der Kontrollgruppe vermindert.
Ergebnisse
Futterverbrauch
Tägliche Zunahmen
Futteraufwand
Schlachtkörperbeurteilung
Stickstoff- und Phosphorsaldierung
Zusammenfassung und Schlussfolgerung
- Bei dem zu testenden Fütterungskonzept wurde gegenüber einer Positiv-Kontrolle der Anteil an Sojaextraktionsschrot in der Ration um rund 1,5 Prozentpunkte verringert. Das Fütterungskonzept (Aminoreachgruppe) zeigte mit 828 Gramm täglichen Zunahmen gegenüber 842 Gramm in der Kontrollgruppe keinen negativen Effekt. In der dazugehörenden Negativkontrolle mit ebenfalls 1,5 Prozentpunkten weniger an Sojaextraktionsschrot wurden nur 804 Gramm tägliche Zunahmen realisiert. Die Unterschiede waren jedoch statistisch nicht absicherbar.
- Beim Futterverbrauch über alle Mastabschnitte ergaben sich mit 2,2 bis 2,3 Kilogramm pro Tier und Tag keine Unterschiede. Auf den Futteraufwand pro Kilogramm Zuwachs sowie auf die Schlachtkörpermerkmale zeigte sich ebenfalls kein Einfluss der Fütterung. Der Futteraufwand lag in allen vier Gruppen bei 2,8 Kilogramm, die Muskelfleischanteile waren mit 60 Prozent als hoch einzustufen.
- Die Umsetzung des Fütterungskonzepts führte zu keinen signifikant schlechteren Leistungen gegenüber der Kontrollgruppe, obwohl der Anteil an Sojaextraktionsschrot um 1,5 Prozentpunkte reduziert wurde. Es ergab sich ein Kostenvorteil gegenüber der Kontrollgruppe je nach Höhe des Sojapreis von 0,90 bis 1,20 € pro Mastschwein. Um diese Fütterungsstrategie mit noch mehr Daten zu untermauern, sind weitere Versuche notwendig.

Danksagung
Der Versuch wurde im Rahmen des Forschungsprojekts "Adapted feeding: Input-Output von Stickstoff und Phosphor am Ausbildungs- und Versuchszentrum des Staatsguts Schwarzenau" durchgeführt.