Zum Jubiläum 20 Jahre LfL
Science-Slam-Finale beim ZukunftsKongress der Landesanstalt für Landwirtschaft

Wissenschaft mal ganz anders, nicht nüchtern-trocken, voller Zahlen und Fakten, sondern knackig verpackt und witzig präsentiert. Das geht? Ja – mit Science Slam! Beim ZukunftsKongress der Landesanstalt für Landwirtschaft rockten vier Wissenschaftler der LfL die Bühne und das Publikum.

Vorangegangen war dem unterhaltsamen Wissenschafts-Wettstreit ein mehrwöchiger Qualifizierungslauf. Aus rund 20 Bewerbern waren zehn ausgewählt worden, die sich mit ihrem Wissenschaftsthema in einem Tages-Workshop ausprobierten, von der Freisinger Firma "experimentierbar" gecoacht wurden und sich gegenseitig Feedback gaben. Die Wahl der Finalisten für den Bühnen-Wettstreit fiel letztendlich auf vier LfL-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler, wobei auch eine gewisse thematische Ausgewogenheit berücksichtigt wurde.

Bachforelle "Gabi" im Survival-Camp

Jean-Michel Knust vom Institut für Fischerei mit seiner bunt-schillernden Bachforelle GabiZoombild vorhanden

Jean-Michel Knust (IFI) begleitete seine Bach­forelle "Gabi" beim Survival­training.
Foto: Birgit Gleixner

Mit Schwung startete Jean-Michel Knust vom Institut für Fischerei (IFI) mit seiner bunt-schillernden Bachforelle Gabi unterm Arm. Es galt, sie mit Survival-Training fit zu machen für die Unwegsamkeiten der Natur. Anstatt Beton- oder Plastikbassin gab’s einen Trainingsteich mit Uferböschung, Wurzeln und Steinen. Die Futtergaben enthielten jetzt auch Mückenlarven und erfolgten nicht mehr regelmäßig; der Mensch versteckte sich hinter einem Sichtschutz, damit er nicht als Freund abgespeichert wurde. Und ab und an wurde ein weißes T-Shirt übers Wasser gezogen, um einen Reiher-Angriff zu simulieren. So gestählt, wurden 2000 Bachforellen in fünf bayerische Gewässer entlassen und 2000 weitere, untrainierte ebenfalls freigesetzt. Und tatsächlich – Das harte Training hatte sich ausgezahlt: 71 Prozent der trainierten Bachforellen überlebten, bei den untrainierten schafften es nur 21 Prozent.

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20 Jahre LfL | Science-Slam-Finale: Survivaltraining für Bachforellen
Volltextalternative zum Video "Survivaltraining für Bachforellen"
Als Science-Slam-Finalist berichtet Jean-Michel Knust vom LfL-Institut für Fischerei über das gerade abgeschlossene Forschungsprojekt zum Training von Bachforellen. Projektziel ist es, die Forellen auf das Leben in der Natur vorzubereiten, um ihre Überlebenschancen im natürlichen Gewässer zu optimieren. Wir begleiten die Bachforelle Gabi durchs Training. Die Ergebnisse zeigen den Erfolg des Survivaltrainings.

Resi und der Bazi

Christine Anglhuber auf der Bühne.Zoombild vorhanden

Christine Anglhuber (ITZ) hielt einen Vortrag mit viel Witz über die Ahnen­forschung von Kuh Resi.
Foto: Birgit Gleixner

Charmant, mit viel Witz, präsentierte Christine Anglhuber ihr an sich trocken klingendes Thema "Population Genomics in Fleckvieh and Braunvieh cattle – Fokus auf Detektion von Subpopulations­strukturen in Zucht­populationen anhand genomischer Daten". Die LfL-Wissenschaftlerin aus dem Institut für Tierzucht (ITZ) machte sich zusammen mit ihrer gefleckten Kuh Resi auf detektivische Suche nach deren Rinder-Ahnen. Da die reine Beobachtung und im Trüben fischende Rekonstruktion nicht viel half, landeten beide ziemlich schnell bei den knallharten Fakten der DNA, die einen großen Pool an genetischen Informationen bereit hält und mit deren Hilfe Subpopulationen identifiziert werden können. So war schnell klar, dass sich ein "Bazi" in die Ahnenreihe geschummelt hatte und Resi ihm ihre schönen Flecken verdankte. Glücklich war vor allem der Landwirt, da sich mit der Zuchtwert­schätzung alle Stärken und Schwächen seiner Kuh Resi offenbarten und er so nach dem perfekten Match Ausschau halten konnte, bei dem Stärken unterstützt und Schwächen ausgeglichen werden können.

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20 Jahre LfL | Science-Slam-Finale: Ahnenforschung bei Rindviechern
Volltextalternative zum Video "Ahnenforschung bei Rindviechern"
Christine Anglhuber vom LfL-Institut für Tierzucht beschäftigt sich in ihrem Slam-Beitrag mit der Populationsgenetik von Rindern, ihr Fokus liegt auf der Entdeckung von Subpopulations­strukturen in Zucht­populationen anhand genomischer Daten. So gelingt es ihr, den Stammbaum ihrer Kuh Resi detailliert aufzustellen. Für die Qualität der Zuchtwertschätzung ein enormer Vorteil.

Tragische Helden

Roswitha Walter schwingt den Hula-Hoop-Reifen.

Beifallsumtost war die sportliche Einlage zum Regenwurm-Auftritt von Roswitha Walter (IAB).
Foto: Birgit Gleixner

Der Held des Bodens, der geniale Regenwurm, war das Thema von Roswitha Walter vom IInstitut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB). Bereits von Aristoteles als "Eingeweide der Erde" bezeichnet, kümmere sich der Regenwurm rege um verrottetes organisches Material. Zur Veranschaulichung stieg Walter in den Hula-Hoop und wand sich hüftkreisend rege wie ein Regenwurm über die Bühne, was mit begeistertem Zwischenapplaus quittiert wurde. Schaufel­bewehrt huldigte die Wissenschaftlerin dem Heldenteam aus 25 Regenwurm­arten, die fleißig die Böden lockern, mit ihrem nährstoff­reichen Kot zu mehr Boden­fruchtbarkeit beitragen, mit ihren Gängen Erdreich durchlüften, Wege und Speicher für Regenwasser bereitstellen und am Ende ihres Lebens oft einen heldenhaften Tod für die Biodiversität sterben, indem sie Kiebitz oder Großlauf­käfern als Nahrung dienen.

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20 Jahre LfL | Science-Slam-Finale: Regenwürmer – die Helden im Boden
Volltextalternative zum Video "Regenwürmer – die Helden im Boden"
Der Regenwurm steht im Fokus des Vortrags von Rositha Walter vom LfL-Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau: Als wahre Helden lockern die 25 Regenwurm­arten bei uns den Boden, erhöhen die Boden­fruchtbarkeit mir ihrem Kot, Durchlüften das Erdreich mit ihren Gängen, bereiten damit Wege und Speicher für Regen­wasser vor und bereichern in ihrem heldenhaften Tod noch die Biodiversität, indem sie Räubern als Nahrung dienen.

Bauer sucht … Züchterin

Norbert Schneider vom Institut für Agrarökonomie (IAB) ging’s ums Schwein, besser um das Wohl desselben. Und den Verbraucher. Und den Landwirt. Und das liebe Geld. Schneider griff bei seiner Performance ums bezahlbare Tierwohl großzügig in die Requisiten­kiste. Er nutzte drei Flipcharts, umriss mit einem Meterstab den Platz, den ein Schwein bei Haltungsform 1, 2, 3 oder 4 habe, warf mit Stroh um sich – Ein glückliches Schwein braucht mehr Platz und Beschäftigung! – und reduzierte den Fleischkonsum des Verbrauchers, indem er ihm eine Wiener vom Teller stahl. Dies sei der Gesundheit des Verbrauchers nur zuträglich und dem Klimaschutz auch. Bei der Umstellung auf eine besserer Haltungsstufe des Schweins und damit verbundenem Mehraufwand an Arbeit und Gebäude­kosten könne sich der Landwirt die LfL wissenschaftlich beratend an die Seite holen. Hier sei es beispielsweise eine Option, sich eine Ferkel­züchterin zu suchen und mit ihr einen Vermarktungs­vertrag für Strohschweine zu schließen – und natürlich könne der Landwirt die Züchterin auch gleich heiraten, was noch wirtschaftlicher wäre …
Norbert Schneider lässt auf der Bühne Stroh regnen.Zoombild vorhanden

Eine echte Performance mit Stroh & Co lieferte Norbert Schneider (IBA) auf der Bühne.
Foto: Birgit Gleixner

Schneider erntete viele Lacher und Applaus und gewann beim "Klatsch-Vergleich" den Wissenschafts­wettstreit. Alle humoristisch-wissenschaftlichen Beiträge waren genial-gut und wurden von der Publikums­jury mit viel Jubel bedacht. Als Dankeschön der LfL erhielten die Slamerinnen und Slamer einen Perlwein der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und eine Jahreskarte fürs Deutsche Museum.

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20 Jahre LfL | Science-Slam-Finale: Tierwohl für Schweine – bezahlbar für die Verbraucher?
Volltextalternative zum Video "Tierwohl für Schweine – bezahlbar für die Verbraucher?"
In seinem Beitrag spricht Norbert Schneider vom LfL-Institut für Agrarökonomie über das Wohl von Schweinen und die Frage, ob dieses Tierwohl für den Verbraucher noch bezahlbar ist. Den Platz des einzelnen Tieres in verschiedenen Haltungsformen, möglichen reduzierten Fleischkonsum des Verbrauchers und dessen Vorteil für Gesundheit und den Klimaschutz stellt der Slammer in seiner Performance bestens verständlich und nachvollziehbar für alle dar.