Pressemitteilung - 20. Mai 2015
Weitere ALB-Funde bei Fällungen in der Befallszone Neubiberg - Infoveranstaltung am 09.Juni

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat nach Vorgaben des Bundes und der EU im Zuge der Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) in Neubiberg Gehölze entnommen. Im Zeitraum von Ende Februar bis Anfang März 2015 wurden in der Befallszone in Neubiberg alle Laubgehölze der Gattungen Ahorn, Birke, Esche, Pappel, Rosskastanie und Weide sowie die Arten Baumhasel und Eberesche bzw. Vogelbeere zur Ausrottung des gefährlichen Quarantäneschädlings gefällt. Der überwiegende Anteil dieser Laubgehölze hatte einen Stammdurchmesser von weniger als 10 cm. Die Gehölze sind damit zum großen Teil jung und der Eingriff in die Vegetation kann durch gezielte Nachpflanzungen sowie verstärktes Wachstum der Nachbargehölze kompensiert werden. Die Analyse der entnommenen Gehölze in der Befallszone Neubiberg ergab, dass insgesamt bei rund 60 Laubgehölzen ein ALB-Befall vorlag. Neben Eiablagen sowie Ein- und Ausbohrlöchern wurden zahlreiche lebende Larven des Käfers in und an den Stämmen und Ästen gefunden.

Fällung Zoombild vorhanden

Fällmaßnahmen in Neubiberg

Die Fällaktion konnte dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten, der Gemeinde Neubiberg, dem beauftragten Unternehmen und der LfL sehr zügig, sorgfältig und vor allem unfallfrei durchgeführt werden. Bei der Entnahme der Gehölze vor Ort wurden die liegenden Gehölze mittels Einsatz von speziell ausgebildeten ALB-Spürhunden und durch ausgebildete Fachinspektoren begutachtet und auf Befallsmerkmale kontrolliert. Verdachtsproben hinsichtlich eines ALB-Befalls wurden durch die Mitarbeiter der LfL sichergestellt und in das Quarantänelabor am LfL-Institut für Pflanzenschutz nach Freising gebracht. Die Holzproben wurden dort sachkundig geöffnet und auf die Merkmale des ALB-Befalls untersucht. Die entnommenen Eier sowie lebenden Larven werden teilweise archiviert, dienen für weitere Untersuchungen und werden bei Bedarf an externe Speziallabore zur DNA-Untersuchung versandt.
Im Holz der insgesamt rund 60 in Neubiberg befallenen Bäumen konnten, alle intensiven Untersuchungsschritte zusammengenommen, rund 2600 Eiablagen, 22 lebende Larven und circa 130 Ausbohrlöcher des ALB erfasst werden. Vorwiegend waren in Neubiberg Ahorn und Rosskastanie betroffen. Diese Ergebnisse und weitere Funde bestätigen das Vorgehen der LfL und die Notwendigkeit der Baumfällungen, um den invasiven Käfer zum Schutz der umliegenden Laubgehölze zu bekämpfen. Auf der Grundlage der vorliegenden Daten wird nun, in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die weitere Vorgehensweise in Neubiberg abgestimmt. Eine Infoveranstaltung für betroffene Bürgerinnen und Bürger findet hierzu am 09. Juni um 19:00 Uhr in der Aula der Grundschule Neubiberg statt.

ALB-Hotline der LfL
Tel. 08161/71-5730
E-Mail: alb@lfl.bayern.de

    Befallsmerkmale visuell, Kontrolle durch geschultes Personal

    intensive Kontrolle durch geschultes Personal

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    Larve

    ALB-Larve mit charakteristischem Kopfschild

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    ALB-Spürhund im Einsatz

    ALB-Spürhund Jule

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