Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) unterstützt an ihrem Hauptstandort die Freisinger Tafel. Präsident Stephan Sedlmayer verdeutlichte dieses Engagement der LfL für die Menschen: „Die Zusammenarbeit mit der Tafel in Freising hat Tradition und ist nicht nur auf Semmeln beschränkt. So wird die Tafel direkt nach der Ernte auch mit Kartoffeln beliefert.“ Die Menschen profitieren hier direkt von der angewandten Forschung der Campusbehörde, denn das Getreide für die Versuchssemmeln stammt aus den LfL-Anbauversuchen. Die Wissenschaftler, Laborexperten und Bäcker sind den besten Mehlsorten für Semmeln, Brot und Kuchen auf der Spur. Farbe, Form und Größe der Semmeln unterscheiden sich teilweise stark, geschmacklich sind die Versuchssemmeln immer gut. Die LfL leistet damit, sicher einen kleinen, aber aktiven Beitrag, um Lebensmittel auf die Teller der Menschen zu bringen.
Die Versuchsbäckerei der LfL forscht für die Menschen und das tägliche Brot. Hier werden in der Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen aus den An-bauversuchen Semmeln für die Wissenschaft gebacken. Welche Getreidesorten eignen sich für Brot, Semmeln oder Kuchen? Welche Inhaltsstoffe beeinflussen das Backergebnis und wie? Fluffige, knusprige Semmeln mit feinen Poren und Brot mit krachender Kruste und möglichst langanhaltendem Geschmack. Das Getreide aus unterschiedlichsten Anbauorten in Bayern wird in der laboreigenen Müllerei sortenrein vermahlen. Die Mehle und Teige werden anschließend im Labor hinsichtlich verschiedener Qualitätsparameter analysiert. Dazu zählen beispielsweise die Beschaffenheit der Stärke, der Klebergehalt und das Wasseraufnahmevermögen von Mehlen bzw. die Stabilität und Dehnbarkeit von Teigen.
Sortenrein ist im Rahmen der Forschung wichtig, um eine klare Aussage zu einer Sorte machen zu können. Die für den Wissenschaftler und den Verbraucher wichtigen Backeigenschaften zeigen sich erst durch das Verbacken zu Versuchssemmeln unter standardisierten Bedingungen. Wesentliche Qualitätskriterien wie z.B. das Backvolumen oder die Krusteneigenschaften werden verglichen, sie erlauben dem Getreide-Züchter Rückschlüsse auf die Eigenschaften guter Sorten. Die Forschung an der LfL in diesem Bereich leistet auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Die Züchtung von Sorten mit einem niedrigen Stickstoffbedarf bei gleichen Backeigenschaften fördert den Ressourcenschutz.
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.