Pressemitteilung – 09. Juli 2021, Freising
Asiatischer Laubholzbockkäfer: Flugzeit hat begonnen!
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bittet um Ihre Mithilfe: Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) fliegt wieder. Die Entwicklung seiner Larven im Holz ist abgeschlossen, sodass die wärmeliebenden Käfer aktuell schlüpfen. In Bayern wurden in dieser Saison noch keine neuen Käfer entdeckt. Es muss aber jederzeit damit gerechnet werden. Bitte kontrollieren Sie in den Quarantänezonen Miesbach und Ziemetshausen-Schönebach Ihre Laubgehölze auf Befall, achten Sie auf krabbelnde oder fliegende Käfer und melden Sie jeden Fund der LfL.
ALB-Käfer auf einem Blatt (LfL)
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) ist etwa 2,5 bis 4 cm lang. Auffällig sind seine langen, schwarz-weiß gestreiften Fühler, der schwarze Kopf und Halsschild sowie die schwarzen Flügeldecken mit unregelmäßigen weißen Flecken. Die flugträgen Käfer sind leicht zu fangen, beispielsweise in einem Marmeladenglas mit Löchern im Deckel aufzubewahren, und dann gut zu fotografieren. „Der Asiatische Laubholzbockkäfer kann leicht mit den heimischen Handwerkerböcken der Gattung Monochamus verwechselt werden“, erklärt LfL-Pflanzenschutzinspektor Gerhard Kraus und bittet darum: „Fangen Sie verdächtige Käfer lebend und lassen Sie heimische Arten nach Entwarnung durch den Pflanzenschutzdienst möglichst fundortnah wieder frei.“
Der aus Asien eingeschleppte Käfer befällt fast alle in Deutschland vorkommenden Laubholzarten, mit einer besonderen Vorliebe für Ahorn, Rosskastanie, Birke, Pappel und Weide. Nach der Eiablage am Baum schlüpfen die Larven, die sich für zwei Jahre ins Holz fressen und breite Gänge hinterlassen. Typische Befallssymptome sind etwa 1 cm große kreisrunde Ausbohrlöcher und grobe Bohrspäne am Stamm oder in Astgabeln. Da folgende Käfergenerationen sich bevorzugt am selben Gehölz niederlassen, kommt es langfristig zu einer starken Schädigung bis zum Absterben des befallenen Gehölzes.
Die LfL hat nach den Funden des Asiatischen Laubholzbockkäfers im Jahr 2014 in Ziemteshausen-Schönebach und 2019 in Miesbach gemäß den rechtlichen Vorgaben des Bundes und der EU eine Allgemeinverfügung über Maßnahmen zur Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers erlassen. Das Ziel: Die weitere Verbreitung des Käfers erfolgreich zu verhindern sowie den Schädling auszurotten und somit die heimische Flora und Fauna zu schützen.
Die Sammelstelle für Schnittgut von Laubgehölzen aus der Quarantänezone Miesbach befindet sich auf der Waitzinger Wiese (dienstags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr sowie samstags von 8 bis 13 Uhr). Beachten Sie bitte auch, dass die LfL davon abrät ALB-Wirtspflanzen in der Quarantänezone nachzupflanzen. Die Lage der Quarantänezone entnehmen Sie bitte der Allgemeinverfügung der LfL.
Die Sammelstelle für Schnittgut von Laubgehölzen aus dem Befallsgebiet der Quarantänezone Ziemetshausen-Schönebach befindet sich im Ortsteil Schönebach bei der Wagenhalle der Schönaria (orangener Container, samstags 10:30 bis 11:30 Uhr). Die Sammelstelle für Material von außerhalb des Befallsgebiets befindet sich im Ortsteil Oberschöneberg am Häckselplatz, nördlich der BayWA (samstags 14 bis 16 Uhr). Beachten Sie bitte auch, dass die LfL davon abrät ALB-Wirtspflanzen in der Quarantänezone nachzupflanzen. Die Lage der Quarantänezone entnehmen Sie bitte der Allgemeinverfügung der LfL.
ALB-Info-Telefon: 08161 – 86 40 57 30 (Mo - Mi & Fr: 09 bis 12 Uhr, Do: 13 bis 16 Uhr)
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.