Pressemitteilung – 09. November 2023,
Großer Zulauf am DigiMilch-Stalltag 2023

Über 100 interessierte Gäste strömten zum DigiMilch-Stalltag 2023 nach Anzing. Betriebsleiter Bernhard Haimmerer präsentierte auf seinem Hof zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) sowie Firmenvertretern praxistaugliche Lösungen zur „Digitalisierung in der Prozesskette Milcherzeugung“ – für mehr Tierwohl, Arbeitserleichterung und Qualitätssicherung

Mehrere Besucher erklimmen die Stahltreppe, um sich einen Überblick über den modernen Milchviehstall zu schaffen.Zoombild vorhanden

Besuchermagnet auf dem DigiMilch-Stalltag 2023: Der moderne Milchviehstall von Landwirt Bernhard Haimmerer. (Foto: LfL)

Im Zentrum der Veranstaltung standen die Führungen über den Hof. Betriebsleiter Bernhard Haimmerer und DigiMilch-Projektsprecher Dr. Bernhard Haidn zeigten den Gästen den modernen Milchviehstall für 85 Milchkühe. Die Kühe werden automatisiert gefüttert und gemolken, die Entmistung erledigt ein Roboter. Die mit Hilfe von Sensoren erfassten Daten jeder Kuh laufen in einem Herdenmanagementsystem zusammen.

Wer gerade nicht mit seiner Besuchergruppe das Herzstück des Hofes erlebte, konnte wertvolle Informationen an den fünf Stationen sammeln, die das LfL-Institut für Landtechnik und Tierhaltung in Zusammenarbeit mit Technikanbietern aufgebaut hatte. Die Stationen waren über das gesamte Betriebsgelände verteilt.

Das Thema von Station 1 lautete „Fütterungsmanagement“. Neueste Erkenntnisse zur stickstoffreduzierten Fütterung sorgten hier für Diskussionen, da mancher Landwirt über den hohen Grobfutteranteil in der Ration staunte.
An Station 2, aufgebaut im Milchviehstall, ging es um vernetzte Stalltechnik. Eine preisgekrönte, herstellerübergreifende Steuerung reguliert per App Licht und Lüftung im Stall.
Landwirtinnen, Landwirte, Forschende und Firmenvertreter trafen sich an Station 3, um sich über den neuesten Stand bei tierindividuellen Sensorsystemen zu informieren und auszutauschen.
An Station 4 stellten die Experten ein hybrides Tierlokalisierungssystem für den Einsatz im kombinierten Stall-/Weidebetrieb vor. Entwickelt wurde diese kostengünstige und energieeffiziente Lokalisierungslösung im Rahmen des an der LfL beheimateten Projekts „WeideInsight“.
Wer den Energiebedarf seines landwirtschaftlichen Betriebes analysieren und optimieren möchte, erhielt an Station 5 aktuelle Informationen über Forschungsergebnisse zum Energiemanagement im Stall und über die konkreten Möglichkeiten zur Senkung des Energieaufwands.

Vielfältig wie das Informationsangebot waren die wissbegierigen Besucher des Digi-Milch-Stalltages 2023. Die größte Gruppe stellte der Maschinenring Kufstein mit 50 Berg- und Talbauern, hauptsächlich mit Milchvieh zu Hause im Betrieb. Sehr zufrieden äußerte sich Monika Schaecke, Semesterleiterin an der Landwirtschaftsschule Rosenheim und in Klassenstärke mit ihren Schützlingen angereist: "Ich muss schon sehr genau überlegen, wie viel wir von unserer knappen und kostbaren Unterrichtszeit für anderweitige Unternehmungen abzweigen. Für den DigiMilch-Stalltag lohnt es sich aber auf alle Fälle, die Schule zu verlassen. Die Schüler wollen nicht nur Theorie und Arbeitsblätter, sondern Betriebe in der Praxis sehen. Dabei lernen sie viel. Wir können hier von Fütterung bis zur Stall- und Melktechnik alles anschauen. Und die fundierte wissenschaftliche Begleitung durch die LfL rundet das Programm perfekt ab."

Mehrere Besucher erklimmen die Stahltreppe, um sich einen Überblick über den modernen Milchviehstall zu schaffen.

Besuchermagnet auf dem DigiMilch-Stalltag 2023: Der moderne Milchviehstall von Landwirt Bernhard Haimmerer. (Foto: LfL)

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Im Halbkreis stehen Landwirtinnen, Landwirte, Forschende und Firmenvertreter. Hinter und neben den Vortragenden befinden sich Rollups und ein Bildschirm.

Neben der Betriebsführung gab fünf Info-Stationen zu Landtechnik und Tierhaltung. (Foto: LfL)

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Der Blick ist von oben nach unten gerichtet: Im Stall stehen Kühe, an der Decke befindet sich technisches Equipment für vernetzte Stalltechnik.

Per App können hier im Stall Licht und Lüftung reguliert werden. (Foto: LfL)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.