Bodenschadstoffe
Natürlich erhöhte Arsengehalte in Böden des Erdinger, Freisinger und Dachauer Mooses
 
  	 In den Böden des Erdinger, Freisinger und Dachauer Mooses wurde in den letzten Jahren natürlich angereichertes Arsen gefunden.
Es deutet alles darauf hin, dass das Arsen über aufsteigendes Grundwasser des Tertiärs (stellenweise arsenhaltige Sedimente) in das oberflächennahe Grundwasser gelangte.
 
		Bodenuntersuchungen 2003 und 2004
  	
  	Umfangreiche Bodenuntersuchungen in den Jahren 2003 und 2004 haben ergeben, dass erhöhte Arsenwerte vorwiegend an torfigen, anmoorigen oder stark humosen Standorten auftreten. Neben der hohen Affinität zur organischen Substanz wird Arsen außerdem stark an Eisenoxiden gebunden, so dass Ockerflecken in den Böden ein Hinweis auf hohe Arsengehalte sein können.
Die vor allem in den letzen 200 Jahren durchgeführte Moorkultivierung und Trockenlegung führte durch den Abbau der organischen Substanz zu einer weiteren Aufkonzentration im zurückbleibenden Bodenmaterial. An einzelnen Standorten liegen die Arsenkonzentrationen deutlich über den Prüfwerten der Bundes-Bodenschutzverordnung (BBodSchV). Dies betrifft auch landwirtschaftlich genutzte Flächen.
 
 	 Projekt des bayerischen Landesamtes für Umwelt zu erhöhten geogenen Arsengehalten im Raum Hallbergmoos:
Geogen erhöhte Arsengehalte im Dachauer, Freisinger und Erdinger Moos 
 
    
  		            
Rechtliche Grundlage
	  			
 	 Da es sich um geogene Belastungen des Bodens handelt, ist das Bodenschutzrecht nicht anwendbar. Einschlägig ist das Lebens- und Futtermittelrecht.
Bei Inverkehrbringen und Eigenverwertung von Futtermitteln sind die Höchstgehalte der Futtermittelverordnung (FMVO) einzuhalten. Die FMVO verweist in § 23 bzgl. der unerwünschten Stoffe direkt auf die Richtlinie 2002/32/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 7. Mai 2002 über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung.
Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung 
 
    
 	 Die derzeitig gültige EU-Kontaminanten-VO enthält für Lebensmittel keine Höchstgehalte für Arsen.
  		            
Umgang mit naturbedingt erhöhten Arsengehalten in Böden des Erdinger, Freisinger und Dachauer Mooses
	  			
 	 Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit wurden von einer Projektgruppe an der Regierung von Oberbayern unter Beteiligung der LfL und anderer betroffener Fachbehörden und Landratsämter Hinweise zum Umgang mit naturbedingt erhöhten Arsengehalten in Böden des Erdinger, Freisinger und Dachauer Mooses erarbeitet. Das Merkblatt richtet sich an Verbraucher, Haus- und Gartenbesitzer, Bauherren, Landwirte und Hersteller von Futtermitteln.
ARSEN - Hinweise zum Umgang mit naturbedingt erhöhten Arsengehalten in Böden des Erdinger, Freisinger und Dachauer Mooses 
 
    
  		            
Arsenaufnahme von Grünlandpflanzen auf belasteten landwirtschaftlich genutzten Böden im Erdinger Moos
	  			
 	 Auf einer 3 ha großen, stark (> 1000 mg As / kg TS Boden ) mit Arsen belasteten Grünlandfläche südöstlich von Freising wurde untersucht wie hoch die Arsenaufnahme bei Grünlandpflanzen ist und welche Einflussfaktoren beim Arsenübergang Boden-Pflanze eine Rolle spielen. Auf die besondere Bedeutung der Verschmutzung von Futterpflanzen mit arsenbelastetem Boden wird hingewiesen.
Arsenaufnahme durch Grünlandpflanzen 
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