Forschungs- und Innovationsprojekt
Optimierung der Gülleausbringung II

Gülletrac zur Versuchsdurchführung
Optimierung der Gülleausbringung unter Berücksichtigung der Novellierung der Düngeverordnung und der NEC-Richtlinie
Derzeit werden in der Landwirtschaft noch häufig Breitverteilsysteme für die Ausbringung organischer Dünger eingesetzt. Der in den Düngemitteln enthaltene Ammoniumstickstoff geht dabei als Ammoniakverlust in Abhängigkeit von mehreren Faktoren in unterschiedlicher Höhe verloren. Diese Ammoniakemissionen tragen unter anderem zur Eutrophierung und Versauerung von Ökosystemen bei und wirken klimarelevant. Emissionsmindernde Techniken können diese Verluste reduzieren, auch zum Vorteil der Landwirte, die dadurch Mineraldünger einsparen können.
Die neue Gesetzgebung im Düngerecht trägt diesen Anforderungen bereits Rechnung. Durch die Novellierung der Düngeverordnung, die die gute fachliche Praxis beim Düngen beschreibt und die NEC-Richtlinie (Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe), die für Ammoniak (NH3) eine Emissionshöchstmenge vorgibt, müssen die Düngestrategien auf eine möglichst verlustarme Ausbringung angepasst werden.
Zielsetzung – offene Fragen
Rechtliche Vorgaben der Düngeverordnung und NEC-Richtlinie
- Bodennahe Ausbringtechnik ab 2020
- Mindestwirksamkeit von organischen Düngern
- Absenkung der Kontrollwerte der Nährstoffbilanz
- Reduzierung der Ammoniak-Emissionen in Höhe von 29 % in 2030 gegenüber 2005
Dazu ist die Klärung folgender noch offenstehenden Fragen notwendig:
- Wie wird die höchste Effizienz des über organischen Dünger ausgebrachten Stickstoffs erreicht?
- Wie können die Verluste von Ammoniak bei der Gülleausbringung gesenkt werden?
- Welche Ausbringtechnik ist nötig, um die Fragen 1 und 2 zu beantworten?
- Wie hoch sind die Schäden an den Getreidepflanzen, welche die Ausbringtechnik mit sich bringt?
- Wie muss die Scheibenausbringtechnik weiterentwickelt und optimiert werden, um den oben genannten Fragen gerecht zu werden?
- Wie kann organischer Dünger bilanzoptimiert besonders auch im Marktfruchtbaubetrieb zum Einsatz kommen?
- Wie können Düngestrategien bei Mais im Hinblick auf den Grundwasserschutz sowie auf den Erosionsschutz aussehen, unter Berücksichtigung des Einsatzverbotes von Glyphosat?
- Wie kann die Düngemengenaufteilung von organischen und mineralischen Düngern bei unterschiedlichen Ausbringzeitpunkten erfolgen?
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Methoden
Um die einzelnen Fragestellungen zu erörtern und zu beantworten, werden mehrjährige Feldversuche durchgeführt:
- Optimierung der Gülleausbringung zu Winterweizen
- Düngestrategien zu Silomais
- Optimierung der Gülleausbringung zu Silomais
Ergebnis und Stand des Projekts
Die Weizenernte erfolgte Ende Juli und die Maisernte Anfang Oktober. Es konnten eine gute bis sehr gute Ernte eingefahren werden.
Auch in diesem Jahr wurde die Gülletechnik vor dem Einsatz im Feld intensiv getestet, so werden die gleichen Gülle-Ausbringmengen bei allen Ausbringtechniken gewährleistet. Obwohl es auch in diesem Frühjahr zu technikbedingten Verzögerungen bei der Biogassubstratdüngung kam, konnte der Großteil der Versuchsparzellen termingerecht und präzise gedüngt werden. Die vier in den Winterweizenversuchen eingesetzten Techniken (Schleppschlauch, Schleppschuh, flache Scheibeninjektion, tiefe Scheibeninjektion) zeichneten im besonders trockenen Frühjahr gut. Die Düngung mit Biogassubstrat in die abgefrorene Zwischenfrucht erfolgte Ende April mit den Ausbringtechniken Schleppschlauch, flache und tiefe Scheibeninjektion, Scheibenegge und Strip Tillage. Die Maissaat erfolgte einige Tage nach der Düngung zum Teil in Direktsaat und zum Teil in ein sehr feinkrümeliges Saatbett.
Die gut abgereiften Weizenversuche konnten Anfang August geerntet werden. Die Maisernte erfolgte Anfang Oktober.
Nach technischen Anpassungen am Gülletrac sowie einigen Ausbringgeräten wurde die gesamte Technik routinemäßig vor der ersten Düngung im Frühjahr 2021 getestet und ausgelitert.
Die Herbstarbeiten wurden konform der Vorjahre durchgeführt. Auch die einzelnen Kulturen entwickelten sich wie im vorangegangenen Erntejahr.
Die Witterung an den Versuchsstandorten ließ in diesem Jahr eine optimale, termingerechte Düngung und Maissaat zu. Trotz des recht trockenen Frühjahrs und Sommers entwickelten sich der Weizen und Mais gut.
Projektinformation
Projektleitung: R. Knöferl
Projektbearbeitung: D. Schubert, U. Dörfel, H. Steber
Laufzeit: 01.01.2019 - 31.12.2022
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Projektpartner: IAB, AVB Puch, AQU
Förderkennzeichen: A/18/24