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Pferdeweiden: Nutzung, Pflege und Düngung

mehrere Pferde auf einer Weide

Weidehaltung im Pferdebetrieb

Bedingt durch die auch weiterhin fortschreitende Abnahme der rinder- und milchkuhhaltenden Betriebe und der in weitaus geringerem Maße sinkenden Grünlandfläche, wird künftig ein immer größerer Anteil des Grünlandes nicht mehr für die Rinderhaltung benötigt. Hier kann die Pferdehaltung einen Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft und zur Erhaltung der kleinstrukturellen Vielfalt leisten.
Weiter ist ein gewisser Trend zu größeren Pferdehaltungen („Reiterhöfe“) festzustellen. Sorgfältiges Weidemanagement ist gerade hier wichtig.

Besonderheiten der Pferdeweide

Durch die hohen und vielfältigen Anforderungen, die an Pferdeweiden gestellt werden, kommt einer aufmerksamen Weideführung eine besondere Bedeutung zu.
Die Besonderheiten der Pferdeweide erschweren das optimale Management gegenüber Rinderweiden oder reinen Wiesenbeständen mit ausschließlicher Schnittnutzung.

Probleme

Pferd mit Fohlen an einer Koppel
Die gegenüber dem Rind stärker verdichtende Wirkung des Pferdhufes führt zu Lücken, die wiederum ungünstige Artenverschiebungen im Bestand (Weißklee, Gemeine Rispe) nach sich ziehen. Pferdeweiden müssen jedoch bei heutigen Haltungszielen vor allem als „Laufweiden“ dienen. Obwohl zunächst mäßige Trittbelastung die Narbendichte durchaus fördern kann, gilt die Trittwirkung von Pferden im Vergleich zu anderen Tierarten als besonders schädigend. Der Grad der Schädigung hängt dabei von der Größe des Pferdes und dem spezifischen Bewegungsdrang der Rasse, sowie der Besatzdichte ab. Schnelles Stoppen und Wenden beim Laufen verursachen große Zerstörung am Bewuchs und am Bodengefüge.
Auch der Bodenzustand selbst spielt eine entscheidende Rolle. Besonders bei hohen Besatzstärken und auf feuchten, bindigen Böden übt der Tritt – vor allem bei beschlagenen Hufen – eine negative Wirkung aus. Auch der Verbiss ist tiefer als beim Rind, was ebenfalls zu größerem Stress der Narbe und so letztlich auch zu deren Lückigkeit beiträgt.
Die an bestimmten Stellen der Weide angelegten Kotstellen werden nicht abgeweidet (Schutzmechanismus). Dort kommt es zu einer starken Stickstoff-, Phosphat und Kalianreicherung im Boden. (Beachtung bei Bodenprobenahme!). Dies führt gegenüber einer Wiesennutzung zu einer stark schwankenden Nährstoffverteilung.

Ergebnisse aus der Praxisuntersuchung

Uneinheitlichere, artenärmere Bestände als auf Rinderweiden, oft mit nur wenigen Hauptbestandsbildnern.
Lückige Bestände - Ursachen: Pflanzenarten, die eine intensive Trittbelastung nicht vertragen, fallen aus. Zertretene Narben nach länger anhaltendem Regenwetter. Trittschäden unbedingt durch Schleppe und Walze einebnen. Regelmäßig Narbenlücken durch Nachsaat mit Deutschem Weidelgras (Qualitätssaatgut verwenden und Sortenempfehlungen beachten!) schließen.

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