Maßnahmen zu Förderung der Artenvielfalt, der Landschaftspflege und des Ressourcenschutzes
Hecke mit artenreichem Grünland in Schwarzenau
Tafeln eines agrarökologischen Lehrpfads
Auf den Flächen der Lehr-, Versuchs- und Fachzentren (LVFZ) und Versuchsstationen der LfL werden seit Ende der 1980er Jahre vielfältige Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt, zur Landschaftspflege und zum Schutz unserer natürlichen Ressourcen wie dem Boden oder die Gewässer umgesetzt.
Die nachfolgenden Tafeln sind für den Agarökologischen Lehrpfad am LVFZ in Schwarzenau, Landkreis Kitzingen, neu erstellt worden. Sie beschreiben die in Schwarzenau umgesetzten Maßnahmen und geben allgemeingültige Hinweise zur Bedeutung, Anlage und Pflege.
Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft
Gehölze in der Flur
Hecken, Feldgehölze und Bäume gliedern unsere Kulturlandschaft. Tiere finden hier Lebensraum, Rückzugsmöglichkeiten und Wanderkorridore entlang der Hecken.
Weitere Informationen zu heimischen Gehölzen finden Sie bei uns im Internet unter:
Heimische und autochthone Gehölze
Gras- und Krautsäume
Bei der Pflege der Gras- und Krautsäume ist weniger oftmals mehr. Es reicht in den meisten Fällen, die Säume erst im Sommer bzw. Herbst zu pflegen. Die Blütenpflanzen sollten aussamen können. Drei Schnitte und mehr vermindern die Artenvielfalt.
Blütenreiche Magerrasen
Blütenreiche, lückige Magerrasen auf Standorten mit geringen pflanzenverfügbaren Nährstoffgehalten sind in der Kulturlandschaft selten geworden und gefährdet. Sie sind meist sehr artenreich und wichtige Lebensräume für viele, oftmals speziell angepasste und gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Durch Entfernen des nährstoffreichen Oberbodens wurde in Schwarzenau ein dauerhaft lückiger, magerer Standort geschaffen.
Streuobst
Der Obstanbau auf großwüchsigen Obstbäumen war bis in die 1960er Jahre die Kulturform für die Versorgung mit Obst mit fast 5000 Sorten und ebenso vielen Tier- und Pflanzenarten auf den Streuobstwiesen, -weiden und -äckern. Die Herstellung von hochwertigen regionalen Produkten trägt zum Erhalt dieses wertvollen Lebensraums bei.
Informationen zur Aktion Streuobst in Bayern, Fachinformationen, Tagungsbände, Links und vieles mehr finden Sie unter:
Streuobst
Ackerwildkräuter – die bunten Begleiter unserer Felder
Ackerwildkräuter wie Klatschmohn oder Kornblume beleben unsere Felder. Fast ein Drittel sind inzwischen gefährdet. Sie können Ackerwildkräuter mit einem ungedüngten und nicht gespritzten Ackerrandstreifen fördern.
Weitere Informationen zu Ackerwildkräutern:
Acker-Vegetation
Brachflächen
Brachen sind Flächen ohne landwirtschaftliche Nutzung, und damit ohne weitere Düngung und Pflanzenschutzmittelanwendung. Auf diesen Flächen entwickeln sich in den ersten Jahren blütenreiche Pioniergesellschaften. Brachen sind wichtige Rückzugsräume für Tiere der Agrarlandschaft.
Umwandlung von Acker in extensives Grünland - nicht nur aus Gründen des Bodenschutzes
Wiesen mit geringer Düngung und Schnitthäufigkeit, Weiden mit geringem Viehbesatz sind reich an Blütenpflanzen und Tierarten. Ihre Erhaltung ist wegen ihrer vielfältigen Schutzfunktionen wichtig. Sie können Wiesen durch Einsaat oder Mähgutübertragung artenreicher zu machen.
Weitere Informationen:
Artenreiches Grünland
Blühflächen und Blühstreifen – Lebensräume auf Zeit
Blühflächen und Blühstreifen sind in. Die bunten Ansaatmischungen verwandeln Äcker, die für ein oder mehrere Jahre aus der Nutzung genommen sind, in attraktive und blütenreiche Flächen – wenn man bei der Ansaat ein paar Aspekte berücksichtigt.
Informationen zu Ansaatmischungen, der Neuanlage und Förderung finden Sie unter:
Blühflächen – Lebensraum auf Zeit
Unser Boden, ein wertvolles Gut
Der Boden ist die Basis für die landwirtschaftliche Produktion. Deshalb gilt es, schädliche Einflüsse wie z.B. Bodenabtrag oder Bodenverdichtung zu vermeiden. Mit den Bodenlebewesen stehen uns tatkräftige Unterstützer für einen fruchtbaren Boden zur Seite. Diese gilt es zu fördern.
Bodenprofil
Wie ist der Boden in Schwarzenau oberhalb des Maintales aufgebaut, wie ist er entstanden? Das Bodenprofil gibt einen Überblick.
Bodenerosion
Bodenabtrag vor allem durch abfließendes Wasser gefährdet auf vielen Standorten die Bodenfruchtbarkeit und die Ertragsfähigkeit der Böden. Abgetragenes Material beeinträchtigt Gewässer und Infrastruktur. Welche Maßnahmen gibt es zur Vermeidung von Bodenerosion?
Bodenerosion, Bodenverdichtung, Bodenwasserhaushalt
Die Tierwelt des Bodens - leistungsfähige Ingenieure der Bodenfruchtbarkeit
Die Anzahl der Tiere im und auf dem Boden ist beeindruckend. Ein reichhaltiges Bodenleben weist auf einen gesunden, biologisch aktiven Boden hin und fördert in vielerlei Hinsicht die Bodenfruchtbarkeit.
Weitere Informationen unter:
Bodenleben
Umweltgerechter Pflanzenbau auf einem durchlässigen Boden
Der Schlag Rosenberg in Schwarzenau ist ein Beispiel für einen erosionsgefährdeten, durchlässigen Boden mit geringer Speicherkapazität für Nährstoffe.
Das Anpassen der Fruchtfolge, Zwischenfruchtanbau und Mulchsaat werden seit vielen Jahren als pflanzenbauliche Maßnahmen angewendet, um Bodenerosion und Nährstoffverluste zu minimieren.
Sie können die beschriebenen Maßnahmen auf dem Agrarökologischen Lehrpfad in Schwarzenau besichtigen. Zudem gibt es dort einen Gehölzlehrpfad, auf dem 26 heimische Gehölze ausgeschildert und beschrieben sind:
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Grünland macht in Bayern 33 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus.Es ist aufgrund von Standorts- und Nutzungsunterschieden generell sehr vielfältig und artenreich. Vor allem extensiv genutzte Wiesen und Weiden, die nicht oder nur mäßig gedüngt und maximal dreimal geschnitten werden, können sehr artenreich sein.
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Wildpflanzen waren immer schon unsere Lebensgrundlage. Sei es für die Ernährung, als Baumaterial, für Kleidung oder als Heilmittel. Wildkräuter als Bereicherung für unseren Speiseplan sind heute wieder ein aktuelles Thema.
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