Blühflächen: Farbe und Vielfalt im Feld
Was sind Blühflächen?
Blühflächen sind Ackerflächen, die mit artenreichen Mischungen von Blütenpflanzen eingesät werden und für eine Zeit von ein bis fünf Jahren die Landschaft bereichern. Sie sind ein vielfältiger und attraktiver Lebensraum auf Zeit.
Nicht zu verwechseln sind Blühflächen mit artenreichem Grünland ("blühende Wiesen") oder mit Brachen, die der Spontanflora überlassen werden.
Warum sind Blühflächen so wichtig?
Blühende Argumente
- Erhöhung der biologischen Vielfalt (Biodiversität)
- Nahrungsquelle für Bienen und andere Blütenbesucher
- Bereitstellung von Nahrungs-, Brut- und Rückzugsräumen für viele Wildtiere
- Bessere Vernetzung von Lebensräumen
- Entstehung von Pufferzonen = Erfüllung von Abstandsauflagen
- Bodenverbesserung
- Erosions- und Gewässerschutz
- Nützlingsförderung und biologische Schädlingsbekämpfung (wertvolle Helfer sind z.B. Marienkäfer, Schwebfliege, Laufkäfer)
- Beitrag der Landwirtschaft zum Natur- und Landschaftsschutz - Kommunikationsbrücke zwischen Landwirt und Bevölkerung
Blühflächen
Welche Flächen sind ungeeignet?
Wo werden sie angelegt?
Blühmischungen
Welche Blühmischungen eignen sich?
Die KULAP-Qualitätsblühmischungen Bayern
QBB-Siegel
- Trockenheitszeiger: Echtes Johanniskraut, Gewöhnlicher Dost, Wiesensalbei
- Feuchtezeiger: Gewöhnlicher Blutweiderich, Große Bibernelle, Kuckuckslichtnelke
- Äsungsarten in Waldrandmischungen: Markstammkohl, Buchweizen, Sommerwicke, Wintererbse
Ökologische Wertigkeit von Blühmischungen
Übersicht: Ökologische Wertigkeit verschiedener Blühmischungen
Ökologische Wertigkeit verschiedener Blühmischungen auf Ackerflächen in Bayern 1,0 MB
- Die Herkunft des Saatgutes: Handelt es sich um autochthones also gebietsheimisches Saatgut? Das Vorhandensein von gebietsheimischem Saatgut wird als positiv bewertet.
- Die Artenzusammensetzung: Können Neophyten bzw. gebietsfremde Arten sowie ackerbaulich problematische Arten enthalten sein? Wie viele Wildarten im Verhältnis zu Kulturarten werden eingesetzt? Das Fehlen von Neophyten und ackerbaulich problematischen Arten sowie die Verwendung möglichst vieler Wildarten werden als positiv bewertet.
- Der Nutzen für Tiere: Wie groß ist das Nektar/Pollen-Angebot für Bestäuber? Wie viel Nahrung und Deckung bietet die Mischung für Agrarvögel und Niederwild? Ein hohes Angebot in den genannten Bereichen wird als positiv bewertet.
- Standdauer der Blühmischung: Mehrjährige Strukturen bieten ganzjährig Nahrung, Deckung und Reproduktionsraum und werden als positiver bewertet als einjährige oder saisonale Strukturen.
- Sind verpflichtende Qualitätsstandards (z.B. die Überwachung der Mischungszusammensetzung und deren Einhaltung) vorhanden? Hohe Qualitätsvorgaben werden als positiv bewertet.
Fachinformationen
Informationsschilder
Weitere Informationen
Wildlebensraumberatung in Bayern
"Lebensräume verbessern – Wildtiere fördern – Menschen und Natur verbinden" lautet das Motto der Wildlebensraumberatung in Bayern. Gemeinsam mit Landwirten und Jägern sollen die Lebensräume der Agrarlandschaft durch lebensraumverbessernde Maßnahmen ökologisch aufgewertet werden. Dies sorgt für bessere Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen, schafft eine strukturreiche Kulturlandschaft und fördert somit auf vielfältige Art und Weise die bayerische Artenvielfalt. Mehr