Wildlebensraum-Modellgebiet Lappersdorf

Landschaft mit Blühfäche

Feldhase, Biene und Rebhuhn sind wichtige Bewohner unserer Kulturlandschaft. In Lappersdorf setzen sich Landwirte, Jäger, Naturschützer und der Markt Lappersdorf gemeinschaftlich und erfolgreich für die regionale Artenvielfalt ein.

Ziel im Modellgebiet ist es, zum einen Lebensräume in der Feldflur zu erschaffen und anderseits einen Verbund dieser Biotope in der Fläche zu erreichen. Von einer Vielzahl an unterschiedlichen Lebensräumen profitiert eine vielfältige Tierwelt. Großflächige Blühflächen, Brachen und Äcker wurden mit Ackerrandstreifen, Hecken und Graswegen vernetzt. Sommer wie Winter stehen die diversen Lebensräume im Verbund zueinander. Dieser Biotopverbund ist die höchste Form der Lebensraumverbesserung. Im Gebiet wurden zusammen mit Landwirten, Jägern und dem Markt über 120 Maßnahmen umgesetzt.
Der gemeinsame Erfolg bemisst daran, dass 50 Hektar Wildlebensräume in der Feldflur entstanden sind.

Tierische Erfolge

Erstmals seit über 15 Jahren konnten im Frühjahr 2017 wieder Rebhühner in Lappersdorf gesichtet werden. Fasane und Feldhasen werden häufig gesehen und das jüngste Vorkommen von Wachteln spricht für die Funktionalität der Lebensraumverbesserung. Rebhühner sind anspruchsvolle Feldvögel und ihr Vorkommen unterstreicht den richtigen Weg der hier gegangen wird. Zudem bieten die mehrjährigen Blühflächen Feldsperlingen, Stieglitzen und Wildbienen einen sicheren und nahrungsreichen Lebensraum. Das Vorkommen all dieser Tierarten spricht für den Erfolg der gemeinsamen Bemühungen.
Wildbiene auf lila Blume

Foto:
B.Schönberger

Feldsperling auf verblühter Sonnenblume

Foto:
C. Janko

Rebhuhn

Foto: M. Schaef

Stieglitz im Winter

Foto: C. Janko

Luftbildaufnahme mit Feldern und Sträuchern

Foto: HSWT Fakultät Wald und Forstwirtschaft

Agrarpolitik und Eigenengagement

Der im Modellgebiete Lappersdorf eingeschlagene Weg ist ein Musterbeispiel, wie das Engagement der Beteiligten vor Ort und agrarpolitische Rahmenbedingungen genutzt werden können, um wildtierfreundliche Lebensräume zu schaffen. Über das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) werden Lebensräume im Ackerbau und im Grünland ökologisch aufgewertet. Das europäische Greening und freiwillige Maßnahmen der Landwirte schaffen weitere, wertvolle Lebensräume. Als wichtiger Partner stellt der Markt Lappersdorf unseren Wildtieren auf ihren kommunalen Flächen weitere Biotope zur Verfügung.

Lebendig-innovativ: die LfL bewegt Landwirtschaft

Kurzfilmreihe der LfL
Die LfL ist als landwirtschaftliche Fachbehörde in vielen Bereichen aktiv und gerade diese Vielfalt fassen die Filme in Bilder. Leguminosen, Bodenleben, Versuchsparzellen, Wiegetröge oder Kuhduschen sind Fachleuten ein Begriff, aber was genau verbirgt sich dahinter?

Übersicht 18 LfL-Kurzfilme

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Wildlebensraum-Wanderweg

In Lappersdorf befindet sich der erste bayerische Wildlebensraum-Wanderweg. An acht Stationen können sich Besucher über Wildtiere, deren Lebensräume und unsere Landwirtschaft informieren. Lebensräume für Feldhasen und Rebhühner sind historisch durch die Landwirtschaft entstanden.
Sie werden in Lappersdorf mit besonderem Augenmerk erhalten, gepflegt und verbessert. Wildtiere, Lebensräume und die Bewirtschaftung der Flächen durch die Landwirte sind eng miteinander verbunden.
Entstanden ist der Wildlebensraum-Wanderweg in enger Zusammenarbeit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft(LfL) und den Fachzentren für Agrarökologie an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit den vorbildhaft engagierten Landwirten, Jägern, Naturschützern und dem Markt Lappersdorf. Gemeinschaftlich und erfolgreich setzten sich alle Beteiligten für ihre regionale Artenvielfalt ein, ergreifen die Initiative und zeigen Wanderern ihre sichtbaren Ergebnisse.
An den Stationen erwarten Sie Informationsschilder zu einzelnen Themen mit wissenswerten Fakten.

Stationen

  • Station 1 – Wildlebensraum- Wanderweg & Wildtiere der Feldflur
  • Station 2 – Biotopverbund & Was 1 m2 Acker alles kann
  • Station 3 – Hecken und Gehölze
  • Station 4 – Streuobst
  • Station 5 – Lebensraum Blühfläche
  • Station 6 – Wildbienen in der Kulturlandschaft
  • Station 7 – Leben im Boden & Zwischenfruchtanbau
  • Station 8 – Direktvermarktung & Artenreiches Grünland
Vor Ort können Sie einen direkten Blick in das jeweilige Thema werfen, da sich die Wildlebensräume in unmittelbarer Nähe zur Station befinden. Besuchen und genießen Sie den rund vier Kilometer langen Wanderweg mit allen Sinnen und erleben Sie Wildtiere hautnah.

Wildlebensraum-Wanderweg: Platz für Tiere, Video in der BR Mediathek Externer Link

Wildlebensraum-Wanderweg
Hauptstraße 130, 93138 Lappersdorf

Eröffnung des Wildlebensraum-Wanderweges Lappersdorf

Führungen durch die Wildlebensraum-Modellgebiete

Wildlebensraumberater steht in einer Blühfläche
In Wildlebensraum-Modellgebieten bietet die Wildlebensraumberatung Führungen für Interessierte aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Verbandswesen und weiteren Gruppierungen an. Die Wildlebensraumberatung in Bayern lädt Interessierte zum Erleben von Wildtieren und deren Lebensräume in der Praxis ein. Wir zeigen Entstehung, Hintergründe, Wege und den Erfolg der gemeinsamen Bestrebungen. In den Wildlebensraum-Modellgebieten wird das Motto "Lebensräume verbessern - Wildtiere fördern - Mensch und Natur verbinden" hautnah vermittelt. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.