Hohe Bestäubervielfalt auf Blühstreifen in Bütthard

Biene auf weißer Blume

Foto: B. Schönberger

Im Jahr 2017 untersuchte Maren Isfort von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie), wie sich die lebensraumverbessernden Maßnahmen in Bütthard auf die Insektenwelt auswirken. Auf 22 Blüh- und Grasstreifen wurden das Vorkommen von Bestäubern und die vorhandene Blütendeckung erforscht. Die Untersuchungstransekte waren jeweils 25 Meter lang, 2 Meter breit und wurden von Mai bis Juli insgesamt viermal auf das Vorkommen von Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge und weitere Bestäuber untersucht. Das Ergebnis ist positiv und zeigt den erfolgreichen Weg der gemeinsamen Umsetzungen.

Ergebnisse

Auf den 22 untersuchten Blühstreifen wurden insgesamt 56 Arten aus 18 Familien festgestellt. Es wurden insgesamt 573 Bestäuber aufgenommen. Das vielfältige Angebot an Pflanzen und Blüten zieht verschiedene Bestäuber an: Unter den 573 gezählten Insekten waren 361 Bienen (8 Gattungen), 138 Schwebfliegen (20 Gattungen) und 74 Schmetterlinge (9 Gattungen).
Durch Blühstreifen mit einer hohen Blütendeckung kann die Abundanz und Diversität von Bestäubern gesteigert werden. Davon profitieren vor allem Bienen und Schwebfliegen. Artenreiche Blühmischungen bieten sich vor allem für Gebiete mit wenig grüner Infrastruktur an. Hier wirkt sich die Pflanzendiversität besonders positiv auf die Abundanz und Diversität der Bestäuber aus. Diese Ergebnisse zeigten sich bereits für einen Radius von 250 Metern.
Grafische Darstellung der Transekte in Bütthard

Grafik: M. Isfort

Detailansicht

blühende Wiese

Foto: A. Wischemann
Bienenweide in Bütthard

Vielfalt der Bestäuber

Die Diversität der Pflanzen beeinflusst die Diversität der Bestäuber deutlich positiv (Abbildung ). Je vielfältiger die Pflanzen, desto vielfältiger die Bestäuber. Die Pflanzendiversität resultiert aus B48 Blühflächen, begrünten Greening-Brachen und Greening-Feldrändern sowie aus artenreichen, gräserbetonten Grünlandmischungen auf B34 Gewässerschutzstreifen. Durch die Verwendung von verschiedenen Blühmischungen wurden 140 verschiedene Pflanzenarten in die Fläche gebracht.
Eine artenreiche Bestäuberfauna zeugt von einer hohen ökologischen Vielfalt. Sie ist der Garant für die Bestäubung zahlreicher Wild- und Kulturarten. Bei der Blütenbestäubung durch Insekten spielen Honig- und Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge die entscheidende Rolle.
Grafische Darstellung der Beziehung Diversität der Pflanzen und Diversität der Bestäuber.

Grafik: M. Isfort

Detailansicht

Biene auf blauer Blume

Foto: J. Warger

Schwebfliege auf einer Blüte

Foto: C. Wagner

Schmetterling auf Blume

Foto: B. Schönberger

Förderung von Wildbienen

Die Pflanzendiversität zeigte einen positiven Einfluss auf die Abundanz der Wildbienen (Abbildung). Je vielfältiger die Pflanzenarten, desto höher ist das Vorkommen von Wildbienen. In Bayern kommen rund 520 Wildbienenarten vor. Sie sind sehr divers und stellen sehr unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum. Für Wildbienen ist es überlebenswichtig, dass Nektar, Pollen und Brutmöglichkeiten in einem engen Umfeld vorfinden. Wildbienen haben mit rund 100 bis 300 Meter einen engen Aktionsradius. Honigbienen können hingegen 1 bis 3 Kilometer ausschwärmen. Für Wildbienen sind offene Bodenstellen sowie hohle oder markhaltige Pflanzenstängel wichtige Bruträume. In überjährigen Blühflächen, Feldrändern und Brachen finden sie diese Strukturen dauerhaft vor.
Grafische Darstellung der Beziehung vielfältige Pflanzenarten zu Vorkommen von Wildbienen.

Grafik: M. Isfort

Detailansicht

Biene auf blauer Blume

Foto: B. Schönberger

Blühende Wiese

Foto: C. Janko

Verblühte Fläche

Foto: J. Warger

Ansprechpartnerinnen an der Universität Würzburg
Dr. Emily Poppenborg Martin
Sarah Redlich
Universität Würzburg
Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie Biozentrum - Am Hubland
97074 Würzburg

Internet: www.biozentrum.uni-wuerzburg.de/zoo3/startseite Externer Link

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