Agrararten – Vögel
Rebhuhn

RebhuhnZoombild vorhanden

Rebhuhn (Perdix perdix)
Foto: M. Schaef

Rebhuhn (Perdix perdix)

Das Rebhuhn kam als Bewohner von Steppen- und Waldsteppenlandschaften mit dem Ackerbau nach Mitteleuropa. Es ist ein typischer Bewohner der offenen Agrarlandschaft. Die Vögel sind mit ihrer gedrungenen Körperform und dem braun-grauen Gefieder gut getarnt. Das Gesicht ist rostbraun, und auf der Brust tragen sie einen charakteristischen hufeneisenförmigen dunklen Fleck. Bei Gefahr ducken sie sich und fliegen erst spät auf. Sie sind tag- und dämmerungsaktiv. Auch im Winter bleiben sie im Brutgebiet.

Rebhühner

Rebhühner (Perdix perdix)
Foto: M. Schaef

Blühfläche mit Neuansaat daneben

Blühfläche und Neuansaat. Foto: S. Heinz

Blühfläche im Herbst

Blühfläche im Herbst. Foto: S.Heinz

Verschieden alte Blühflächen nebeneinander

Verschieden alte Blühflächen nebeneinander. Foto: S. Heinz

Kulturlandschaft mit bunt blühender Wiese.

Blühfläche in der Kulturlandschaft

Altgras entlang eines Wegrandes.

Altgras entlang eines Wegrandes
Foto: C. Janko

Nahrung

Rebhühner suchen ihre Nahrung am Boden. Erwachsene Tiere ernähren sich vor allem von Pflanzen: Kräutern, Klee, Gräser, Samen und auch Getreide. Küken benötigen besonders in den ersten Wochen eiweißreiche tierische Nahrung. Sie fressen Blattläuse, Ameisen, Spinnen, Wanzen, Käfer und ihre Larven.

Fortpflanzung

Rebhühner leben im Sommer als Paar zusammen. Ab Februar/März werden Reviere besetzt und ein Nest mit guter Deckung am Boden angelegt. Es werden 10 bis 20 Eier gelegt, aus denen nach 25 Tagen die Küken fast gleichzeitig schlüpfen. Die Küken verlassen sofort das Nest (Nestflüchter) und werden für ca. fünf Wochen von ihren Eltern geführt, bis sie flügge werden.
Rebhuhnküken sind sehr kälte- und nässegefährdet und benötigen offene trockene Bereiche, um nach Regen wieder schnell in der Sonne zu trocknen.
Im Winter schließen sich Rebhühner zu größeren Gruppen ("Ketten") zusammen.

Verbreitung

Das Rebhuhn ist von Westeuropa bis nach Zentralsibirien verbreitet. Es ist in ganz Bayern mit Ausnahme der höheren Lagen in den Alpen und Mittelgebirgen lückenhaft verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte sind Nordbayern, der Donauraum und Niederbayern.
Lebensraum – Anforderungen an Bewirtschaftung/Pflege (Maßnahmen)
Durch den Verlust geeigneter Lebensräume ist der Bestand des Rebhuhns stark rückläufig und stark gefährdet. Die beiden wichtigsten Gefährdungsfaktoren sind der Mangel an sicheren Brutplätzen und der Nahrungsmangel (Insekten) für die Jungen. Kleine Populationen sind durch fehlende Vernetzungen zunehmend isoliert.
Rebhühner benötigen offene, strukturreiche Ackerflächen, Brachen und Säume. Eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit einem mosaikartigen Wechsel von Äckern, Wiesen Hecken, Gebüschen und Brachen bietet optimale Lebensbedingungen.
  • Die Kombination von mehrjährigen Brachen mit Deckung für das Bodennest und neuen Ansaaten für die Kükenaufzucht (Insektennahrung), hat sich in Projekten bewährt, um das Rebhuhn zu unterstützen. Das lässt sich durch eine Kombination von mehrjähriger Blühfäche mit direkt angrenzender einjähriger Blühfläche und/oder Schwarzbrache erreichen. So entstehen günstige Bedingungen für die Brut und Jungenaufzucht. Diese Kombination aus einjähriger und mehrjähriger Blühfläche sollte mindestens 300 m Abstand zum Wald haben, am besten auf einer Kuppe liegen und mindestens 20 m breit sein.
  • Größere Blühflächen und kompakte Formen bieten dem Rebhuhn einen besseren Lebensraum als schmale Streifen. In linearen Strukturen wie schmalen Blühstreifen werden mehr Nester von Katzen, Füchsen und Co. gefunden. Wird das Nest des Rebhuhns weg von Randstrukturen angelegt ist es deutlich weniger gefährdet.
  • Kleinstrukturierte Bereiche bieten Nahrung, Deckung und ein Netzwerk zur Verbindung von Lebensräumen. Breite Säume, Feldraine oder auch die Aufteilung großer Schläge in mehrere Kulturen verbessern die Lebensraumqualität und vernetzen einzelne Lebensräume.
  • Ackerrandstreifen ohne Düngung und Pflanzenschutz und mit doppeltem Reihenabstand können Nahrung für die Jungenaufzucht bieten.
  • Die vom Rebhuhn bevorzugte strukturreiche, offene Kulturlandschaft bietet auch zahlreichen anderen Tieren und Pflanzen günstige Lebensbedingungen. So dass neben den Feldvögeln Insekten und blühende Ackerwildkräuter profitieren können. Maßnahmen für das Rebhuhn erhöhen die Biodiversität insgesamt.
Mehrjährige Blühfläche im Herbst

Mehrjährige Blühfläche
Foto: S. Heinz

Einjährige Blühfläche – Blütenaspekt

Einjährige Blühfläche
Foto: H. Volz

Hecke mit Trocken­saum

Hecke mit Trocken­saum
Foto: Ph. Bozem

Maßnahmen, von denen das Rebhuhn profitiert

KULAP

Greening

  • Beihilfefähige Ackerstreifen an Waldrändern (NC54)
  • Pufferstreifen und Feldrand auf AF (NC58)
  • Brachliegende Flächen (NC62)
  • Brache mit Honigpflanzen – einjährig (NC65)
  • Brache mit Honigpflanzen – mehrjährig (NC66)
  • Zwischenfruchtanbau

Nicht förderfähige Maßnahmen

  • Ackerrandstreifen
  • Mahd-Mulch-Konzept für Randstreifen, Brachen, Grünwege
  • Blühstreifen/-fläche, spezielle Saatmischung
  • Brachen, Schwarzbrache, Selbstbegrünung, z. B. für Kiebitz
  • Feldraine (> 2 m)
  • Beetle Banks