KULAP Bewirtschaftung von Almen und Alpen
Bewirtschaftung von Almen und Alpen (KULAP K22)

Rinder auf einer Almwiese

K22 – Bewirtschaftung von Almen und Alpen

Es wird die erschwerte Bewirtschaftung auf einer staatlich anerkannten Alm/Alpe honoriert. Die Förderung erfolgt einzelflächenbezogen auf als Alm bzw. Alpe (Nutzungscode 455) codierten Flächen.

Lebensraum

Almen und Alpen sind mit über 80 Pflanzenarten auf 25 m² besonders artenreich. Die großflächige Beweidung schafft ein Mosaik aus kurz abgegrasten Bereichen, höherem Gras und altem Gras. Meist gibt es auch Bereiche mit kleinen Sträuchern und am Rand den Übergang zum Wald. Das Vieh sorgt durch kleine Trittschäden für offenen Boden. So gibt es neben den Blüten der Kräuter für Nektar und Pollen (Nahrung), offenen Boden z.B. für bodenbrütende Insekten. Die stark strukturierte Fläche bietet auch Vögeln gute Nahrungs- und Nisthabitate. Mehrjähriger Lebensraum.
Artenreiche Almwiese mit violetten Blüten der Braunnelle

Braunelle auf der Haaralm, Foto: S. Heinz

Mehrere Rinder auf einer Wiese vor einer Alm

Rinder auf der Haaralm, Foto: S. Heinz

Ausgetretene offene Bodenstellen als hangparallele Treppen auf steileren Almflächen

Gangeln auf der Haaralm, Foto: S. Heinz

Zielgerichtete Planung mit Mehrwert

Angepasster Auftrieb

Durch die Klimaerwärmung verlängert sich die Vegetationsperiode. Dieser Effekt ist in den höheren Lagen besonders ausgeprägt. Zu den traditionellen Auftriebsterminen ist der Bestand je nach Höhenlage schon hoch aufgewachsen und kann vom Weidevieh nicht mehr vollständig abgeweidet werden. Je nach Standort und Voraussetzungen kann ein früherer Auftrieb sinnvoll sein.

Anpassung der Beweidung auf Almen und Alpen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels Externer Link

Artenreichtum durch Nutzung

Almen und Alpen sind besonders artenreich und sind auch Lebensraum für spezialisierte Arten. Die Nutzung ist aber durch lange Wege und an vielen Orten inzwischen durch Wasserknappheit aufwendig und beschwerlich. Eine Aufgabe der Nutzung führt jedoch zur Verbuschung und Bewaldung der offenen Weideflächen. Die Artenvielfalt sinkt dadurch.

Arten, die von der Bewirtschaftung von Almen und Alpen profitieren können

Grau-brauner Vogel sitzt auf einem Zweig

Neuntöter, Foto: J. Voss

Gelb-brauner Vogel sitzt auf Zaunpfosten

Schafstelze, Foto: C. Moning

Orange-brauner Schmetterling sitzt auf einer lila Blüte

Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Foto: S. Heinz

Zahlreiche violette Blüten der Wiesen-Flockenblume

Wiesen-Flockenblume

Säugetiere

  • Hermelin

Vögel

  • Rauchschwalbe
  • Rotmilan
  • Wendehals
  • Wiesenschafstelze

Heuschrecken

  • Alpine Gebirgsschrecke
  • Bunter Grashüpfer

Tagfalter

  • Weißbindiges Wiesenvögelchen
  • Hauhechel Bläuling
  • Rotklee-Bläuling

Wiesenkräuter

  • Wiesen-Glockenblume
  • Wiesen-Flockenblume
  • Karthäuser-Nelke
  • Echtes Mädesüß
  • Wiesen-Witwenblume
  • Kleine Braunelle
  • Wiesen-Salbei
  • Großer Wiesenknopf
  • Gamander-Ehrenpreis
  • Kleiner Odermennig