Agrararten - Vögel
Feldlerche

Feldlerche sitzt auf einem Feld

Foto: R. Martin

Feldlerche (Alauda arvensis)

Graubrauner Sperlingsvogel mit oberseits gestricheltem Gefieder. Der weiße Bauch ist scharf vom gemusterten Gefieder der Oberseite abgesetzt. Das Männchen kann eine stumpf auslaufende Haube aufstellen. Im Frühjahr erkennt man die Feldlerche gut am Singflug: Während des Singens steigt der Vogel immer weiter auf.
Der Gesang ist trocken rollend oder flötend.

Feldlerche im Flug

Feldlerche im Flug, Foto: M. Schäf

Feld mit blühendem Randstreifen

Blühende Ackerrandstreifen, Foto: B. Schönberger

Getreidefeld mit rechteckigen Aussparungen

Lerchenfenster im Wintergetreide, Foto: P. Wechselberger

Nahrung

Die Nahrung wird am Boden gesucht. Während der Sommermonate ist es oft tierische Nahrung wie Insekten und Spinnen. Für die Jungenaufzucht proteinreiche Bodenlebewesen, Larven, Puppen. Im Winter werden Pflanzensamen und grüne Pflanzenteile verzehrt.

Fortpflanzung

Die Männchen besetzen die Revier ab Februar und markieren sie mit dem typischen Singflug. Gebrütet wird in einem Bodennest. Dafür wird in lückiger, flacher Vegetation eine Mulde gegraben. Die Bodenbrüter benötigen offene Standorte mit Abstand zum Wald (min. 100 m) . Ein Gelege umfasst 2-5 Eier. Brutdauer sind 11-12 Tage. 7-10 Tage nach dem Schlüpfen verlassen die Jungen als „Hüpferlinge“ das Nest, mit 15 Tagen sind sie flugfähig. 20 Tage nach dem Schlüpfen sind die Jungvögel selbstständig. Es werden mehrere Bruten hintereinander (Frühjahr bis Sommer) angelegt. Meist sind es zwei Bruten im Jahr. Bei Brutverlusten gibt es auch eine dritte oder weitere Brutversuche.

Verbreitung

In Bayern nahezu flächendeckend vorkommend. Lücken in großen Waldgebieten, Alpengebiet. Bestand: 54.000-135.000 Brutpaare. Bestandsrückgang v.a. Südbayern. Höchste Bestandsdichten Mainfränkischen Platten, im Grabfeld, im Fränkischen Keuper-Lias-Land und auf den Donau-Iller-Lech-Platten. Gefährdung: Bayern Rote Liste 3 - gefährdet
V.a. Standvogel, Teilzieher, ab September bilden sich größere Trupps

Lebensraum – Anforderungen an Bewirtschaftung/Pflege (Maßnahmen)

Die Feldlerche ist der Charaktervogel der offene Kulturlandschaft. Sie brütet auf Äcker, Wiesen, Heiden und Ruderalflächen. In der Umgebung darf es keine hohen Vertikalstrukturen wie Bäume, Gebäude (ca. 100m Abstand) geben. Die Feldlerche ist ein Bodenbrüter. Für Nestbau und Nahrungssuche benötigt sie lückige Vegetationsstruktur um sich am Boden zu bewegen. Brutzeit April – August. Für die Jungenaufzucht werden proteinreiche Bodenlebewesen, Larven, Puppen benötigt, im Winter Pflanzensamen, grüne Pflanzenteile.
  • Alle Maßnahmen müssen entsprechend entfernt vom Wald platziert werden.
  • Als Nistplatz kommen Sommergetreide aber auch extensives Grünland oder auch Kleegras mit Mahdverzicht in Frage. Im Acker unterstützen Lerchenfenster, offene Stellen ohne Kultur den Bruterfolg. Auch Feldvogelinseln und Ackerrandstreifen mit doppelten Reihenabstand bieten günstige Bedingungen.
  • Wichtig sind möglichst wenig Störungen in der Brutzeit: Im Acker bedeutet das Lücken, Verzicht auf´s Striegeln, im Grünland oder Kleegras späte Mahd.
  • Für die Jungeaufzucht ist proteinreiche Nahrung entscheidend. Hier unterstützen Brachen in oder neben dem Schlag, auch Ackerwildkräuter, Raine, Wegränder.
  • Extensives Grünland ÖR5, KULAP Schnittzeitpunkt K16, K17
  • Reduzierung des Pflanzenschutzes: Ökoregelung 6, KULAP K42
  • Ackerrandstreifen: keine Düngung, kein Pflanzenschutz, doppelter Reihenabstand
    (Kombination mit dem Schutz von blühenden Ackerwildkräutern)

Literatur

Maßnahmen, von denen die Feldlerche profitiert

Überschwemmter Maisacker

Feldvogelinseln. Foto: B. Gleixner

Artenreiches Grünland

Artenreiches Grünland. Foto: S. Heinz

Ackerbrache

Ackerbrache. Foto: S. Heinz

KULAP

Nicht förderfähige Maßnahmen

  • Ackerrandstreifen
  • Mahd-Mulch-Konzept für Randstreifen, Brachen, Grünwege
  • Lerchenfenster
  • Blühstreifen/-fläche, spezielle Saatmischung
  • Beetle Banks
  • Brache, Schwarzbrache, Selbstbegrünung
  • Mahdgutübertragung
  • Wiederansiedelung blühender Ackerwildkräuter
  • Feldraine (> 2 m)