Forschungs- und Innovationsprojekt
Einfluss von Floating-PV auf die Produktivität von Teichen

Im Zuge der Energiewende könnten auf Teichen PV-Anlagen ohne weiteren Flächenverbrauch errichtet werden und der Stromgewinnung dienen.

Karpfenteichwirtschaft ist ein sehr naturnahes Verfahren der Fischproduktion. Die sich in den Teichen bildende Naturnahrung sichert in der Regel die für die Fische notwendige Eiweißversorgung. Das in den Teich einfallende Sonnenlicht ist neben der notwendigen Erwärmung des Wassers ebenso unabdingbar für die Bildung der Naturnahrung (Mikroalgen, Zooplankton) sowie für die Sauerstoffbildung. Die Bestimmungen nach dem Wasserhaushaltsgesetz lassen derzeit nur eine Belegung von 15 % zu.

Ziel des Projektes

Der Versuch soll klären, ob ein derzeit von verschiedenen Seiten geforderter oder gewünschter höherer Belegungsanteil möglich ist, ohne die Funktion des Teiches im Hinblick auf eine nachhaltigen Fischproduktion auf Basis von Naturnahrung zu stark einzuschränken. Ziel des Projekts ist die Bewertung des Einflusses des Grades der Beschattung eines Teiches auf die Fischproduktion und weitere teichwirtschaftliche und weitere limnologische Faktoren.

Methode

Am Institut für Fischerei, Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft in Höchstadt, bestehen zur Bearbeitung der Fragestellung einzigartige Versuchsbedingungen durch 30 Versuchsparzellen mit je 25 Quadratmeter Fläche, die in zwei Teichen errichtet wurden. Diese sollen durch schwimmende Platten verschieden beschattet (0 %, 15 %, 30 % und 50 %) werden. Die Parzellen werden mit Fischen besetzt. Teichwirtschaftliche und limnologische Parameter werden während der Produktionsperiode gemessen. Erfasst werden in den Jahren 2025 und 2026 Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt, pH-Wert, Nährstoffgehalte des Wassers, Entwicklung von Zooplankton und Phytoplankton, Entwicklung von Blaualgen sowie der Fischertrag. Um mögliche Fischverluste durch fischfressende Vögel zu vermeiden, werden innovative energieautarke Vergrämungsmaßnahmen (optisch, akustisch) installiert.
Zudem sollen im Projektzeitraum folgende Inhalte erarbeitet werden: Die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Installation auf kleinen Teichen werden geprüft. Wenn es die rechtlichen Rahmenbedingungen zulassen, wird die Errichtung einer Beispielsanlage für Floating-PV auf einem Teich geplant. Dabei werden geeignete Methoden der Anbringung und Ausrichtung der PV-Module geprüft.

Erwarteter Nutzen des Projektes

Durch das Projekt kann beurteilt werden, wie sich die unterschiedliche Beschattung auf limnologische und teichwirtschaftliche Parameter auswirkt. Es wird erarbeitet, bis zu welchem Grad ein Teich durch schwimmende Photovoltaik beschattet werden kann, ohne seine Funktion zur naturnahen Produktion von Fischen einzubüßen. Der Nutzen liegt für Teichwirte in der Teilhabe an der Erzeugung von alternativen Energien und an einer zusätzlichen Wertschöpfung auf der Teichfläche. Daneben ergibt sich durch eine Installation von Floating-PV am Teich die Möglichkeit der Nutzung von Strom bei der Fischproduktion. Dies kann durch die dadurch mögliche Belüftung der Verbesserung und Stabilisierung der Fischproduktion und dem Tierschutz dienen. Zudem dient eine Stromversorgung am Teich auch der Arbeitserleichterung, vor allem bei der Abfischung. Photovoltaik kann auch vor Verdunstung in heißen Sommern schützen und ebenso Fischprädatoren abhalten. Für die Gesellschaft ist der Nutzen, dass Stromerzeugung ohne zusätzlichem Verbrauch von Flächen möglich ist.

Ergebnisse

Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist an dieser Stelle während der Projektlaufzeit geplant.

Projektinformation
Laufzeit:
01.01.2025 – 31.12.2026
Projektpartner:
Technologie- und Förderzentrum Straubing (TFZ), Schulgasse 18, 94315 Straubing
Das Projekt wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus