Helltop
Helltop, die älteste Sorte im Sortiment, bringt mit einem mehrjährigen Relativertrag von 99 % durchschnittliche TM-Erträge. Die TS-Gehalte sind leicht überdurchschnittlich. Ihre Standfestigkeit liegt im Bereich des Sortimentsmittels. Die dünnere Bestände bildende, längerstrohige Sorte wird auch zur Körnernutzung angebaut, kann im Kornertrag allerdings nicht mehr mit den neueren Hybridroggen mithalten.
KWS Progas
KWS Progas, eine extra für die GPS-Nutzung gezüchtete Sorte, liefert mehrjährig mit 102 % ansprechende TM-Erträge. Die TS-Gehalte liegen über dem Versuchsmittel. Die längerstrohige Sorte, die zur Körnernutzung nicht empfohlen wird, hat eine hohe Lagerneigung. Deutlich unterdurchschnittlich schnitt sie in den Versuchen ab, wenn sie früh und stark ins Lager ging, wie z. B. 2023 in Frankendorf (Relativertrag 88 %).
KWS Tayo
KWS Tayo bringt einen Relativertrag von 99 %. Im Schnitt liegen seine TS-Gehalte bei der Versuchsernte um knapp zwei Prozentpunkte unter denen von Helltop. Die Sorte zählt zu den kurzstrohigeren und standfesteren Prüfkandidaten. Aufgrund ihrer hohen Kornerträge, der mittleren bis geringen Mutterkornanfälligkeit und der durchschnittlichen TM-Erträge eignet sie sich gut als Doppelnutzungssorte.
Astranos
Astranos wurde in Dänemark als Körnerroggen zugelassen. Er ist somit wie alle Sorten, die in anderen EU-Mitgliedsstaaten zugelassen wurden, in Deutschland vertriebsfähig. Die Sorte weist mit einem Relativertrag von 104 % ein gutes TM-Ergebnis auf. In den acht Versuchen, an denen Lager auftrat, zeigte sich die Sorte wenig lageranfällig. Wie gut sie sich zur Körnernutzung eignet, wurde in den bayerischen Körner-LSV nicht geprüft.
SU Perspectiv
SU Perspectiv bringt mit 103 % ein überdurchschnittliches Ergebnis. Er gehört zu den etwas kürzeren, standfesteren Roggen im Sortiment. Aufgrund der hohen Kornerträge eignet er sich auch zur Körnererzeugung. Die Mutterkornanfälligkeit, die bei der GPS-Nutzung keine Rolle spielt, ist mittel.
SU Bebop
SU Bebop ist eine Populationssorte, während die anderen Prüfkandidaten Hybriden sind. Deshalb sind seine Saatgutkosten etwas niedriger. Die längerstrohige Sorte fällt mit einem Relativertrag von 92 % deutlich hinter das Versuchsmittel zurück. Sie gehört mit ihrer mittleren bis geringen Standfestigkeit zu den lageranfälligeren Sorten. In der Körnerroggenprüfung liefert sie 15 - 20 % geringere Erträge als die ertragreichen Hybriden KWS Tayo und SU Perspectiv. Positiv bei der Körnernutzung ist ihre geringe Mutterkornanfälligkeit.
Miranos
Miranos, eine in Dänemark als Körnerroggen zugelassene Sorte, bringt in den GPS-Versuchen einen Relativertrag von 102 %. Positiv fällt die gute Standfestigkeit auf. Da die schwächer bestockende Sorte nicht in den süddeutschen Körnerroggen-LSV stand, liegen keine Druschergebnisse vor.
KWS Proaktivor
KWS Proaktivor wurde in der Silonutzung geprüft und heuer zugelassen. Unter Einbeziehung der Ergebnisse aus dem Zulassungsverfahren erreicht die erstmalig im LSV geprüfte Sorte einen Relativertrag von 102 %. Die reine Silonutzungssorte ist längerstrohig und weist genauso wie KWS Progas Schwächen in der Standfestigkeit auf.
KWS Bridor und KWS Emphor
Von KWS Baridor und KWS Emphor liegen erst drei Ergebnisse aus zwei Jahren vor. Die mittel bis gut standfesten Sorten liefern einen Relativertrag von 99 und 98 %. KWS Emphor, eine der kürzesten Sorten im Versuch, sowie KWS Baridor wurden als Körnerroggen zugelassen und standen auch in den süddeutschen Körner-LSV. Sie brachten dort gut durchschnittliche Kornerträge. Mit ihrer geringen Anfälligkeit für Mutterkorn können sie nur bei der Körnererzeugung punkten.
SU Torvi
SU Torvi, eine in Dänemark als Körnerroggen zugelassene Sorte, stand heuer erstmalig im Versuch. Die mittel bis gut standfeste Sorte erreichte an beiden Standorten durchschnittliche TM-Erträge.