Pressemitteilung – 17. November 2021, Ruhstorf
Forum Ökozüchtung richtet seinen Blick auf den Saatgutmarkt

Ende Oktober hat sich an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) das Forum für die Förderung der ökologischen Pflanzenzüchtung in Bayern zu einer Sitzung getroffen. Die Mitglieder kamen dabei zu dem Ergebnis, dass für die Entwicklung leistungsfähiger Sorten aus ökologischer Züchtung noch erhebliches Engagement aus der gesamten Wertschöpfungskette notwendig ist.

Sechs TeilnehmerInnen der VeranstaltungZoombild vorhanden

TeilnehmerInnen der Forumssitzung (Gleixner, LfL)

Die LfL forscht bereits intensiv zu verschiedenen Bereichen des ökologischen Landbaus, wie z. B. der Tierzucht. „Gerade vor dem Hintergrund der sich ändernden gesellschaftspolitischen Anforderungen an die Landnutzung und der weiteren Erhöhung des Anteils der ökologischen Landwirtschaft kommt besonders der Pflanzenzüchtung eine herausragende Rolle zu“, sagt Stephan Sedlmayer, Präsident der LfL. Daher ist es wichtig, Vertreterinnen und Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette an einen Tisch zu holen.

Auch im Landwirtschaftsministerium hat die Pflanzenzüchtung für den ökologischen Landbau einen sehr hohen Stellenwert. Auf der Fachmesse BIOFACH im Februar 2022 soll die Gründung des Gremiums offiziell gewürdigt werden.

Nach einigen Online-Sitzungen traf sich ein Teil Forumsmitglieder erstmalig in Präsenz, wobei die Sitzung auch online übertragen wurde. Das Forum ist eine Plattform für den Austausch über aktuelle Themen und Zielsetzungen der Pflanzenzüchtung für den ökologischen Landbau in Bayern. Es setzt sich aus namhaften Expertinnen und Experten aus der gesamten Wertschöpfungskette von der Züchtung über Saatgutmarkt und Landwirtschaft bis zum Verbraucher zusammen. Auch die Wissenschaft ist im Gremium vertreten.

Diesmal standen der Saatgutmarkt und die Ansprüche an eine Sorte für den ökologischen Landbau im Fokus der Sitzung. Drei Impulsvorträge von Frau Anna-Lena May vom Verein bioverita, Stefan Weller von der Vermarktungsgesellschaft BioBauern mbH und Friedrich Mechler von der Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG lieferten die Grundlage für einen intensiven Gedankenaustausch. Dabei wurden unter anderem der Weg von der Züchtung bis zum Endprodukt und die Anforderungen für den ökologischen Markt thematisiert.

Die Entwicklung von leistungsfähigen Sorten aus ökologischer Züchtung ist ein langfristiges Ziel, das wurde in der Diskussionsrunde deutlich. „Am Institut werden neben den laufenden Forschungsprojekten durch die geplante Öko-Zertifizierung der Züchtungsgewächshäuser bereits weitere Schritte unternommen. Es besteht große Bereitschaft zur Unterstützung der ökologischen Pflanzenzüchtung“, sagte Dr. Peter Doleschel, Leiter des LfL-Institutes für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung.

Sechs Teilnehmer der Veranstaltung

TeilnehmerInnen der Forumssitzung (Gleixner, LfL)

Bild in Originalgröße

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.