Pressemitteilung – 07. Dezember 2021, Freising
Hochwertiges heimisches Eiweißfutter für Schweine und Wiederkäuer

Im Januar 2022 startet am Institut für Landtechnik und Tierhaltung (ILT) der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising das neue Forschungsprojekt “NovaLuz“. Dabei wird das Verfahren von der Werbung bis zur Konservierung von Luzerne sowie Luzerne- und Kleegrasbeständen mit dem Ziel der Herstellung von Eiweißfuttermitteln mit verbessertem Aminosäurenmuster für Schweine und Wiederkäuer erarbeitet und auf den Markt gebracht.

Luzernebestand.Zoombild vorhanden

Luzernebestand (Maxa, LfL).

Gemeinsam wollen Forschung (LfL und Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf), Industrie (Futtertrocknung Lamerdingen e. G. und Meika Tierernährung GmbH) und die landwirtschaftliche Praxis (Betriebe mit Milchvieh- und Mastschweinehaltung) das hoch aktuelle Thema der Produktion von Eiweißfutter aus heimischen Quellen weitererforschen. Dabei soll der neue, innovative Ansatz des sogenannten „Hochschnittverfahrens" praxisreif entwickelt werden.

Das vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderte Projekt kann auf die Erfahrungen und Vorarbeiten aus dem vor kurzem an der LfL abgeschlossenen Forschungsprojekt „Grünlegum“ aufbauen. Dort erprobten die WissenschaftlerInnen bereits mehrere Verfahrenstypen zur Trennung von Blatt und Stängel bei Grünleguminosen. Zusätzlich wurde auch die neue Methode, bei der die oberen Pflanzenteile, also die Luzernespitzen mit einem hohen Eiweißgehalt, separat vom unteren Teil der Pflanzen abgemäht und geerntet werden, bereits in ersten Ansätzen erprobt.

Mit dem mittels Hochschnittverfahren herstellbaren innovativen Eiweißfuttermittel wird dem erwarteten Engpass bei der Versorgung mit essenziellen Aminosäuren aus 100 % Ökofutter in der Schweinehaltung im Ökolandbau entgegengewirkt. Weiterhin kann durch die Aufwertung des Feldfutterbaus hin zu einer „echten“ Marktfrucht, wodurch zudem ein regionales Eiweißfuttermittel erzeugt wird, eine neue Wertschöpfungskette entstehen. Diese stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Landwirtschaft sowie der vor- und nachgelagerten Bereiche.

Ein landwirtschaftliches Gerät fährt über ein Luzernefeld.

Ernte von Luzernespitzen (Maxa, LfL).

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.