Böden und ihre Nutzung
Braunerde aus lehmig-sandigem Material des Rotliegenden
Profilaufnahme 1983, Text aktualisiert 2004
Ap (0-28 cm)
dunkelbrauner, humoser, schwach grusiger, mittel lehmiger Sand; Krümelgefüge, porös; zahlreiche Wurmgänge; sehr gut durchwurzelt
Bv1 (28-70 cm)
rotbrauner, grusiger, mittel lehmiger Sand; feinbröckeliges Gefüge bis Einzelkorngefüge, porös; mäßig durchwurzelt
Bv2 (70-100 cm+)
braunroter, grusiger, mittel lehmiger Sand; subpolyedrisches bis kohärentes Gefüge, nach unten zunehmend dicht
Entstehung:
Durch Verwitterung von grusig-sandigen Fließerde-Deckschichten aus Sandstein des Rotliegenden entstanden
Verbreitung:
Geringe Verbreitung im Gebiet südlich von Weiden/Oberpfalz
Bodenschätzung:
Sl 4 V 29/26
Besondere Hinweise:
Durch den hohen Grusanteil in den Unterbodenhorizonten wird die geringe Wasser- und Nährstoffhaltefähigkeit zusätzlich gemindert.
Humus:
Schwach humos
Nährstoffe:
Relativ gute P- und K-Versorgung in allen Horizonten, mittlere Mg-Versorgung, Ca-Versorgung von Natur aus gering
Wasser:
Geringe nutzbare Feldkapazität, gute Wasserdurchlässigkeit
Luft:
Gute Durchlüftung in allen Horizonten
Wärme:
Mittlere bis gute Erwärmung
Porengrößenverteilung und Korngrößenzusammensetzung
Hauptwurzelraum: bis 60 cm Tiefe
Nutzbare Feldkapazität im Hauptwurzelraum: 73 mm
|
LK [%] |
nFK [%] |
nFK [mm] |
TRG [g/cm3] |
Ton [%] |
Schluff [%] |
Sand [%] |
Ap |
27 |
14 |
38 |
1,43 |
9 |
13 |
78 |
Bv1 |
16 |
11 |
35 |
1,77 |
9 |
14 |
77 |
Bv2 |
14 |
10 |
- |
1,81 |
11 |
15 |
74 |
LK
Luftkapazität: kennzeichnend für die Durchlüftung des Bodens;
Werte < 5 % im A-Horizont und < 8 % im Unterboden behindern das Wurzelwachstum.
nFK
Nutzbare Feldkapazität: kennzeichnend für das pflanzenverfügbar gebundene Bodenwasser;
1 % nFK entspricht 1 mm nFK je 10 cm Bodentiefe im Hauptwurzelraum.
TRG
Trockenraumgewicht: Trockengewicht des Bodens in seiner natürlichen Lagerung.
Gebräuchliche Synomyme sind: Trockenraumdichte, Lagerungsdichte, Rohdichte trocken.
TW
Totwasser: kennzeichnend für das nicht mehr pflanzenverfügbare Bodenwasser
Nutzungseignung:
Diese Standorte wurden bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts fast ausschließlich für Kartoffel- und Roggenanbau genutzt. Heute bei optimaler Nährstoffversorgung Ackerbaustandort mit mittlerer Ertragsleistung (u.a. Winter- und Sommergerste, Silomais)
Schwächen:
Zur Trockenheit neigender Standort, zumal die Niederschläge im Verbreitungsgebiet nicht hoch sind. Starke Auswaschungsgefahr
Bearbeitung:
Die Böden sind leicht zu bearbeiten; dafür verantwortlich ist das sandig-grusige Substrat. Krumentiefe Einarbeitung von Ernteresten erhöht die Wasserspeicherfähigkeit.
Düngung:
Wegen der erhöhten Auswaschungsgefahr sind die Stickstoffgaben aufzuteilen. Der Nährstoffbedarf ist insgesamt höher als auf schweren Standorten. pH-Werte um 6 sind ausreichend. Kohlensaure Kalke bzw. Magnesiumkalke verwenden. Der Humuswirtschaft kommt beso
ndere Bedeutung zu. Auf viehlosen Betrieben haben sich Zwischenfruchtanbau und Gründüngung bewährt. Der hohen Durchlässigkeit ist besonders bei der Gülleausbringung Rechnung zu tragen. Um N-Verluste zu vermeiden, sollte die Gülle, noch mehr als auf anderen
Standorten, nur innerhalb der Vegetationszeit zur Ausbringung kommen.