Wiesenmeisterschaft 2025 – Östliches Mittelfranken

Artenreiche Wiese mit Flockenblumen, Margeriten und Witwenblumen

Artenreiche Wiese mit Margeriten, Flocken- und Witwenblumen. Foto: I. Steidl

Arten- und blütenreiche Wiesen in den Landkreisen Roth und Nürnberger Land sowie in der Stadt Nürnberg gefunden!

Die Wiesenmeisterschaft wird gemeinsam von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. veranstaltet. Gesucht wurden arten- und blumenreiche Wiesen oder Weiden, deren Aufwuchs im landwirtschaftlichen Betrieb genutzt wird. Die Wiesenmeisterschaft findet 2025 bereits zum fünfzehnten Mal statt – jedes Mal in einer anderen Region Bayerns. Mit dem Wettbewerb wollen die LfL und der BUND Naturschutz in Bayern e.V. die Leistungen der Landwirte, die artenreiche Wiesen erhalten und in ihrem landwirtschaftlichen Betriebskreislauf nutzen, in der Öffentlichkeit würdigen.

Preisverleihung

Wiesenmeister 2025

Die Wiesenmeister 2025.
Foto: B. Gleixner

Bei einer Festveranstaltung in Roth wurden die Betriebe für ihre vorbildliche artenreiche Wiese oder Weide von Stephan Sedlmayer, dem Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), und Hubert Weiger, dem Ehrenvorsitzenden des BUND Naturschutz in Bayern (BN), ausgezeichnet. Um den Meistertitel konkurrierten 27 Teilnehmende, darunter 15 Nebenerwerbsbetriebe. Jeweils acht Betriebe halten Milchvieh bzw. Schafe und Ziegen. Hinzu kommen sieben Mutterkuhhalter und zwei Ackermischbetriebe mit Kälbermast. Zwei kümmern sich um Streuobstwiesen mit Bienenstöcken. Vierzehn Betriebe wirtschaften ökologisch. Mit dem Wettbewerb soll der Einsatz der Bäuerinnen und Bauern für die Erhaltung der Artenvielfalt
durch eine besonders umweltgerechte Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden gewürdigt werden. Im Mittelpunkt der Bewertung steht die geglückte Balance zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz. Wir sagen: Herzlichen Dank für Ihr Engagement!
Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft 2025

Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft 2025. Foto: B. Gleixner

Familie Gerstner bei der Preisverleihung

1. Platz der Wiesenmeisterschaft 2025: Familie Gerstner. Foto: B. Gleixner

Markus Heyder

Markus Heyder erhält den 3. Platz. Foto: B. Gleixner

Wolfgang Grimm nimmt den Preis entgegen.

Wolfgang Grimm nimmt den 4. Preis entgegen. Foto: B. Gleixner

5. Platz für Familie Zeltner

5. Platz für Familie Zeltner. Foto: B. Gleixner

Musikalische Umrahmung der Preisverleihung.

Musikalische Umrahmung der Preisverleihung.Foto: B. Gleixner

Preisträger 1-5 der Wiesenmeisterschaft 2025

Preisträger 1-5 der Wiesenmeisterschaft 2025. Foto: B. Gleixner

1. Preis geht an Familie Gerstner aus Thalmässing

Wiesenmeisterschaft 2025. Weide "Schutzgebiet Pyras"

Weide "Schutzgebiet Pyras". Foto: I.Steidl

Die Landwirtsfamilie betreibt Schafhaltung und -zucht im Nebenerwerb und engagiert sich hier besonders für den Erhalt gefährdeter Nutztierrassen. Unter anderem Alpines Steinschaf, Krainer Steinschaf, Brillenschaf, Rouge du Roussillon und Karakul werden als Herdbuchzucht erhalten. Der 41 Hektar große Bioland-Betrieb bewirtschaftet fast ausschließlich Grünland und verfügt über ein eigenes Schlachthaus.
Die prämierte, rund 8,3 Hektar große Koppelweide "Schutzgebiet Pyras" der Familie Gerstner überzeugte die Jury vor allem durch die große Artenvielfalt. Das ehemalige Sandabbaugebiet mit ausgeprägtem Relief wird seit gut zehn Jahren extensiv beweidet. Zu den mehr als 60 gefundenen Blütenpflanzen zählen Schafgarbe, Wilde Möhre, Margerite, Echte Schlüsselblume, Kleiner Wiesenknopf, Knöllchen-Steinbrech, Wilder Dost und Hornklee.
Die Erstplatzierten der Wiesenmeisterschaft 2025 erhielten einen Preis im Wert von 500 Euro.

2. Preis geht an Mutterkuhhalter aus Pommelsbrunn

Wiesenmeisterschaft 2025: Anger Fischbrunn

Anger Fischbrunn. Foto: I. Steidl

Der zweite Platz ging an Peter-Matthias Schilling und Stefanie Lengenfelder aus Pommelsbrunn. Ihr Mutterkuhbetrieb findet im Nebenerwerb auf 25 Hektar statt. Der Naturland-Betrieb führt Lohn- und Hausschlachtung durch und vertreibt hausgemachte Wurstwaren.
Die ausgezeichnete Extensivweide "Anger Fischbrunn" ist knapp zwei Hektar groß. Sie ist der historische Hutanger der Gemeinde Pommelsbrunn mit alten Eichen und Waldanschluss. Die Fläche ist zum Teil in sehr steiler Hanglage und wird extensiv beweidet. Kennzeichnende Arten sind hier die Wiesenglockenblume, Silberdistel, Wiesenflockenblume, Skabiosenflockenblume, Echtes Labkraut, Margerite, Kleiner Wiesenknopf, Hufeisenklee, Echter Gamander u.v.a.
Als Preis für den zweiten Platz gab es für Herrn Schilling und Frau Lengenfelder einen Gutschein im Wert von 300 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.

3. Platz für Markus Heyder aus Schwarzenbruck

Wiesenmeisterschaft 2025: Bühlacker von Markus Heyder

Bühlacker von Markus Heyder. Foto: I. Steidl

Markus Heyder führt seinen Betrieb im Nebenerwerb auf 25 Hektar als Mutterkuhbetrieb mit Anguszucht auf Grünlandbasis und ohne Kraftfuttereinsatz.
Die ausgezeichnete Fläche ist die artenreiche Feuchtwiese "Bühlacker" mit ca. 5,9 Hektar. Sie wird erst nach dem 1. Juni gemäht und ist eine Zweischnittwiese aus mehreren Teilflächen. Kennzeichnende Arten sind die Wiesenflockenblume, Mädesüß, Bachnelkenwurz, Echte Schlüsselblume, Sumpf-Vergissmeinnicht, Wiesenplatterbse, Breitblättriges Knabenkraut u.a.
Den vierten Platz der Wiesenmeisterschaft 2025 sicherten sich Doris und Wolfgang Grimm aus Thalmässing. Sie betreiben Schaf- und Ziegenhaltung mit ca. 300 Schafen und 100 Ziegen im Nebenerwerb, inklusive Herdbuchzucht für gefährdete Rassen wie Alpines Steinschaf oder Krainer Schaf. Die prämierte "Obstwiese Eysölden" ist ca. einen Hektar groß und mit altem Streuobst bestanden. Sie wird seit ca. zehn Jahren extensiv beweidet.
Der fünfte Platz geht an Carola und Peter Zeltner aus Kirchensittenbach. Der Acker-Mischbetrieb wirtschaftet auf insgesamt 62 Hektar mit Mutterkuhhaltung im Nebenerwerb. Er ist seit 2008 Naturland-Betrieb.
Die artenreiche Zweischnittwiese "Weizzeile" ist knapp drei Hektar groß und in schöner Hanglage zwischen Heckenzeilen und altem Streuobst.
Wiesenmeisterschaft 2025: Obstgarten Eysölden, Familie Grimm

Obstwiese Eysölden. Foto: S. Heinz

Jury auf der Weizzeile von Familie Zeltner

Weizzeile von Familie Zeltner. Foto: S. Heinz

Kleiner Fuchs auf der Wiese von Markus Heyder

Kleiner Fuchs auf der Wiese von Markus Heyder. Foto: S. Heinz

Schafe und Ziegen von Familie Gerstner

Schafe und Ziegen von Familie Gerstner. Foto: S. Heinz

Alle weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft erhielten ebenfalls Anerkennungspreise, Urkunden und eine Liste der Pflanzenarten, die auf ihrer Wiese erfasst wurden.

Ziele unserer Wiesenmeisterschaft

Traditionell bewirtschaftete, ein- bis dreischürige Wiesen zeichnen sich durch Blütenreichtum und Artenvielfalt aus. Wiesen sind wahre Multitalente:
  • Grünlandwirtschaft ist aktiver Boden- und Klimaschutz.
  • Blumenbunte Wiesen sind schön und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar.
  • Wiesenschutz ist Gewässer- und Trinkwasserschutz.
  • Wo es Blumenwiesen gibt, fühlen sich Einheimische und Feriengäste einfach wohl.

Wettbewerbsgebiet und Teilnahmebedingungen

Landwirtschaftliche Betriebe (Haupt-, Zu-, Nebenerwerb) mit Grünland im den Landkreisen Nürnberger Land und Roth sowie in der Stadt Nürnberg. Ausgeschlossen waren Ausgleichsflächen sowie Flächen des BN, anderer Naturschutzverbände und des LPV. Die Wiese oder Weide sollte blüten- und artenreich und mindestens 0,5 Hektar groß sein. Der Aufwuchs soll im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb genutzt werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, die ersten 30 Anmeldungen werden in jedem Fall berücksichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zeitlicher Ablauf

Jury der Wiesenmeisterschaft

Die Jury in Pyras auf der Weide (Foto: Lorenz Märtl).

Im Mai 2025 wurden alle gemeldeten Wiesen und Weiden aufgesucht, die Kräuter auf der Fläche kartiert und die Bewirtschafterin oder der Bewirtschafter zur Nutzung befragt. Dabei wurden Punkte in den Kategorien Naturschutz, Landwirtschaft und Kulturlandschaf vergeben. Eine Jury aus Naturschutz und Landwirtschaft besuchte die fünf bestbewerteten Flächen im Juni und legt nach den Kriterien Naturschutz, Landwirtschaft und Kulturlandschaf den Sieger fest.

Der Wettbewerb wird unterstützt von

Kontakt

Bei Fragen zur Wiesenmeisterschaft:

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau, Dr. Sabine Heinz
Lange Point 12, 85354 Freising
Tel.: 08161 8640-5825
Fax: 08161 8640-5555
E-Mail: Wiesenmeisterschaft@LfL.bayern.de
Internet: www.lfl.bayern.de/Wiesenmeisterschaft Externer Link

BUND Naturschutz, Landesfachgeschäftsstelle
Rita Rott, Agrarreferentin
Tel.: 0175 3559706
Fax: 089 54829818
E-Mail: Rita.Rott@bund-naturschutz.de
Internet: www.bund-naturschutz.de/landwirtschaft/wiesenmeisterschaft Externer Link

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