Agrarmärkte 2015
Fische 2015

Themenbild Fische
Angesichts einer stetig wachsenden Weltbevölkerung und eines tendenziell steigenden Pro-Kopf-Verbrauchs nimmt die Nachfrage nach Fischen und Fischereiprodukten stetig zu. Diese Erzeugnisse werden aus den Fanggebieten der Meere und des Süßwassers und zunehmend über Aquakulturen bereitgestellt. Der Fang von freilebenden Fischen in den Weltmeeren hat in den neunziger Jahren seinen Höhepunkt erreicht und stagniert seither bzw. ist zum Teil rückläufig. Diese Entwicklung dürfte auch in der Zukunft anhalten, so dass gefangene Fisch- und Fischereiprodukte zu einem zunehmend wertvolleren Lebensmittel werden. Das zukünftige Angebot wird insbesondere in den entwickelten Ländern ein hohes Preisniveau aufweisen. Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation (FAO) sind weltweit 75 % der kommerziell gehandelten, marinen Arten maximal genutzt, überfischt oder bereits zusammengebrochen. Auch die Fänge an Süßwasserfischen in den Binnengewässern sind kaum noch zu steigern.

Erzeugung von Fischen und aquatischen Produkten in Asien und Europa

Betrachtet man die aquatische Erzeugung nach der Zugehörigkeit zu den einzelnen Kontinenten, zeigen sich starke Differenzierungen hinsichtlich des Fischfangs und der Aquakultur. In Afrika stieg der Fang und die Verwendungen gefangener Fische (Westküste, Viktoria See) stark an. Auf dem amerikanischen Kontinent ist der Wildfang seit den neunziger Jahren rückläufig. Auffällig ist die positive und weltweit bestimmende Entwicklung der Aquakultur in Asien. Mit jeweils Über 40 Mio. t an erzeugten Aquakulturprodukten im Süß- und Salzwasser findet hier rd. 80 % der weltweiten Aquakulturproduktion statt. In Europa zeigt sich seit 1990 ein kontinuierlicher Rückgang des Wildfangs, der - zumindest teilweise - in Fangbegrenzungen der EU-Fischereipolitik begründet liegen dürfte. Mit Ausnahme der Salzwasser-basierten Aquakultur an den Küsten von Norwegen, Schottland, Irland (Lachs) und dem Mittelmeerraum (Wolfbarsch und Dorade) spielt die marine Aquakultur in Europa eine eher untergeordnete Rolle.