Pilzkrankheiten in Wintergerste – Monitoring
Aktuelle Hinweise vom 15.05.2025
Die ausgeprägte Trockenheit in diesem Frühjahr hält weiter an. Nach den letzten Regenfällen von 3. bis 5. Mai ist die kurzzeitige Feuchte im stabilen Hoch mit seinen sommerlichen Temperaturen rasch wieder verpufft. Der stete, lebhafte Ostwind trug seinen Teil dazu bei. Bis Mitte nächster Woche sind allenfalls geringe Schauer für den äußersten Süden und Osten Bayerns vorhergesagt. Je nach Regenmenge der letzten Wochen und Bodengüte wird somit der Trockenstress weiter zunehmen. Damit sind Krankheiten, die auf reichlich Feuchte angewiesen sind, derzeit kein Thema.
Die Wintergersten schieben bayernweit, auch auf späteren Lagen, die Ähren (BBCH 51-59), viele Bestände beginnen mit der Blüte (BBCH 61). Gegenüber der Vorwoche haben die Krankheiten, vor allem Netzflecken und Zwergrost, auf den unbehandelten Monitoringschlägen leicht zugenommen. Erste Ramularia-Symptome sind im Gegensatz zum Vorjahr bislang jedoch noch nicht zu finden. Die anhaltende Trockenphase verhindert auch hier zumindest eine frühe Epidemie.
In der Regel sollten die Behandlungen in der Wintergerste mittlerweile abgeschlossen sein, da Fungizide in der Gerste meist nur bis zum Beginn der Blüte (BBCH 61) zugelassen sind, Präparate mit dem wichtigen Kontaktwirkstoff Folpet (Folpan 500 SC, Amistar Max) nur bis Ende Ährenschieben (BBCH 59). Für letzte Behandlungen werden Mischungen von 1,5 l/ha Folpan 500 SC oder Amistar Max mit breitwirksamen Partnern empfohlen, wie zum Beispiel Ascra Xpro, Balaya, Elatus Era, Jordi, Revytrex oder dem Avastel-Pack. Ab Mitte Ährenschieben oder dort, wo leichter Trockenstress vorherrscht, lassen sich die Partner, bei weitgehend gesunden Beständen, um etwa 20 bis 30 Prozent reduzieren, oder reine Azolpräparate, wie 1,5 l/ha Navura oder 200 g/ha Prothioconazol über eines der zahlreichen Prothioconazol-Solomittel nutzen. Bei etwas geringerer und unsicherer Wirkung lässt sich Folpet auch durch gut formulierten Schwefel, wie zum Beispiel 4,0 l/ha Thiopron ersetzen.
Lediglich auf schwächeren Standorten, wo die Wintergerste bereits seit längerem erkennbar unter Trockenstress leidet und eine vorzeitige (Not-)Reife zu befürchten ist, sollte auch eine abschließende Maßnahme gegen Ramularia unterbleiben.
Lediglich auf schwächeren Standorten, wo die Wintergerste bereits seit längerem erkennbar unter Trockenstress leidet und eine vorzeitige (Not-)Reife zu befürchten ist, sollte auch eine abschließende Maßnahme gegen Ramularia unterbleiben.
Mit dem Beginn der Blüte endet das Monitoring in der Wintergerste.
Weitere Hinweise zu Strategien und Fungiziden finden Sie in den untenstehenden Informationen:
Prognose Wintergerstenkrankheit (SIG)
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