Umweltgerechter Pflanzenbau und Pflanzenschutz in Haus und Garten
Schnecken (allgemeine Schädlinge)

Nacktschnecken und Gehäuseschnecken

Nacktschnecke auf einem Salatkopf

Foto: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

Pflanzenbauliche Maßnahmen (z.B. Standort, Düngung, Sorte)

  • Am besten morgens gießen
  • Abends nicht flächig gießen
  • Nur Kulturpflanzen gießen
  • Zuwanderungswege nicht befeuchten
  • Benachbarte Wiesen- bzw. Rasenstücke häufiger mähen (Zuwanderung)
  • Empfindliche Kulturen (z.B. Dahlien) in Töpfen vorziehen oder einzeln schützen
  • Frühes Umgraben schafft Verstecke für Schnecken (Überwinterungsmöglichkeiten). Daher erst spät umgraben, frühestens nach dem ersten Frost (Nov.-Dez.).

Direkte, mechanische, biologische und andere bewährte Bekämpfungsmaßnahmen

  • Zuwanderungsbarrieren (Schneckenzaun aus Metall, Kunststoff oder elektrischen Schneckenzaun) errichten, um zuwandernde Schnecken, vor allem die Spanischen Wegschnecken, abzuhalten. Der Schneckenzaun sollte stets mit anderen Bekämpfungsmaßnahmen kombiniert werden.
  • Versteckmöglichkeiten (Bretter, Steine, Polsterstauden, Dachziegel, ausgehöhlte Pampelmusenhälften oder ausgelegte Rhabarberblätter) regelmäßig kontrollieren und Schnecken absammeln.
  • Hunde- und Katzenfutter (trocken) oder halbierte Kartoffeln zum Anlocken und Absammeln auslegen.
  • Ackerschnecken auf noch nicht bestelltem Beet schon im Februar/März ködern und wegfangen (z.B. mit halbierten Kartoffelstücken, Kartoffelschalen, Katzenfutter).
  • Nematoden (Phasmarhabditis hermaphrodita) sind gegen die Genetzte Ackerschnecke gut wirksam.
  • Einsatz von Laufenten wo möglich. Informationen: www.laufenten.de
  • Einsatz von Eisen-III-Phosphat-haltigem Schneckenkorn: 5 g/m² (das sind 350 Korn) gleichmäßig verteilen und nach Fraß nachlegen. Das Mittel schont Regenwürmer und Laufkäfer. Auch Igel und Haustiere sind nicht gefährdet. Gebrauchsanweisung genau beachten! Bei Trockenheit häufiger anfeuchten.
  • Einsatz von Metaldehyd-haltigem Schneckenkorn. Es führt zu vermehrter Schleimbildung und stört den Wasserhaushalt, die Tiere trocknen aus.
  • Für eine erfolgreiche Schneckenbekämpfung gilt: Mehrere Bekämpfungsverfahren müssen stets zusammen angewendet werden, z.B. Schneckenzaun + Bierfalle; Kultur mit Vlies oder Netz abdecken und am Rand gut eingraben + Bierfalle (regelmäßige Kontrolle erforderlich, ob Schnecken unter der Abdeckung sind!); Schneckenzaun + Schneckenkorn; Schneckenzaun + Absammeln (Anlocken in Verstecke oder durch Köder) + Schneckennematoden; Vliese oder Netze + Absammeln.

Abwehrmaßnahmen mit nicht gesicherter Wirkung

  • Streifen aus Fichtennadeln, Asche, Kalk um die Beete streuen
  • Barrierepflanzung aus Kräutern z.B. Thymian, Salbei, Pfefferminze, Weißklee
  • Natürliche Feinde der Nacktschnecken wie Igel, Spitzmaus, Erdkröte, Laufkäfer und Leuchtkäfer schonen und durch Anlegen von Verstecken, wie Stein- und Reisighaufen, fördern
  • Oben genannte Maßnahmen wirken kaum gegen die Spanische Wegschnecke
  • Lebermoosextrakt und trinkfertiger Kaffee wirken nicht!
  • Knoblauchpräparate zeigen nur eine geringe Wirkung gegen Nacktschnecken