Praxisinformationen
Analysen zum Zuchtprogramm 2025 bei Fleckvieh und Brown Swiss

Bei den jährlich stattfindenden Besamungsinformationstagungen werden aktuelle Tendenzen in der Zucht über ausführliche Auswertungen zu Veränderungen in den Zuchtwerten und Informationen über die aktuellen Besamungsbullen in Bayern besprochen. Zusätzlich gibt es neue Informationen aus dem Bereich der Exterieurbewertung, der gezielten Paarung, Auswertungen zum Stand der Inzucht- und Verwandtschaftskoeffizienten und der Gesundheitsmerkmale. Über die genetischen Trends wird in allen berechneten Merkmalen ein kritischer Blick auf die zukünftige Entwicklung der Zuchtwerte genommen. Die Auswertungen erfolgen dabei getrennt nach nachkommengeprüften Vererbern und genomischen Jungvererbern und nach dem Hornstatus. Ebenso erfolgt eine Analyse der erfolgreichsten Bullenväter der letzten zehn Jahre. Einen wertvollen externen Input gab es zum Thema computergestützte Anpaarung aus der Steiermark.

Besamungsinformationstagung für Fleckvieh

Fleckviehbulle stehend nach rechts gedrehtZoombild vorhanden

Helmet Pp* war im vergangenen Jahr der am häufigste verwendete Bulle in GZP. Foto: BS Greifenberg

Von den bayerischen Besamungsstationen werden derzeit 264 Genomische Jungvererber unter 30 Monaten im freien Einsatz angeboten – daneben noch eine große Anzahl von Jungvererbern, die älter als zweieinhalb Jahre sind, aber noch nicht den Status „geprüfter Vererber“ haben. Die Qualität der Jungvererber ist wieder etwas angestiegen – der mittlere GZW dieser Gruppe liegt bei 137,5 Punkten. Der Trend beim Fleckvieh geht klar zur Besamung mit natürlich hornlosen Bullen. Zwei Drittel aller angebotenen Bullen trägt mittlerweile das erwünschte Gen. Die Qualität der angebotenen Bullen aus diesem Segment steigt hier kontinuierlich. Die genetischen Trends zeigen die Richtung und die Geschwindigkeit des Fortschritts in den verschiedenen Zuchtwerten. Besonders durch die hohe Anzahl von Milchviehbetrieben in Bayern, die in dem Projekt „Gesundheit und Robustheit GuR“ Daten zur Gesundheit und Klauengesundheit ihrer Herde melden, kombiniert mit der Typisierung der ganzen Herde, besteht die Möglichkeit, gerade in diesem Bereich in der Zukunft besser zu werden. Dieses Jahr wurden, auch bedingt durch weniger eingestellte Bullen und anderen Selektionsschwerpunkten, die Trends in den Fitnessmerkmalen konstant gehalten.

Rassefachgespräch für Brown Swiss Bayern

Brown Swiss Bulle stehend nach rechts gedrehtZoombild vorhanden

Netflix war der am häufigsten eingesetzte Jungvererber der Rasse Brown Swiss in Bayern. Foto: RBG Memmingen

Letztes Jahr waren beim Brown Swiss 14 geprüfte und 44 genomische Jungvereber im Einsatz. Die dominierenden Linien auf der Vater- und Mutterseite sind Vigate, Emory und Simon. Bei den verbreiteten Linien liegt der Verwandtschaftskoeffizient bei annähernd 20 Prozent, gemessen an den Kühen im Bullenmuttersegment. Immer wichtiger wird hier, die ganze Palette der angebotenen Bullen zu nutzen. Auch der Einsatz von computergestützten Anpaarungsprogrammen kann eine sinnvolle Hilfestellung für die Betriebe sein. Die Braunviehzucht in Bayern hat in den letzten Jahren eine zunehmende Entwicklung in der Größe der Kühe erzielt, wobei hier mittlerweile in vielen Ställen das Optimum erreicht wurde. Hier sollte wieder mehr Wert auf Breite und Kapazität gelegt werden, ohne die Kuh noch größer zu züchten. Tolle Ergebnisse zeigen die Trends in den Bereichen Milch und Fitness auf. Besonders in den Fitnessmerkmalen konnten im letzten Zuchtjahr erfreuliche Anstiege verzeichnet werden und die Rasse auf ihren Weg zu noch fitteren und gesünderen Kühe stärken.

Besamungsinformationstagung 2025 - Zusammenstellungen für Fleckvieh und Brown Swiss
Im Gegensatz zu früheren Jahren werden die Detailinformationen zu den Veranstaltungen nicht mehr als Download angeboten. Diese Zusammenstellungen können formlos unter folgender E-Mail-Adresse angefordert werden.

Bitte formlos anfordern unter
E-Mail: Tierzucht@lfl.bayern.de