Biodiversität im ökologischen Landbau
Der ökologische Landbau bietet beste Voraussetzungen für die Erhaltung der Artenvielfalt und hat gleichzeitig zum Ziel, die Biodiversität zu fördern und zu erhalten.
Diese schließt auch die durch die historischen Aktivitäten des Menschen und seiner Haustiere geförderte Vielfalt wild lebender Arten der Agrarlandschaften mit ein. Zahlreiche Biobetriebe engagieren sich über die Einhaltung der Öko-Richtlinien hinaus für die Biodiversität – z.B. durch Neuanlage oder Wiederherstellung naturnaher Vegetationsstrukturen wie Hecken, kräuterreichen Säumen oder Streuobst oder die Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern.
Der ökologische Landbau schafft günstige Grundlagen für Pflanzen- und Tierarten in der Agrarlandschaft. Dies erreicht er durch
- Verzicht auf Herbizide
- vielfältige Fruchtfolgen
- Verzicht auf chemisch-synthetische Insektizide
- Verzicht auf chemisch-synthetische Fungizide
- reduzierte Stickstoff-Düngung
- Erhaltung und Pflege naturnaher Flächen
- vielfältige Betriebsstruktur und damit Vielfalt in der Agrarlandschaft
Ackerwildkräuter
Ackerwildkräuter sind Pflanzen, die vom Menschen unbeabsichtigt und damit „wild“ neben den Kulturpflanzen auf den Äckern wachsen. Ackerwildkräuter begleiten die Kulturpflanzen schon seit mehr als 7000 Jahren, als der Ackerbau in Mitteleuropa Einzug hielt.
Wie die Ackerbaukultur selbst stammen auch die damalig vorherrschenden Kulturpflanzen Emmer, Einkorn, Gerste, Erbse, Linse und Lein aus dem vorderen Orient und mit ihnen kam auch eine Vielzahl von Ackerwildpflanzen über Kleinasien und Südosteuropa zu uns. Nach dem 2. Weltkrieg, verstärkt seit Ende der 1960er Jahre, wird eine starke Verarmung sowohl an Pflanzenarten als auch an Individuenzahlen beobachtet. Als Ursachen werden erhöhte Stickstoffdüngung, Herbizideinsatz, vereinfachte Fruchtfolge und Verlust von Säumen (Flurbereinigung usw.) genannt.
Um Ackerwildkräuter zu erhalten und wieder anzusiedeln, bietet der Ökolandbau besonders günstige Voraussetzungen. Langjährig ökologisch bewirtschaftete Äcker sind Standort für seltene und gefährdete Ackerwildkräuter. Dies liegt am Verzicht auf Herbizide, aber auch an der geringeren Intensität der Stickstoffdüngung und der damit verbundenen geringeren Konkurrenz durch Kulturpflanzen.
Ackerwildkräuter liefern
- Pollen und Nektar für Insekten, z. B. Wildbienen, Schwebfliegen, Tag- und Nachtfalter - dadurch Erhöhung der Bestäuberleistung in der Kulturlandschaft
- Körner und Kräuternahrung für Feldvögel, Feldsäuger und Insekten
- Struktur und Deckung für Tiere
- Bereicherung des Landschaftsbildes
Projekt
Naturschutzleistungen des Ökologischen Landbaus: (Wieder-)ansiedlung seltener und gefährdeter Ackerwildpflanzen regionaler Herkünfte auf Ökobetrieben
Ziel des Projektes war es, die Bedingungen für eine erfolgreiche (Wieder-)ansiedlung von Ackerwildkräutern zu erarbeiten. Auf fünf Ökobetrieben in der Münchner Schotterebene wurden die drei seltenen Ackerwildkräutern Acker-Rittersporn (Consolida regalis), Frauenspiegel (Legousia speculum-veneris) und Acker-Steinsame (Lithospermum arvense) ausgesät und ihr Keimungs- und Etablierungserfolg untersucht. Es handelt sich um konkurrenzschwache Arten, die keine oder geringe negative Auswirkungen auf die Feldfrucht oder Ernte haben. Durch die Untersuchungen wurden geeignete Fruchtfolgen, Bodenbearbeitung, Aussaatstärken und Aussaatzeitpunkte für die erfolgreiche Etablierung der Zielarten identifiziert. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Renaturierungsökologie und der Universität Kassel durchgeführt.
Hintergrund: Die Erhaltung der Biodiversität in der Kulturlandschaft ist ein wichtiges Ziel im ökologischen Landbau. Den Ackerflächen kommt dabei aufgrund ihres Flächenumfangs eine besondere Bedeutung zu. Neben der Förderung der für Ackerlandschaften typischen Tierarten spielt die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der standorttypischen Ackerwildkrautflora eine große Rolle. Der ökologische Landbau bietet günstige Ausgangsbedingungen für die Erhaltung oder auch (Wieder-) Ansiedlung von seltenen und gefährdeten Ackerwildkräutern vor. Aufgrund der konventionellen Vorbewirtschaftung kommen auf vielen heute ökologisch bewirtschafteten Flächen die standorttypischen Ackerwildkrautarten oft nicht mehr vor. Daher kann auf geeigneten Standorten ein (Wieder-)Ansiedlung sinnvoll sein.
Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen
Projekt
Tastversuch zur Wiederansiedlung von gefährdeten Ackerwildkräutern auf Flächen von Biobetrieben
Seit 2007 wird auf einer Fläche eines Bio-Betriebs auf dem südlichen Frankenjura ein Tastversuch zur Wiederansiedlung von sieben gefährdeten Segetalarten durchgeführt. Der Versuchsacker des Tastversuchs liegt im südlichen Frankenjura auf einem flachgründigen, wasserdurchlässigen, karbonatreichen Boden, der nur begrenzt intensivierbar ist. Bei den Spenderflächen handelte es sich um Schutzäcker auf dem Pfleimberg bei Titting etwa 20 km von der Zielfläche entfernt.
Hintergrund: Ökobetriebe können durch die Erhaltung seltener und gefährdeter Arten eine zusätzliche Naturschutzleistung erbringen. Aufgrund des Verzichts auf Herbizide und die reduzierte Stickstoffdüngung bieten sie günstige Voraussetzung für die (Wieder-)Ansiedlung einst im Gebiet verbreiteter und heute seltener Ackwerwildkräuter.
Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen
Die Arten Acker-Rittersporn (Consolida regalis), Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvense), Acker-Steinsame (Buglossoides arvensis und Rispen-Lieschgras (Phleum paniculatum) konnten erfolgreich angesiedelt werden. Die Etablierung von Weinbergslauch (Allium vineale), Gezähntem Rapünzchen (Valerianella dentata) und Finkensame (Neslia paniculata) hingegen gelang nicht. Damit konnte die grundsätzliche Eignung der gewählten Verfahren für vier von sieben Arten gezeigt werden.
Projekt - Vorstudie
Umfrage auf Bio-Betrieben zeigt Interesse an (Wieder-) Ansiedlung seltener Ackerwildkräuter
Um herauszufinden, ob Betriebsleiter im biologischen Landbau grundsätzlich bereit wären, seltene Ackerwildkräuter auf ihren Flächen wieder anzusiedeln, führten das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL), die Stiftung Ökologie und Landbau (SÖL) und die LfL im Frühjahr 2008 eine bundesweite Befragung durch. Die Umfrage hat gezeigt, dass ein hoher Anteil der antwortenden Betriebsleiter daran interessiert wäre, auf den Äckern eine vielfältige Ackerwildkrautflora zu etablieren.
Forschungsergebnisse in der Veröffentlichung: Klares Votum für Rittersporn, Frauenspiegel und Co. (Ökologie & Landbau, 153, 1/2010, 54-56) 701 KB
Im zweijährigen Turnus stattfindender
Ackerwildkraut-Wettbewerb
Ein gemeinsamer Wettbewerb von LfL, Deutschem Verband für Landschaftspflege, Bioland und BUND Naturschutz in Bayern. Den Veranstaltern ist es ein Anliegen, seltenen und oft unscheinbaren Arten in der Ackerflora mehr Beachtung zu schenken. Alle zwei Jahre findet der Wettbewerb in einer anderen Region Bayerns statt. Landwirtschaftliche Betriebe in der ausgewählten Region können sich mit einem ihrer Äcker bewerben. Ein fachkundiger Kartierer begutachtet die angemeldeten Äcker. Äcker, die reich an zierlichen Ackerwildkräutern sind, bieten Lebensraum für vielfältige Insektengemeinschaften und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Ökolandbau und konventionelle Landwirtschaft werden als getrennte Wettbewerbskategorien bewertet.
Ackerwildkraut-Wettbewerb
Streuwiesen
Streuwiesen sind in den Alpen und im Vorland ein wichtiger Teil der vom Menschen gestalteten Kulturlandschaft. Sie dienen nicht der Futterwerbung, sondern der Gewinnung von Streu für die Ställe. Streuwiesen bieten zahlreichen Pflanzen- und Tierarten einen unersetzbaren Lebensraum. Dabei sind viele dieser Arten sehr selten oder werden sogar auf den Roten Listen als „vom Ausstreben bedroht“ verzeichnet.
Sie entstehen an feucht-nassen, grünlandfähigen Standorten, z.B. in Bereichen mit Quellwasser-Austritten, in Senken mit vermindertem Wasserabfluss, im Überschwemmungsbereich der Gebirgsflüsse in den Alpen und im Vorland oder angrenzend an ausgedehnte Moorgebiete, wenn der Aufwuchs jährlich geschnitten und damit die Verbuschung verhindert wird. In Bayern sind Streuwiesen vor allem im voralpinen Hügelland zu finden.
Viele Streuwiesen sind nach der Auflösung der Allmenden zwischen 1805 und 1890 entstanden. Durch verbesserte Transportmöglichkeiten für landwirtschaftliche Produkte konzentrierte sich die Landwirtschaft im Alpenvorland auf die Milchwirtschaft. Dadurch wurde in zunehmendem Maße Einstreu für die Ställe benötigt. Der Aufwuchs aus Streuwiesen eignet sich sehr gut, um die in Tierexkrementen vorhandenen Nährstoffe zu binden und den Tieren einen angenehmen Liegeplatz zu bieten. Die Streue ersetzt Getreidestroh, das im Alpenvorland nur begrenzt zur Verfügung steht. In den 1960er bis 1990er Jahren fielen durch die Umstellung von Festmist- auf Güllewirtschaft zahlreiche Streuflächen brach.
Ökobetriebe pflegen engagiert Streuwiesen, weil sie Einstreu für ihre Ställe brauchen (Einstreuverpflichtung in der ökologischen Tierhaltung) sowie sie sich ihres Wertes für die heimische Flora und Fauna bewusst sind.
Nutzen von Streuwiesen
- Wichtiger Lebensraum für seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen
- Für den Schutz von Tagfaltern sind sie von europäischer Bedeutung
- Schwerpunkt der botanischen Artenvielfalt im Grünlandgebiet.
Projekt - Erstellung eines Leitfadens zur Nutzung von Streuwiesen
Streuwiesen nutzen - Artenvielfalt erhalten
Besonders für Ökobetriebe ist es interessant, Streuwiesen zu nutzen. Unter Mitwirkung der LfL haben das Bayerische Landesamt für Umweltschutz (LfU) und die Öko-Erzeugerringe einen Leitfaden für den bayerischen Voralpenraum zur Nutzung von Streuwiesen herausgegeben. Dieses Merkblatt zeigt die Bedeutung des Lebensraums auf, liefert Empfehlungen für eine standortgerechte Nutzung zur Erhaltung der Artenvielfalt und bietet Anregungen für den Einsatz von Streu im Stall.
Leitfaden Streuwiesen nutzen - Artenvielfalt erhalten (externe PDF-Datei)
Biodiversität in der Praxis – Bildung und Wissenstransfer
Forschung und Praxis an einem Tisch
Der Arbeitskreis Biodiversität
Der Arbeitskreis Biodiversität im ökologischen Landbau ist einer von insgesamt 20 Ökolandbau-Themenarbeitskreisen der LfL, die am Kompetenzzentrum Ökolandbau betreut werden. Hier arbeiten Vertreter aus Beratung und Praxis des Ökolandbaus, Wissenschaftler der LfL sowie Vertreter weiterer Forschungseinrichtungen und Organisationen eng auf dem aktuellen Stand des Wissens zusammen. Gemeinsam identifizieren sie vorrangige Themen der Forschung, unterstützen den Start von Forschungs- und Wissenstransferprojekten und begleiten laufende Projekte mit ihrem Fachwissen.
Seminar
Biodiversität und Naturschutz im ökologischen Landbau
Der ökologische Landbau leistet schon heute einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt. In dem dreitägigen Seminar "Biodiversität und Naturschutz im ökologischen Landbau" werden Wege vermittelt, wie diese Leistungen im landwirtschaftlichen Betrieb mit überschaubarem Aufwand weiter erhöht werden können. Die LfL und die Akademie für Ökologischen Landbau Kringell der Bayerischen Staatsgüter konzipierten das Fortbildungsseminar gemeinsam. Die Termine sind jeweils im Mai jeden Jahres geplant.
Akademie für Ökologischen Landbau und Bildungs- und Versuchszentrum Kringell
Tagungsreihe
Bio-Streuobst
Zur Sicherung der Streuobstbestände in Bayern bedarf es unter anderem rentabler Nutzungs- und Verwertungsmöglichkeiten. Die seit 2012 stattfindende LfL-Tagungsreihe Bio-Streuobst stellt Möglichkeiten und Chancen dar, die der ökologische Anbau von Streuobst bietet. An den Tagungen nehmen jährlich 80 bis 100 interessierte Besucher aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg teil. Zusammenfassungen und Vorträge finden Sie hier.
Fachtagungen Streuobst
LfL-Merkblatt
Regenwürmer in bayerischen Ackerböden
Regenwürmer vernetzen die Bodenhorizonte, verbringen aktiv Kohlenstoff in den Boden, schaffen Lebensräume für die Mesofauna und sind Nahrungsgrundlage epigäischer Arten, insbesondere von Laufkäfern. Sie sind damit Schlüsselarten für das Ökosystem Boden. Diese LfL-Beratungsgrundlage gibt grundlegende Informationen über die verschiedenen Arten von Regenwürmern in Bayern. Die ökologische Bewirtschaftungsweise fördert den Regenbestand im Boden.
Publikationen und weitere Informationen:
LfL-Merkblatt
Laufkäfer in der Agrarlandschaft
Laufkäfer sind in der Agrarlandschaft vielfältig und zahlreich vertreten. Neben ihrem Wert für die Biodiversität der Wiesen und Felder kommt ihnen auch eine wichtige Bedeutung als Nützlinge in der Landwirtschaft zu. So gibt es z.B. einige Arten, die Nacktschnecken fressen. Durch gezielte Maßnahmen und naturschonende Bewirtschaftungsweisen lassen sich diese Nützlinge der Kulturlandschaft erhalten und fördern. Auf Initiative des LfL-Arbeitskreises "Biodiversität Ökolandbau" entstand die Beratungsgrundlage zu Laufkäfern in der Agrarlandschaft.
Laufkäfer in der Agrarlandschaft (LfL-Merkblatt)
LfL-Information
Ackerwildpflanzen erkennen und beurteilen
Ackerwildkräuter sind Pflanzen, die vom Menschen unbeabsichtigt ("wild") neben den Kulturpflanzen auf den Äckern wachsen. So begleiten sie unsere Kulturpflanzen ("Ackerbegleitflora") schon seit mehr als 7.000 Jahren, als der Ackerbau in Mitteleuropa Einzug hielt. Wie die Ackerbaukultur selbst stammen auch die damalig vorherrschenden Kulturpflanzen Emmer, Einkorn, Gerste, Erbse, Linse und Lein aus dem vorderen Orient und mit ihnen kam auch eine Vielzahl von Ackerwildkräutern über Kleinasien und Südosteuropa zu uns.
LfL-Information: Ackerwildpflanzen erkennen und beurteilen
Biodiversitätsjahre 2019 & 2020
LfL-Aktionsrucksack Biodiversität
Kreativ – interaktiv – praxisnah: Der Aktionsrucksack Biodiversität der LfL zeigt auf, welchen Beitrag wir alle zu mehr Biodiversität leisten können.
Der Aktionsrucksack mit seinen elf Lernstationen sieht verschiedene Anwendungsmöglichkeiten vor, beispielsweise in Beratungssituationen oder als Ausstellung. Die Stationen und Inhalte des Rucksacks sind: Blühflächen, Gewässerschutz, Ackerwildkräuter, Wild- und Honigbienen, Wildtiere, Hecken, Streuobst, Grünland, Bodentiere, Sorten und Rassen. In den Biodiversitätsjahren 2019 und 2020 kommen die Aktionsrucksäcke an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF), bei den Wildlebensraumberatern, an den Landwirtschaftsschulen sowie bei Veranstaltungen zum Einsatz.
LfL-Aktionsrucksack Biodiversität
Hofporträts Ökolandbau – Neu im LfL-Aktionsrucksack Biodiversität
In den neuen Hofporträts stellt die LfL Bio-Betriebe vor, die durch ihre Wirtschaftsweise verschiedenste Facetten der Biodiversität in der Praxis fördern und besonders gut verwirklichen. Fünf der acht porträtierten Bio-Betriebe sind im BioRegio-Betriebsnetz vertreten. Je ein Hofporträt vertieft, passend zu den Stationen des LfL-Aktionsrucksack Biodiversität, die Themen Ackerwildkräuter, Bienen, Bodentiere, Hecken, Streuobst, Sortenvielfalt, alte Nutztierrassen sowie Direktvermarktung (Hof und Garten) und beschreibt ihre Bedeutung im ökologischen Landbau.
Hofporträts Ökolandbau zum Anhören
Das Besondere an den Hofporträts ist ein Interview mit Mitgliedern der jeweiligen Betriebsleitung, in dem Sie erfahren, weshalb ihm oder ihr das jeweilige Thema der biologischen Vielfalt besonders am Herzen liegt und woher das Engagement dafür kommt.
Biodiversitätskampagne 2019 & 2020
Plakatserie - Teilbereich "Mit Ökolandbau Lebensraum schaffen"
Im Rahmen der Biodiversitätskampagne des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erarbeitete die LfL gemeinsam mit der staatlichen Führungsakademie eine Plakatserie für die Öffentlichkeitsarbeit der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF).
Die am LfL-Kompetenzzentrum Ökolandbau erstellten Plakate zeigen die positiven Auswirkungen des ökologischen Landbaus auf das Schutzgut natürliche Biodiversität zu diesen Themen:
- Ökologisch wirtschaften - Artenvielfalt fördern
- Lebensraum für Feldvögel und Insekten
- Fruchtfolge für mehr Artenvielfalt
- Streuwiesen pflegen - Tagfalter schützen
- Ackerwildkräuter erhalten
- Bodenfauna bewahren
- Boden und Gewässer schützen
Überblick praxisnaher Forschung im Feld
Ökolandbau-Feldtag der LfL
Im jährlichen Turnus gibt der Feldtag einen Überblick über die aktuellen Feldversuche zum ökologischen Landbau, die die LfL-Institute für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung durchführen, in Zusammenarbeit mit weiteren Projekt- und Kooperationspartnern. Zielgruppe dieses Feldtages sind Praktiker, Berater, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit. Der seit 2008 stattfindende Feldtag ist im In- und Ausland bekannt.
Neben Themen des Pflanzenbaus thematisiert der Feldtag jährlich auch Themen zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität.
Ökolandbau-Feldtag der LfL
LfL-Jahresbericht 2018: Biodiversität
Werbung für die Artenvielfalt: Ökolandbau
Der Trend zum ökologischen Landbau ist in Bayern ungebrochen. Sein Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche liegt hier bei circa zehn Prozent, Tendenz steigend. Mit dem Programm "BioRegio Bayern 2020" setzt sich die Staatsregierung seit 2012 dafür ein, die Erzeugung von Bio-Lebensmitteln in Bayern bis 2020 zu verdoppeln. Auch die LfL hat den ökologischen Landbau zu einem ihrer Arbeitsschwerpunkte gemacht.
Dr. Klaus Wiesinger, Koordinator Kompetenzzentrum Ökolandbau, im Interview
Mehr zum Thema
Die Forschung und Entwicklung zum ökologischen Landbau ist an der LfL bereits seit ihrer Gründung im Jahr 2003 als Querschnittsaufgabe im LfL-Arbeitsschwerpunkt Ökologischer Landbau organisiert. Alle neun LfL-Institute wirken hier mit. Das am Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau angesiedelte Kompetenzzentrum Ökolandbau der LfL koordiniert die Aktivitäten des Arbeitsschwerpunktes sowie den Wissenstransfer der Forschungsergebnisse in die Praxis. Das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten betraute das Kompetenzzentrum zudem seit 2013 mit der Betreuung von Maßnahmen aus dem Landesprogramm BioRegio Bayern 2020, seit 2021 mit dem Landesprogramm BioRegio 2030.
Mehr