Pressemitteilung – 29. Juni 2022, Miesbach
Wieder Baumkletterer in Miesbacher Baumkronen unterwegs: LfL bittet um Unterstützung bei Bekämpfung des Laubholzbockkäfers

Miesbacher Bürgerinnen und Bürger sind angehalten, ihre Gärten und Balkone alle zwei Monate auf einen möglichen Befall durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB)zu untersuchen. Derzeit lässt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zusätzlich im Umkreis von 500 Metern rund um die befallenen und mittlerweile gefällten Gehölze ein „Kronenmonitoring“ durchführen. Dafür extra geschulte Baumkletterer erklimmen mit Seilen pflanzenschonend die Kronen und suchen nach Anzeichen des ALB. Bäume und Sträucher, die nicht beklettert werden können, werden vom Boden aus untersucht.

Käfer auf einem BaumstammZoombild vorhanden

Frisch geschlüpfter ALB-Käfer (LfL).

Für das Kronenmonitoring wurde die sogenannte „Fokuszone“ von 500 Metern Umkreis in vier Flächenabschnitte aufgeteilt. Jeweils ein Team kümmert sich um eine dieser Teilflächen. Die Arbeiten starten ab sofort und sollen bis Ende September abgeschlossen sein. Das aktuelle Monitoring ist eine zusätzliche, unterstützende Maßnahme. Alle Anwohner werden gebeten, dem geschulten Personal Zugang zu den Pflanzen zu gewähren. Natürlich können sich die Fachleute mit von der LfL-ausgestellten Dokumenten ausweisen.
Gleichzeitig laufen die anderen Arbeiten der LfL in der ganzen Quarantänezone (etwa 2,5 km um Miesbach herum) weiter. Beim Bodenmonitoring untersuchen die LfL-Inspektoren die Wirtspflanzen nicht nur in Hausgärten, sondern auch im äußeren Pflanzbereich von Wohnanlagen oder von Firmen in den Gewerbegebieten. Rund 60 Pheromonfallen sind aktuell in Miesbach im Einsatz. Diese werden monatlich auf gefangene Käfer kontrolliert. Wöchentlich wird überprüft, ob die Käfer an den „Fang-bäumen“, also den Ahornbäume in Containern, die jungen Triebe und Blätter angefressen haben („Reifungsfraß“), um sich kurz vor der Eiablage ein Energiedepot zuzulegen. Daneben wird die Rinde von den Kontrolleuren immer genau auf Eiablagen inspiziert.
Das Schnittgut, das die Bürgerinnen und Bürgern zum Sammelplatz auf der Waitzinger Wiese bringen, wird regelmäßig visuell und zusätzlich mit den ALB-Spürhunden der LfL kontrolliert, bevor es gehäckselt und zur thermischen Verwertung gebracht wird. Die LfL bittet die Bevölkerung dringend, die folgenden Bestimmungen für die Entsorgung am Sammelplatz zu beachten:
- Laubholz ab 1cm Stärke ist am Sammelplatz zu entsorgen.
- Trennen Sie bitte bereits bei der Gartenarbeit feineres Material, Gras und loses Laub von holzigem Abfall und entsorgen Sie dieses bei der Grüngutannahme des Recyclinghofes.
- Buchsbäume sind über die Restmülltonne zu entsorgen oder größere Mengen bei der VIVO in Warngau abzugeben.

Für Fragen stehen Ihnen die Experten der LfL gerne zur Verfügung
Tel. 08161 8640 5730 (Mo. bis Mi. und Fr.: 9:00 bis 12:00 Uhr, Do.: 13:00 bis 16:00 Uhr)
E-Mail: alb@lfl.bayern.de

Käfer auf einem Baumstamm

Frisch geschlüpfter ALB-Käfer (LfL).

Bild in Originalgröße

Mehrere Menschen stehen um einen Baumstamm herum.

Öffnen einer Holzprobe vor Ort (LfL).

Bild in Originalgröße

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.