Pressemitteilung – 01. Juli 2025, Poing-Grub, Landkreis Ebersberg
Tierernährungs-Institutsleiter Prof. Dr. Hubert Spiekers in den Ruhestand verabschiedet
Der langjährige Leiter des Instituts für Tierernährung und Futterwirtschaft, Prof. Hubert Spiekers, ist am Montag nach über 20 Jahren im Dienst der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in den Ruhestand verabschiedet worden. LfL-Präsident Stephan Sedlmayer würdigte den 66-Jährigen als „eine Persönlichkeit, die für wissenschaftliche Integrität, gelebte Praxisnähe und strategischen Weitblick steht und die bayerische Agrarforschung über zwei Jahrzehnte hinweg maßgeblich mitgeprägt hat“.

Stephan Sedlmayer überreicht die Urkunde zum Eintritt in den Ruhestand des StMELF an Prof. Dr. Hubert Spiekers.
Der gebürtige Westfale war nach akademischen und beruflichen Stationen im Rheinland 2003 nach Bayern gekommen und hatte 2004 die Leitung des neu gegründeten Instituts für Tierernährung und Futterwirtschaft übernommen. In den mehr als zwei Jahrzehnten unter Spiekers Leitung habe sich das Institut zu einem Zentrum angewandter Forschung für Fragen der ressourceneffizienten und tierwohlgerechten Tierernährung entwickelt. „Die zentralen Schwerpunkte von Spiekers‘ Wirken waren immer Ressourceneffizienz und nachhaltige, nährstoffangepasste Fütterungssysteme“, so Sedlmayer.
Als Meilensteine von Spiekers‘ Arbeit für die LfL bezeichnete der Präsident die Einrichtung und der Ausbau der Versuchsställe für Rinder in Grub, für Schweine in Schwarzenau sowie die Etablierung der Fütterungsversuche in Achselschwang für Milchkühe. Ebenso die Etablierung des Rostocker Fermentationstests, des Silolabors, eines Nährstoffmanagements oder der Methanmessung bei Kühen, um den Klimaschutz voranzubringen. Auch die Reduzierung der Treibhausgas-Emission habe sich Spiekers zum Ziel gesetzt. Mit Erfolg: In den vergangenen zehn Jahren konnten die Ammoniakemissionen in der Schweinemast um rund 20 Prozent reduziert werden, ohne Einschränkungen bei Mast- und Schlachtleistung.
Zur Digitalisierung und der Stärkung der Marke Grub habe Prof. Spiekers ebenfalls enormen Beiträge geleistet, Sedlmayer nannte hier das Projekt „DigiMilch“, die Einführung des „webfulab“ oder auch die sogenannten „Gruber Tabellen“. Und er habe die Weidehaltung ebenso wie die Alm- und Alpwirtschaft stärker in den Fokus der Forschung gerückt, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des Klimawandels. Spiekers sei stets offen für neue Entwicklungen gewesen und habe dabei einen ausgeprägten Sinn für Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt, so der LfL-Präsident.
Das Wirken Spiekers‘, sein Einfluss und sein Engagement reichten aber weit über Bayern und die LfL hinaus. Er koordinierte bundesweite Forschungsvorhaben wie „optiKuh“ oder „eMissionCow“, auch auf europäischer Ebene waren er und sein Institut an Projekten wie „GenTORE“ beteiligt. Für sein außerordentliches Engagement im Arbeitskreis Futter und Fütterung bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) hat Spiekers erst kürzlich die Max-Eyth-Denkmünze in Gold erhalten. Darüber hinaus war er in weiteren Fachgremien auf Landes- und Bundesebene aktiv und konnte hier Normen, Empfehlungen und Leitlinien prägen.
Mit dem Ruhestand von Prof. Spiekers hat die LfL nun die Arbeitsbereiche Tierhaltung, Tierernährung und Futterwirtschaft zu einem neuen Institut zusammengeführt. Zum 1. Juli wird das neue Institut für Tierhaltung, Tierernährung und Futterwirtschaft (ITF) von Dr. Christina Jais geleitet.
Weitere Informationen:
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.