Fischottermanagement in Bayern

Ein Fischotter frisst einen Fisch.Zoombild vorhanden

Foto: fotolia, Anna Kucherova

In Bayern breitet sich der Fischotter (Lutra lutra, L.) auf natürliche Weise wieder aus. Diese an sich erfreuliche Entwicklung führt zu Konflikten, wenn Fischotter in Teichanlagen fischereiwirtschaftliche Schäden verursachen. Deswegen setzt die Staatsregierung seit 2016 den Fischottermanagementplan um. Er ruht bisher auf drei Säulen. Aktuell wird die Entnahme von einzelnen Fischottern in der Oberpfalz vorbereitet.

Der Fischotter breitet sich in Bayern wieder aus

Der Fischotter war in Bayern Mitte der 1970er Jahre fast verschwunden. Ein kleines Restvorkommen überlebte wahrscheinlich im Bayerischen Wald. Fischotter waren als Fastenspeise und Felllieferant begehrt und wurden als Fischdiebe verfolgt. Außerdem führten Umweltgifte in Gewässern wahrscheinlich dazu, dass Fischotter keinen Nachwuchs mehr bekamen. Seit den 1990er Jahren breitet sich der Fischotter vor allem aus Österreich und Tschechien, aber auch aus dem Bayerischen Wald kommend wieder in Bayern aus. Weite Bereiche der östlichen Landesfläche sind in der Zwischenzeit wieder flächendeckend vom Fischotter besiedelt. Bei fortschreitender Ausbreitung wird er geeignete Lebensräume in ganz Bayern wiederbesiedeln.

FFH-Monitoring Fischotter des Landesamts für Umwelt, Fischotternachweise ab 1990 Externer Link

Fischotterentnahmen in Bayern seit 1. August 2023 möglich
Fischotterentnahme: Kontingent – Ablauf – Informationen

Der bayerische Landtag hat die Artenschutzrechtliche Ausnahmeverordnung um den Fischotter ergänzt. Zur Abwendung ernster fischereiwirtschaftlicher Schäden ist unter bestimmten Voraussetzungen die Entnahme von Fischottern möglich.   Mehr

Fischotter – Monitoring

Fischotter leben sehr heimlich und lassen sich nur selten beobachten. Darüber hinaus sind sie für den Menschen nicht individuell unterscheidbar. Somit gibt es Lücken im Wissen über die Verbreitung und die Populationsgröße des Fischotters in Bayern.  Mehr

Projekte im Fischottermanagement

Für ein erfolgreiches Fischottermanagement ist es notwendig, sowohl die menschlichen Belange und traditionellen Nutzungsansprüche sicherzustellen als auch die Wechselwirkungen des Fischotters mit seiner Umwelt zu betrachten. Nur so kann ein weiterer verantwortungsvoller Umgang mit dem Fischotter sichergestellt werden. Zu diesem Zweck werden ressortübergreifend abgestimmt Untersuchungen zum Fischotter vorgenommen. Diese sehen dabei nicht nur Bestandserhebungen des Fischotters sowie eine Gebietseinschätzung potenzieller Fischotterschäden vor, sondern auch Analysen zur Biologie sowie zu Auswirkungen von Fischotterabwehrmaßnahmen und des Fischotters selbst auf die Artenvielfalt.

Biologie des Europäischen Fischotters

Der europäische Fischotter (Lutra lutra) gehört zur Familie der Marder (Mustelidae). Durch seinen stromlinienförmigen Körper sowie sein dichtes Fell und seine Schwimmhäute zwischen den Zehen ist er perfekt an seine semiaquatische Lebensweise angepasst. Männchen wiegen im Durchschnitt zehn und Weibchen etwa sechs Kilogramm.  Mehr

Fischottermanagementplan

Der Fischottermanagementplan wird seit 2016 umgesetzt. Er besteht aus den Säulen Beratung, Förderung der Errichtung von Schutzzäunen und Entschädigungszahlungen. Aktuell wird der Fischottermanagementplan um die vierte Säule Entnahme ergänzt.  Mehr