Emissionsarme Gülleausbringung Grünland: Leitfaden

Ab 1. Februar 2025 gelten für die meisten bayerischen Betriebe neue technische Vorgaben zur emissionsarmen Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern auf Flächen mit Grünland und mehrschnittigen Feldfutterbau. Hierfür gibt es zwingende fachliche Gründe. Diese zu nennen sowie die daraus abgeleiteten fachrechtlichen Regelungen inklusive möglicher Ausnahmen in Bayern aufzuzeigen, ist ein erstes Ziel dieses Leitfadens.

Im Zentrum des Leitfadens stehen jedoch die emissionsarmen bodennahen und streifen-förmigen Techniken selbst. Dies sind Schleppschlauch, Schleppschuh und Injektion. Daher wird ihre Eignung für den Einsatz auf Grünland bzw. Acker- und Kleegras in Hinblick auf verschiedene Aspekte vorgestellt und bewertet. Eingegangen wird dabei insbesondere auch auf die in der Grünlandwirtschaft große Herausforderung, sauberes und hygienisch einwandfreies Futter von Flächen zu ernten, die im Sinne möglichst geschlossener Nährstoffkreisläufe laufend mit tierischen Ausscheidungen gedüngt werden. In den Leitfaden gehen dabei Ergebnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen, sowie Rückmeldungen und Tipps von Praktikern ein, welche die Technik bereits erfolgreich einsetzen.

Das Wichtigste aus dem Leitfaden in aller Kürze

  • Ammoniak ist ein unerwünschtes Gas in der Atmosphäre, da es negative Auswirkung auf Umwelt und Gesundheit hat.
  • Rund 95 % der Ammoniakemissionen in Deutschland stammen aus der Landwirtschaft, daher sind in diesem Sektor umfangreiche Maßnahmen zur Minderung notwendig. Ein wesentlicher Schritt hierbei ist die Minderung der Emissionen bei der Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern.
  • Daher werden in der Düngeverordnung (DüV) spezielle Vorgaben zur Ausbring-technik gemacht; für Grünland und mehrschnittigen Feldfutterbau gelten diese ab dem 01. Februar 2025.
  • Im Vergleich zur Breitverteilung lassen sich die Ammoniakverluste durch bodennahe streifenförmige Ausbringtechnik, insbesondere durch Schleppschuh und Injektion, stark senken. Damit bleibt mehr wertvoller Stickstoff für die Pflanzen im Boden.
  • Jede Technik hat dabei ihre speziellen Vorzüge, aber auch spezielle Anforderungen an ihren optimalen Einsatz. Diese werden im Leitfaden in Kapitel 3 genannt. Pauschale Aussagen, welche Technik die beste für den Einzelbetrieb ist, gibt es nicht.
  • Bis dato gibt es keinen Hinweis darauf, dass emissionsarme, streifenförmige Ausbringtechnik das Futter stärker verschmutzt, als wenn Gülle oder Gärreste breitverteilt auf Grünland ausgebracht wird. Fehler bei der Narbenpflege, dem Güllemanagement und der Erntetechnik können dagegen die Futterhygiene sehr nachteilig beeinflussen. Dies gilt es zu vermeiden.
  • Gerade weil in der Praxis noch viele Unsicherheiten bestehen, ist der Austausch mit Berufskollegen wichtig, die bereits Erfahrung mit bodennaher streifenförmiger Ausbringtechnik gesammelt haben.
  • Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten fördert Forschungsprojekte der LfL zu den Themen Emissionsarme Gülleausbringung auf Grünland, Güllezusätze und Futterhygiene.

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