Elsbeere – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze

Elsbeere Sorbus torminalis

Weitere Namen: Ruhrbeere, Ruhrbirne, Atlasbaum, Elsbeerbaum.
Die Elsbeere gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae), wächst sehr langsam als Großstrauch oder als kleiner, auch mehrstämmiger Baum bis 15 m hoch und wird bis zu 100 Jahre alt.
Sie kommt in Bayern vor allem auf den Juraböden und Muschelkalken Frankens, aber auch auf kalkhaltigen Moränenschottern im Alpenvorland vor. Die licht- und wärmeliebende, konkurrenzschwache Art bevorzugt wärmeliebende Eichenmischwälder, Felsen- und Trockenhänge. Als Waldbaum wächst die Elsbeere schmal und hoch, im Freistand dagegen breit und rundkronig.
Das Gehölz hat anfangs eine glatte und graue Rinde. Im Alter bildet sich dann eine dunkelbraune, längsrissige, dünn aufblätternde Borke aus.

Knospen

Die grünen, glänzenden, kugeligen Knospen der Elsbeere sind rund 3 mm, die Endknospen bis zu 6 mm lang. Die Knospenschuppen haben braune Ränder und sind an den Rändern manchmal bewimpert.

Blüten

Die weißen Blüten erscheinen Ende Mai, gleichzeitig mit oder nach dem Laubaustrieb. Sie sind in bis zu 12 cm breiten, aufrechten Trugdolden vereinigt und somit sehr auffällig.

Früchte

Im September reifen rund 1,5 cm lange, braune und hellpunktierte, eiförmige Früchte heran. Sie schmecken sehr säuerlich, werden erst bei Überreife teigig und sind dann essbar.

Blätter

Die bis zu 7 cm großen Blätter der Elsbeere sind wechselständig, ahornähnlich gelappt und der Rand ist gesägt. Die Oberseite ist glänzend dunkelgrün, die Unterseite hingegen blassgrün gefärbt. Sie färben sich im Herbst prachtvoll gelb bis orange oder sogar scharlachrot.

Wissenswertes

Als Tiefwurzler mit starken Seitenwurzeln reicht die Verwendung des Gehölzes von der Begrünung warmer und trockener Standorte über Schutzpflanzungen bis hin zur Pflanzung als attraktiver Zierbaum im Siedlungsbereich.
Die Elsbeere ist eine bedeutende Bienenweide, eine Schmetterlingsfutterpflanze und ein wichtiges Vogelnährgehölz.
Das dunkelbraune Holz ist eines der härtesten europäischen Hölzer und ein gefragtes Furnier mit dem Handelsnamen "Französischer Birnbaum".
Im Mittelalter wurden die Beeren als Obst und Heilmittel (Ruhrbirne) genutzt. Elsbeeren finden heute noch mancherorts als Säuregeber bei der Herstellung von Most oder zur Konservierung von Obstweinen Verwendung, ergeben aber auch Marmeladen und Gelees. In Frankreich wird aus ihnen der bekannte Obstbrand "Eau d´Alisier" hergestellt.