Anlaufstelle für Bäcker, Konditoren und Müller
Bio-Lebensmittelhandwerkernetz

Bio-Bäcker bäckt Brot, schlägt gerade mehlige Hände zusammen

Foto: TinoGrafiert

Bio trifft Handwerk

Um die Lebensmittelhandwerker in Bayern auf ihrem Weg zu (mehr) Bio zu unterstützen, wurde das Kompetenzzentrum Ökolandbau der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft vom StMELF mit der Konzeption und Einrichtung des "Bio-Lebensmittelhandwerkernetz Bayern" beauftragt. Die LfL hat das Projekt zum Jahreswechsel 2024/2025 gestartet. In Zusammenarbeit mit dem Landes-Innungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk, der Konditoren-Innung Bayern und dem Bayerischen Müllerbund e.V. werden passgenaue und unterschiedlich intensive Angebote und Maßnahmen für die drei Zielgruppen erarbeitet.

Bio für Meisterbetriebe und solche die es werden wollen

Bio-Bäcker holt Brotlaibe aus dem Backofen

Foto: TinoGrafiert

Das Bio-Lebensmittelhandwerkernetz verfolgt das Ziel, eine zentrale Anlaufstelle für Bäcker, Konditoren und Müller zu sein, die Fragen rund um das Thema Bio haben. Es vernetzt zudem mit bereits bestehenden Expertinnen und Experten sowie erfahrenen Inspirationsbetrieben, um den Austausch und die Zusammenarbeit zu fördern. Zudem soll in der Meisterausbildung ein Einblick in Bio als Qualitätsstandard und Zukunftschance für das Lebensmittelhandwerk in Bayern vermittelt werden.
Hände mit Mehl

Foto: LfL

Bäcker verarbeitet Bio-Semmelteiglinge

Foto: TinoGrafiert

Handwerklich hergestellte Macarons aus der Konditorei

Foto: LfL

Wissenswertes

Öko-Modul an der Handwerkskammer Oberfranken
Bio als Chance für zukünftige Bäcker- und Konditormeister

Gruppenfoto auf landwirtschaftlichem Acker mit Spatenprobe und Getreideähren

Foto: LfL

Im Rahmen der Meisterausbildung der Bäcker und Konditoren an der Handwerkskammer Oberfranken hat auch 2025 wieder ein Öko-Modul Einzug in den Unterricht gefunden. Fachbereichsleiter Ronny Vogel setzt der fundierten fachlichen Ausbildung der Meisterschülerinnen und Meisterschüler noch eins oben auf: Ihm ist besonders höchste Backqualität, Persönlichkeitsentwicklung, die Zukunft des Handwerksberufes und der Blick über den Tellerrand wichtig.  Mehr

Bio geht am besten gemeinsam: Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Lebensmittelhandwerk und Landwirtschaft

Bio-Bäcker im Gespräch mit zwei Frauen

Foto: TinoGrafiert

Zwei LfL-Mitarbeiterinnen haben einen Blick hinter die Kulissen in einer Bio-Bäckerei und einer Bio-Landwirtschaft geworfen. Bäcker und Landwirte erzählen im Beitrag "Bio geht am besten gemeinsam" von ihren Beweggründen für Bio und wie ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit erfolgreich ist.

Bericht in Schule und Beratung, Ausgabe 11-12/2024 (Seite 42-45) – StMELF Externer Link

Bio im Bäckerhandwerk

Bio-Brot und -Backwaren sind Pionierprodukte in der ökologischen Verarbeitung. Gleichzeitig ist Bio ein relevanter Zweig innerhalb des Bäckerhandwerks.

Infos zum Einstieg mit Bio-Zutaten im Bäckerhandwerk Externer Link

Zertifizierung: Was ist "Bio" eigentlich und wie führt der Weg dahin?
Das Bio-Lebensmittelhandwerkernetz ist ein Projekt, das zum Wissenstransfer beim Thema Bio dient. Es bietet oder verweist auf Informationen zur Orientierung auf dem Weg zu Bio und erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Rechtssicherheit.
Begriffsschutz und Siegelverwendung

Die Begriffe "Bio" und "Öko" sind EU-rechtlich geschützt. Sowohl Erzeuger als auch Verarbeiter von Bio-Lebensmitteln müssen sich an die Regeln der EU-Öko-Verordnung halten und sich entsprechend vorgeschriebenen Kontrollen unterziehen. Dies ermöglicht (auch) Transparenz für die Kunden und schafft Nachvollziehbarkeit und Vertrauen.  Mehr

Der Weg zum Bio-Verarbeiter

Kontrollpflichtig? Was und wer kontrollpflichtig ist.  Mehr

Wie läuft eine Bio-Kontrolle ab?
Bei einer Kontrolle ist es gut zu wissen, was auf einen zukommt und welche Unterlagen benötigt werden.

Erklärungen und Hinweise zur Bio-Kontrolle Externer Link

Wer kontrolliert mich?
Wenden Sie sich direkt an die Kontrollstellen und fragen Sie mit Ihrem Bio-Vorhaben mehrere Kontrollstellen an. Holen Sie sich Angebote verschiedener Öko-Kontrollstellen zum Vergleich ein. Ein Blick auf deren Internetseiten und ein persönliches Gespräch helfen dabei, die geeignete Kontrollstelle auszuwählen.

Liste der in Bayern zugelassenen und beliehenen Kontrollstellen Externer Link

In 8 Schritten zum zeitnahen Bio-Zertifikat
Sollte eine Bio-Zertifizierung für Ihr Unternehmen konkret und zeitnah in Betracht kommen, wären das die nächsten Schritte:
  • Suchen Sie sich mehrere der in Bayern zugelassenen Kontrollstellen aus und informieren Sie sich auf deren Internetseiten.
  • Rufen Sie diese Kontrollstellen an und teilen diesen mit, was Sie vorhaben.
  • Erfragen Sie ein Angebot der Kontrollstellen inclusive Kosten.
  • Vergleichen Sie und schließen Sie mit Ihrer favorisierten Kontrollstelle einen Vertrag ab.
  • Die Kontrollstelle wird mit Ihnen einen Termin zur "Erstkontrolle" vereinbaren.
  • Bei der "Erstkontrolle" werden Sie zertifiziert.
  • Haben Sie Ihre Bescheinigung von der Kontrollstelle erhalten, können Sie beginnen Bio-Produkte zu produzieren und als Bio-Produkte gekennzeichnet zu vermarkten. Alle weiteren Fragen wird Ihre Kontrollstelle mit Ihnen besprechen.
  • Sie werden jedes Jahr einen Kontrolltermin haben, bei welchem das Bio-Zertifikat verlängert wird.
Vernetzung: Erzeuger, Zwischenverarbeiter und Abnehmer in der Region finden
Ein Mann steht in einem Bio-Getreidefeld und schaut sich eine Ähre an. Foto: TinoGrafiert

Foto: TinoGrafiert

Bio-Einblicke beim Erzeuger bekommen
Was ist der Unterschied zwischen "regional" und "bio(-regional)"? Und dann fragen das auch noch die Kunden an der Theke. Ein Besuch bei der Bio-Landwirtin oder dem Bio-Landwirt um die Ecke vermittelt Wissen und ermöglicht direkte Einblicke. Im BioRegio Betriebsnetz Bayern sind 100 langjährig ökologisch wirtschaftende Betriebe organisiert, die beispielsweise für bio-interessierte Bäcker, Konditoren und Müller sowie deren Belegschaft, einen Einblick in die Bio-Landwirtschaft geben. Vor Ort zu sehen, wie Bio-Getreide, -Milch, -Obst, -Gemüse, -Eier und -Fleisch produziert werden, ist ein bleibender Eindruck für die Sinne. Die Menschen mit ihrer Überzeugung und Arbeitsweise kennen zu lernen, die hinter den Produkten stehen, ist für die Kommunikation sowohl innerhalb des Handwerksbetriebs als auch über die Ladentheke sehr wertvoll. Ein Besuch bei einem BioRegio Betrieb kann bei der Projektstelle des BioRegio Betriebsnetzes angefragt werden.

BioRegio Betriebsnetz

"Bio" regional unterstützt in den Öko-Modellregionen

  • bündeln bio-engagierte Menschen.
  • vernetzen ökologische Erzeugung und ökologische Verarbeitung.
  • entwickeln vor Ort zukunftsfähige Ideen und Maßnahmen um "Bio" in ihren Kommunen voranzubringen.
  • verbinden regionale Wertschöpfung und deren Synergieeffekte wie Boden- und Gewässerschutz, Tierwohl, Erhaltung gebietstypischer Biodiversität, Landschaftsbild, Naherholung und Tourismus, Arbeitsplätze.
  • engagieren sich für Information und Bewusstseinsbildung der Bevölkerung.
Logo ÖMR
In Bayern gibt es 35 Öko-Modellregionen. Informieren Sie sich, ob Sie in einer dieser Regionen liegen. Suchen Sie den Kontakt und vernetzen Sie sich mit den Akteuren Ihrer Öko-Modellregion.

Übersicht der Öko-Modellregionen Externer Link

Kontakt Projektstelle Bio-Lebensmittelhandwerkernetz Bayern

Gespräch zwischen zwei Frauen in einem Lagerraum

Foto: TinoGrafiert

Interesse an Bio und viele Fragen im Kopf?
Was ist bei der Zertifizierung und Auslobung von Bio-Produkten zu beachten? Wie können bio-regionale Lieferketten aussehen? Und wie können Kunden für Bio gewonnen werden?
Wenn Sie an einem Bio-Angebot in Ihrer Bäckerei, Konditorei oder Mühle interessiert sind, oder bereits Bio-Rohstoffe verarbeiten und Ihr Angebot erweitern möchten, können Sie sich gerne mit Ihren Fragen an uns wenden.

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau
Kompetenzzentrum Ökolandbau

Dr. Klaus Wiesinger (Projektleitung)
Lange Point 12
85354 Freising
E-Mail: biolebensmittelhandwerkernetz@LfL.bayern.de

Projektbetreuung
Sophia Weisensee
Tel.: 08161 8640-4482

Projektbetreuung
Michaela Baur
Tel.: 08161 8640-5089

Teamassistenz
Manuela Beer
Tel.: 08161 8640-2672

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Klaus Wiesinger, LfL-Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB)
Projektbearbeitung: Sophia Weisensee, Michaela Baur, Manuela Beer, IAB
Laufzeit: 01.12.2024–31.05.2027
Finanzierung: Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
Förderkennzeichen: A/15/18