Die Situation des Europäischen Aals in Bayern

Aal in seinem Lebensraum

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla)

Bestand, Bedeutung, Verbreitung, Besatz und Ertrag in Bayern

Diese Broschüre dokumentiert, vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Gefährdungssituation des Europäischen Aals (Anguilla anguilla), dessen gegenwärtige Bestandssituation sowie fischereiwirtschaftliche Bedeutung anhand aktueller und historischer Daten zu Verbreitung, Besatz und Ertrag für Bayern. Weiterhin wird auf die in Bayern relevanten Gefährdungsursachen eingegangen. Die hierfür notwendigen Daten wurden in Zusammenarbeit mit den Fischereifachberatern der Bezirke und den Fischereiverbänden recherchiert, zusammengetragen und zentral am Institut für Fischerei ausgewertet.

Flussgebietseinheiten und Aaleinzugsgebiete

Landkarte der Aaleinzugsgebiete

Aaleinzugsgebiete

Bild in Originalgröße

Die Fließgewässer Bayerns sind im Wesentlichen von den beiden Einzugsgebieten Main und Donau geprägt. Die Einzugsgebiete des Mains mit einem Flächenanteil von 29 % und der Elbe mit einem Flächenanteil von 3 % gehören zum ursprünglichen Lebensraum des Aals. Von der Gesamtfläche Bayerns gehören 68 % zum Einzugsgebiet der Donau. Dort ist der Aal aber gebietsfremd und nur durch Besatzmaßnahmen etabliert worden.

Gemeinschaftlicher Aktionsplans zur Bewirtschaftung des Europäischen Aals

Der Rat der Europäischen Union (EU) hat am 1. Oktober 2003 die Erstellung eines gemeinschaftlichen Aktionsplans zur Bewirtschaftung des Europäischen Aals beschlossen. Die Kommission der EU wurde deshalb aufgefordert, Vorschläge für die langfristige Bewirtschaftung des Aals in Europa vorzulegen. In diesem Zusammenhang hat der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) ein wissenschaftliches Gutachten erstellt, welches zu dem Schluss kommt, dass sich „der Bestand des Europäischen Aals außerhalb sicherer biologischer Grenzen befindet und zurzeit keine nachhaltige Fischerei ausgeübt wird“ (FAO & ICES 2009). Der Empfehlung des ICES folgend, fordert die am 18.09.2007 in Kraft getretene EU-Aalverordnung (EU-Verordnung 1100/2007) die Ergreifung von Maßnahmen zur Wiederauffüllung des Bestands des Europäischen Aals in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet. Darüber hinaus ist der Europäische Aal mit Wirkung vom 13. März 2009 als besonders geschützte Art in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Convention on International Trade in Endangered Species = CITES) und zu dessen Umsetzung in Anhang B der EU-Artenschutzverordnung (EU-Verordnung 338/97) aufgenommen worden.

Status-Quo-Erhebung

Die vorliegende Status-Quo-Erhebung zum Europäischen Aal in Bayern wurde im Jahr 2006 als ein Schwerpunktthema der Folgemaßnahmen Fischartenkartierung gefördert und ist als ein Baustein im Zusammenhang mit den bundes- bzw. europaweiten Bemühungen zum Schutz der Fischart zu sehen.

Ziel der Broschüre

Dokumentation

  • der gegenwärtigen Bestandssituation sowie der fischereiwirtschaftlichen Bedeutung anhand aktueller und historischer Daten zu Verbreitung, Besatz und Ertrag in Bayern
  • der für Bayern relevanten Gefährdungsursachen des Aals

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